Nordseeklinik: Notaufnahme neu aufgestellt
Strenge Strukturprüfung erfolgreich bestanden
Sie hat sich optisch nicht verändert – und doch hat die Notaufnahme der Asklepios Nordseeklinik ein neues Gesicht erhalten. „Es hat sich in den vergangenen Monaten vieles getan“, sagt Geschäftsführerin Dr. Linda Rasche. Durch politische Vorgaben war eine Neustrukturierung notwendig, die inzwischen erfolgreich abgeschlossen ist.
Die Weichen dafür gestellt hat der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) als höchstes Entscheidungsgremium zur Bestimmung von Richtlinien für Inhalte und Qualität der medizinischen Versorgung in Deutschland. Um eine bundesweit einheitliche hochwertige Notfallversorgung sicherzustellen, wurden für diesen Bereich erstmals Qualitätskriterien definiert und ein dreistufiges System von Notfallstrukturen in Krankenhäusern festgelegt. Für jede Stufe gibt es strukturelle, technisch-apparative und personelle Voraussetzungen, die derzeit bundesweit durch den Medizinischen Dienst in sehr strengen Strukturprüfungen kontrolliert werden – was schon vereinzelt zu Schließungen von Notaufnahmen führte.
Die Notaufnahme der Nordseeklinik erfüllt alle Kriterien für die Basisnotfallversorgung Stufe 1 und hat die Prüfung reibungslos durchlaufen. Das kommt auch in der Umbenennung des „Interdisziplinären Aufnahmezentrums“, wie die Abteilung in den vergangenen 21 Jahren offiziell hieß, in „Zentrale Notaufnahme (ZNA)“ zum Ausdruck.
„Die Notfallversorgung muss nicht nur 24 Stunden am Tag an sieben Tagen in der Woche verfügbar sein, sondern auch eine räumlich abgegrenzte und fachlich übergreifende
Einheit mit eigenständiger, fachlich unabhängiger Leitung darstellen“, erläutert Dr. Claudia Kagel-Hübner, die als ärztliche Leiterin gemeinsam mit Jennifer Ilger und Nicola Rösner als pflegerische Leiterinnen das Führungsteam der ZNA bildet. Alle drei haben dafür umfangreiche Zusatzqualifikationen erworben: Claudia Kagel-Hübner hat eine Zusatzausbildung zur klinischen Akut- und Notfallmedizinerin absolviert, Jennifer Ilger und Nicola Rösner haben die Fachweiterbildung zu Notfallpflegerinnen abgeschlossen. Auch drei weitere
Pflegekräfte haben die Qualifikation bereits erlangt, bei allen weiteren wird dies innerhalb der geltenden Übergangsfrist noch geschehen.
Rund 14.000 Patientinnen und Patienten werden im Schnitt jährlich in der Notaufnahme der Nordseeklinik behandelt. Jeder von ihnen wird innerhalb von zehn Minuten ersteingeschätzt – das bedeutet, dass nach einem standardisierten Vorgehen die Dringlichkeit der Behandlung beurteilt wird. Dies erfolgt nach dem international anerkannten Verfahren des Manchester Triage Systems. „So können wir kritisch Kranke auch bei hohem Arbeitsaufkommen schnellstmöglich erkennen und die Behandlung einleiten“, erklärt Jennifer Ilger.
Seit Anfang der 1960-er Jahre, nach Auflösung des städtischen Krankenhauses in Westerland, gibt es in der Nordseeklinik eine Versorgung von Notfällen – gerade aufgrund der Insellage stelle diese eine besondere Herausforderung dar, sagt Claudia Kagel-Hübner. Mit der Neustrukturierung ist die Notfallversorgung der Insulaner und Gäste auch in der Zukunft auf hohem Niveau gewährleistet. Dazu tragen neben den engagierten Mitarbeitenden der Klinik aber auch noch weitere Beteiligte bei, betont Jennifer Ilger: „Alles funktioniert nur durch die gute Zusammenarbeit an allen Schnittstellen: mit dem Rettungsdienst, der Leitstelle und den Hausärztinnen und Hausärzten.“
Sprechen Sie uns an
Katrin Götz
Kommunikation/Marketing & Pressesprecherin