„Ein Schlaganfall ist ein häufig unterschätzter Notfall!“
Anlässlich des Tags des Schlaganfalls am 10.05.2023 informiert Dr. med. Andreas Schulz, Chefarzt der Klinik für Neurologie und Akutneurologie an der Asklepios Klinik Weißenfels, über die Bedeutung von Prävention und schneller Behandlung bei Schlaganfällen.
Ein Schlaganfall kann jeden treffen und ist eine ernstzunehmende Erkrankung. In Deutschland erleiden jährlich etwa 270.000 Menschen einen Schlaganfall, mehr als ein Drittel dieser Patienten behalten dauerhafte Behinderungen zurück. Schwerwiegende Folgen wie Halbseitenlähmungen Schluck- oder Sprachstörungen haben den Verlust der Selbstständigkeit und damit eine dauerhafte Pflegebedürftigkeit zur Folge. Schwere Schlaganfälle können auch unbehandelt tödlich verlaufen. Die gute Nachricht: Durch gezielte Prävention und schnelle Behandlung im Krankenhaus können viele Schlaganfälle verhindert oder zumindest die Folgen minimiert werden.
„Beim Schlaganfall handelt es sich um eine Durchblutungsstörung im Gehirn. Typische Anzeichen sind plötzlich und ohne Vorzeichen auftretende Halbseitenlähmungen, ein schiefer Mund mit verwaschener Aussprache aber auch Wortfindungsstörungen, Seh- und Gleichgewichtsstörungen. Da diese Symptome häufig ohne zusätzliche starke Kopfschmerzen auftreten, werden sie nicht als gefährlich, sondern eher als harmlos und vergänglich wahrgenommen. Das ist ein fataler Trugschluss, denn der Schlaganfall ist ein Notfall! Da zählt jede Minute: Je schneller ein Schlaganfall erkannt und behandelt wird, desto größer sind die Chancen auf eine vollständige Genesung oder zumindest auf eine Verbesserung der Symptome.", so Dr. Schulz. "Wenn solche Symptome auftreten, sollte umgehend der Notarzt (Notruf 112) gerufen werden."
In der Asklepios Klinik Weißenfels stehen Patientinnen und Patienten bei Schlaganfallverdacht modernste Diagnostik- und Therapieverfahren zur Verfügung. "Unser Ziel ist es, möglichst schnell eine exakte Diagnose zu stellen und die geeignete Behandlung einzuleiten", betont Dr. Schulz. "Dabei arbeiten wir eng mit den Rettungsdiensten und anderen Fachdisziplinen zusammen, um eine bestmögliche Versorgung zu gewährleisten."
Neben einer modernen Schlaganfallbehandlung in der Klinik ist die Kenntnis dieser Erkrankung ähnlich wie beim Herzinfarkt sehr wichtig. Regelmäßige Hausarztbesuche tragen dazu bei, auslösende Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes oder Herzrhythmusstörungen frühzeitig zu erkennen und entsprechend zu behandeln.", erklärt Dr. Schulz. "Auch ein gesunder Lebensstil mit ausreichend Bewegung und einer ausgewogenen Ernährung können das Schlaganfallrisiko deutlich reduzieren."
Der bundesweite Tag des Schlaganfalls dient dazu, die Öffentlichkeit für das Thema zu sensibilisieren und über Präventionsmöglichkeiten sowie die Bedeutung schneller Hilfe bei Schlaganfällen aufzuklären. "Wir möchten dazu beitragen, dass Schlaganfälle in Zukunft vermieden oder zumindest besser behandelt werden können", so Dr. Schulz abschließend.