Erster unter der Haut Defibrillator im Burgenlandkreis implantiert

Der Patient, bei dem der erste S-ICD im Burgenlandkreis eingesetzt wurde, war gerade einmal 35 Jahre alt und hatte eine schlechte Pumpleistung trotz optimierter medikamentöser Therapie. Mit einem herkömmlichen ICD, der alle 7 - 10 Jahre erneuert werden muss, hätte der Patient noch einige OPs in seinem Leben vor sich gehabt, mit der Gefahr, dass bei möglichen Komplikationen eine große Herzoperation vonnöten ist. Daher hat sich die Klinik bewusst für einen S-ICD entschieden.

Patienten mit einer Herzschwäche sterben entweder an der eingeschränkten Pumpleistung des Herzens oder an bösartigen Herzrhythmusstörungen.

Links-Herz Katheter
Chefarzt Dr. med. Burcin Özüyaman und Team

Um das Versterben an bösartigen Herzrhythmusstörungen zu verhindern, bekommen Patienten mit bösartigen Herzrhythmusstörungen oder Patienten, bei denen die Pumpleistung dauerhaft unter 35 % liegt, einen Defibrillator implantiert.

Dieser sogenannte ICD (Implantierbarer Cardioverter Defibrillator) benötigt mindestens eine Sonde, welche direkt in die rechte Herzkammer implantiert werden muss und kann im Notfall die bösartige Herzrhythmusstörung durch einen elektrischen "Schock" beenden und so das Leben des Patienten retten. Der gesamte Vorgang wird als Defibrillation bezeichnet. ICDs werden seit Jahrzehnten verwendet und haben hunderttausende von Leben verlängert. Im Burgenlandkreis sind bereits über 500 Defibrillatoren eingesetzt worden.

Der Nachteil der Methode ist aber, dass die Herzsonden, welche ja mit jedem Herzschlag "gestreckt und gestaucht" werden, aufgrund der mechanischen Beanspruchung kaputt gehen können. Weiterhin kommen immer wieder Infektionen der in der Blutbahn liegenden Sonden vor. In beiden Fällen müssen die davon betroffenen Sonden entfernt bzw. ausgetauscht werden.

Um diese Probleme zu umgehen, ist die Asklepios Klinik Weißenfels sehr stolz darauf, dass sie den ersten unter der Haut Defibrillator (S-ICD) im Burgenlandkreis eingesetzt habt.

Beim S-ICD werden alle Bestandteile, inclusive der Sonden, "unter der Haut" eingesetzt, ohne direkte Berührung des Herzens. Auch dieser Defibrillator erkennt eine gefährlich schnelle Herzfrequenz und gibt einen Schock an das Herz ab, der den abnormalen Rhythmus stoppt und den normalen Herzschlag wiederherstellt. Ein weiterer Vorteil des S-ICD ist, dass der Patient weniger körperliche Einschränkungen hat und die "Sonde" sich nicht infizieren kann und seltener kaputt geht.

Ein großer Nachteil ist aber, dass die Implantation deutlich schmerzhafter ist, als bei einem klassischen ICD und nicht in lokaler Betäubung durchgeführt werden sollte. Darüber hinaus fehlt dem S-ICD eine wichtige Funktion des klassischen ICD, denn der S-ICD muss die Rhythmusstörung mittels Schock behandeln und kann den schnellen Rhythmus nicht durch ein Überholen beenden, wie es der klassische ICD immer wieder schafft!

Der Patient, bei dem der erste S-ICD im Burgenlandkreis eingesetzt wurde, war gerade einmal 35 Jahre alt und hatte eine schlechte Pumpleistung trotz optimierter medikamentöser Therapie.

Mit einem herkömmlichen ICD, der alle 7 - 10 Jahre erneuert werden muss, hätte der Patient noch einige OPs in seinem Leben vor sich gehabt, mit der Gefahr, dass bei möglichen Komplikationen eine große Herzoperation vonnöten ist. Daher hat sich die Klinik bewusst für einen S-ICD entschieden.

Das S-ICD System kann allein anhand anatomischer Orientierungspunkte implantiert werden und erfordert somit häufig keine Röntgendurchleuchtung und folglich keine Strahlenbelastung, was ein großer Gewinn für den Patienten darstellt.

Wie wird der S-ICD eingesetzt:

  • Es wird eine Vollnarkose angewendet.
  • Auf der linken Seite der Brust wird seitlich am Brustkorb ein Einschnitt vorgenommen.
  • Zwischen zwei Muskeln wird eine Tasche geformt, in die das S-ICD Aggregat eingesetzt wird.
  • Unmittelbar links vom Brustbein werden ein, ggf. auch zwei kleine Einschnitte gemacht, damit die subkutane Elektrode unter der Haut platziert werden kann.
  • Die Elektrode wird anschließend mit dem S-ICD-Aggregat verbunden.
  • Nachdem der S-ICD implantiert wurde, werden die Ärzte das System in der Regel durch Einleiten einer bösartigen Rhythmusstörung testen. Dem S-ICD wird
  • ermöglicht, den abnormalen Herzrhythmus automatisch zu erkennen und zu beenden.
  • Mit einem separaten Programmiergerät werden bestimmte Einstellungen optimiert.
  • Anschließend werden die Schnitte vernäht und der Eingriff ist abgeschlossen.

 

Für weitere Fragen steht Ihnen jederzeit unser Chefarzt der Klinik für Kardiologie

Dr. med. Burcin Özüyaman zur Verfügung.

Tel.: 03443 40-1920

b.oezueyaman@asklepios.com

Kontakt

Asklepios Klinik Weißenfels
Tel.: (3443) 40-18 86
E-Mail: m.redanz@asklepios.com
 

 

Seite teilen: