Praktikantinnen aus Rumänien zu Gast in Stadtroda

Zwischen dem Asklepios Fachklinikum Stadtroda und der Krankenpflegeschule in Sibiu soll langfristig eine gute Zusammenarbeit entstehen

Stadtroda, den 5. März 2018. Fünf junge Frauen der Krankenpflegeschule Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien absolvieren derzeit ein mehrwöchiges Praktikum am Asklepios Fachklinikum Stadtroda. Roxana Maria Mitrea, Maria Iulia Cortirlea, Mihaela-Anisia Tecoanta, Casiana Ungureanu und Alina-Maria Plescan werden noch bis zum 12. März in Stadtroda bleiben. Im Sommer dieses Jahres sowie im Frühjahr 2019 werden sie erneut als Praktikantinnen in Stadtroda zu Gast sein.

„Die Frauen aus Siebenbürgen befinden sich im ersten und zweiten Ausbildungsjahr und absolvieren ihren Psychiatrie- und Neurologieeinsatz bei uns im Haus“, erklärt Praxisanleiterin Susann Dumoulin. „In Deutschland herrscht unbestreitbar ein Fachkräftemangel, gerade auch im Bereich der Gesundheits- und Krankenpflege. Daher werden wir uns bemühen müssen und in den nächsten Jahren und Jahrzehnten unseren Blick auch ins Ausland richten, um diesem Fachkräftemangel begegnen zu können“, unterstreicht Pflegedirektor Markus Weber.

„Das Freizügigkeitsgesetz innerhalb der Europäischen Union ermöglicht auch Arbeitsmigration. Gerade zwischen Rumänien und Deutschland besteht eine historische Verbindung. Das legt auch die Vermutung nahe, dass hier eine Integration prinzipiell einfach ist.“, sagt der Pflegedirektor.

Diese Integration findet auf zwei Ebenen statt, zum einen auf der Ebene der Arbeit, zum anderen auf der Ebene des Spracherwerbs. Deutsch hatten die fünf Frauen bereits als Unterrichtsfach in der Schule gehabt.

Im Rahmen ihrer Ausbildung, die ja weitere Auslandspraktika in Stadtroda vorsieht, soll das Sprachniveau B2 erreicht werden, das in Deutschland die Voraussetzung für die Arbeit im Berufsfeld der Gesundheits- und Krankenpflege ist. Hierzu erhalten die Praktikantinnen durch einen externen Anbieter professionellen Sprachunterricht.

„Die Idee zur Kooperation mit der Krankenpflegeschule in Sibiu haben Geschäftsführung und Pflegedirektion gemeinsam entwickelt“, erklärt Markus Weber. Im Mai 2017 war er gemeinsam mit Praxisanleiterin Dumoulin nach Sibiu gereist, um mit der dortigen Schulleitung ins Gespräch zu kommen.

Im November folgte ein weiterer Besuch, in dessen Rahmen ein Einführungsworkshop zum Thema psychiatrische Pflege stattfand. Ziel war es gewesen, die Rumäninnen auf das Thema vorzubereiten, da diese bis dato weder im Unterricht noch in der Praxis über Psychiatrie-Kenntnisse verfügt hatten.

„Unser Eindruck von Schule, Schulleitung und Auszubildenden war sehr gut“, berichtet Susann Dumoulin. Gemeinsam mit Pflegedirektor Markus Weber hatte sie auch eine psychiatrische Klinik in Sibiu besichtigt.

„Ich mag die Arbeit hier. Ich lerne die Sprache und den Umgang mit den Patienten“, sagt Maria Iulia Cortirlea.  Ein wesentlicher Unterschied zu ihrem Heimatland ist ihr bereits aufgefallen. In Deutschland übernehmen Gesundheits- und Krankenpflegepersonen aus einem ganzheitlichen Ansatz heraus sowohl die Grund- als auch die Behandlungspflege.

In Rumänien hingegen kümmern sich Pflegehelfer um die Grundpflege, wie Waschen oder Betten machen. Professionelle Gesundheits- und Krankenpfleger verabreichen dort vor allem Medikamente und Spritzen. „Wir haben hier sehr viel Erfahrung gesammelt, zum Beispiel beim Blut-Abnehmen, Blutdruck-Messen, Fieber-Messen, in der Grundpflege und in der Hygiene. Wir geben den Patienten Medikamente, helfen ihnen aber auch beim Essen oder bringen sie zu den Behandlungen“, sagt Maria Iulia Cortirlea.

Insgesamt haben sie in Stadtroda sehr gute Erfahrungen gemacht, finden die fünf Frauen aus Sibiu. Sie könnten sich auch durchaus vorstellen, dauerhaft hierher zu wechseln. „Wir gehen bewusst diesen Weg über Ausbildung und Schule, weil wir der festen Überzeugung sind, dass über den Bereich Bildung eine Integration besser gelingen kann. Wir sehen gute Annäherungsmöglichkeiten und hoffen, auf diese Weise eine gute Basis für eine langfristig gute Zusammenarbeit zu schaffen“, insistiert Markus Weber.

Bestandteil des Praktikums ist auch das Kennenlernen Thüringens und seiner Kultur. So besuchten die Praktikantinnen etwa gemeinsam mit der Pflegedirektion die Leuchtenburg in Seitenroda.

 

Kontakt

Susann Dumoulin
Praxisanleiterin
Tel.: (036428) 561422
E-Mail:
s.dumoulin@asklepios.com

Markus Weber
Pflegedirektor
Tel.: (036428) 561338
E-Mail:
markus.weber@asklepios.com

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