MANV-Übung in der Asklepios Klinik Weißenfels: Vorbereitung auf den Ernstfall

Hinter dem Einkaufszentrum Schöne Aussicht im Weißenfelser Ortsteil Leißling fand am Mittwochmittag eine großangelegte Übung der Asklepios Klinik Weißenfels und der regionalen Einsatzkräfte des Burgenlandkreises statt. Simuliert wurde ein Massenanfall von Verletzten (MANV) mit mehr als 50 Beteiligten. Ziel der Übung war es, die Zusammenarbeit und Abläufe im Ernstfall zu optimieren und sicherzustellen, dass alle Beteiligten bestmöglich vorbereitet sind.

MANV-Einlieferung Patient
Einlieferung eines Schwerverletzten in der Notaufnahme durch die Rettungskräfte und erste Sichtung der Triage

Das Szenario stellte einen schweren Verkehrsunfall mit einem verunglückten Kleinwagen und einem umgekippten Bus dar. Mehrere Dutzend Darsteller, darunter Auszubildende des Asklepios Bildungszentrums Weißenfels und Soldaten der Bundeswehr, schlüpften in die Rolle der Verletzten, um die Situation so realistisch wie möglich zu gestalten. Die Darsteller waren professionell geschminkt und in den Wracks positioniert, um eine realitätsnahe Übung zu gewährleisten.

Vorbereitung auf die Fußball-Europameisterschaft

Die Durchführung der Übung zu diesem Zeitpunkt ist kein Zufall. Im Hinblick auf die bevorstehende Fußball-Europameisterschaft, bei der Leipzig als Spielort fungiert, bereitet sich die Asklepios Klinik Weißenfels auf mögliche Szenarien vor, bei denen aufgrund eines Anschlags oder größeren Unfalls die Kapazitäten der Leipziger Krankenhäuser erschöpft sein könnten. In solchen Fällen wäre die Unterstützung durch umliegende Kliniken, wie die in Weißenfels, essenziell.

Reibungslose Zusammenarbeit der Einsatzkräfte

An der Übung nahmen neben den Mitarbeitern der Asklepios Klinik auch Rettungskräfte der Malteser und des Deutschen Roten Kreuzes sowie Einsatzkräfte der Feuerwehr, der Polizei und der Bundeswehr aus dem Burgenlandkreis teil. Diese gemeinsame Anstrengung verdeutlichte die Notwendigkeit und den Wert einer koordinierten Reaktion auf großflächige Notfälle. Der Aufbau von Notfallzelten und die akribische Beobachtung des Einsatzgeschehens unterstrichen die Ernsthaftigkeit und Präzision, mit der alle Beteiligten arbeiteten.

Ein MANV ist ein Szenario, bei dem eine große Anzahl von Verletzten gleichzeitig versorgt werden muss. Für Krankenhäuser bedeutet dies eine besondere Herausforderung, da die Kapazitäten und Abläufe optimal funktionieren müssen. Die Patienten müssen richtig triagiert werden, d.h. es muss eine schnelle und präzise Einordnung nach Dringlichkeit und Schweregrad der Verletzungen erfolgen. In dieser Übung wurden mehr als 50 Unfallbeteiligte simuliert, von denen 27 Personen ins Krankenhaus eingeliefert wurden, um die maximale Belegungskapazität in einem extremen Notfall zu testen.

Dr. med. Andreas Hellweger, Chefarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, betonte die Bedeutung solcher Übungen: „Diese MANV-Übung ist für uns ein entscheidender Schritt, um im Ernstfall schnell und effektiv handeln zu können. Es geht darum, Menschenleben zu retten, und dafür muss jeder Handgriff sitzen. Solche Übungen sind unerlässlich, um unsere Bereitschaft und Reaktionsfähigkeit zu festigen.“

Auch Dr. Thomas Weiß, leitender Oberarzt der Zentralen Notaufnahme, äußerte sich positiv über die Übung: „Die Teilnahme aller Einsatzkräfte an dieser Übung ist von entscheidender Bedeutung für unsere Vorbereitung auf den Ernstfall. Nur durch die enge Zusammenarbeit und das gemeinsame Training können wir sicherstellen, dass wir im Notfall schnell und effektiv handeln können. Die heutige Übung hat gezeigt, dass wir bereits sehr gut aufgestellt sind. Unsere Teams haben hervorragend reagiert und wertvolle Erfahrungen gesammelt.“

Mandy Spilke, Bereichsleitung der Zentralen Notaufnahme, hob auch die Leistungen des Pflegepersonals hervor: „Unsere Pflegekräfte haben unter Beweis gestellt, dass sie auch unter extremen Bedingungen hochprofessionell und effizient arbeiten können. Solche Übungen sind für uns alle von großer Bedeutung, um im Ernstfall bestens vorbereitet zu sein und die bestmögliche Versorgung unserer Patienten zu gewährleisten.“

 

Fazit

Die MANV-Übung in der Asklepios Klinik Weißenfels hat eindrucksvoll gezeigt, wie gut die Einsatzkräfte und das Klinikpersonal aufeinander abgestimmt sind und wie effektiv sie im Ernstfall zusammenarbeiten können. Diese Art von Übungen ist unerlässlich, um die Einsatzbereitschaft zu überprüfen und kontinuierlich zu verbessern, sodass im Notfall eine schnelle und koordinierte Versorgung der Patienten gewährleistet werden kann.

Seite teilen: