Demenz als Herausforderung
Asklepios Fachklinikum Stadtroda lädt am Samstag, den 14. Januar, zum 13. Demenztag ein
Stadtroda, den 10. Januar 2017. Abhängigkeitserkrankungen im Alter, Suizidgedanken, das schwer zu erkennende Krankheitsbild des Delirs, das Thema Sturzprävention und die Auswirkungen des Pflegestärkungsgesetzes stehen im Focus des 13. Demenztages, zu dem das Asklepios Fachklinikum Stadtroda am Samstag, den 14. Januar, ab 9.30 Uhr einlädt.
Mit dem Demenztag wurde insbesondere ein Forum für medizinisches Fachpersonal aus Pflegeeinrichtungen und Kliniken geschaffen. Willkommen sind aber auch niedergelassene Ärzte und Angehörige von Erkrankten. Das Asklepios Fachklinikum Stadtroda verfügt über eine eigene Gerontopsychiatrische Abteilung. Diese ist auf die Behandlung altersspezifischer Erkrankungen wie Depressionen im Alter oder Demenz spezialisiert. „Auf diese Weise profitieren die Teilnehmer von unserem umfangreichen Erfahrungsschatz“, freut sich Dr. Udo Polzer, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Psychiatrie, Gerontopsychiatrie, Psychotherapie und Suchterkrankungen.
„Gegenwärtig sind etwa 1,4 Millionen Menschen in Deutschland an Morbus Alzheimer oder einer anderen Form der Demenz erkrankt“, sagt Dr. Polzer. Geschuldet sei die steigende Tendenz dieser Erkrankung nicht zuletzt der Tatsache, dass immer mehr Menschen ein höheres Alter erreichen. „Man geht davon aus, dass drei Prozent der Männer, die älter als 65 Jahre sind und 0,5 bis ein Prozent der Frauen dieses Alters an einer Alkoholabhängigkeit leiden. Fast zwei Millionen Menschen im Alter von über 60 Jahren nehmen zu viele Beruhigungs- und Schlafmittel“, erklärt Dr. Polzer. „An einer Depression leiden zehn bis 15 Prozent der älteren Menschen, die zu Hause wohnen. Von den in Pflegeeinrichtungen Lebenden sind etwa 25 bis 45 Prozent betroffen. Die Anzahl der Suizide im Alter steigt deutlich, so dass es uns wichtig erscheint, über Suizidprävention zu sprechen“, so Chefarzt Dr. Polzer.
Entsprechend stehe nicht nur die Medizin – und hier in besonderem Maße auch die Pflege - , sondern auch die Gesellschaft als Ganze vor einer Herausforderung, die nicht unterschätzt werden dürfe. „Letztlich“, pointiert Dr. Polzer, stelle dieses „große Problem die Solidargemeinschaft des Staates auf den Prüfstand.“ Dies betreffe nicht nur die medizinische Versorgung einer alternden Bevölkerung im engeren Sinne, sondern auch den Bereich der Prävention.
Demenz bezeichnet einen Komplex an Krankheiten, die durch anhaltende Symptome gekennzeichnet sind. Typisch sind Gedächtnisstörungen, Störungen höherer Funktionen – wie Aphasie (Sprachstörung), Apraxie (Störung der zielgerichteten Bewegungen) oder Agnosie (Störungen des Erkennens), Störungen der Fähigkeit planvollen Handelns oder des Ausformulierens.
Neben dem bis heute nicht heilbaren Morbus Alzheimer, der häufigsten Form der Demenzerkrankungen, kann Demenz unter anderem auch im Zusammenhang mit der Parkinsonschen Erkrankung, nach Schlaganfällen oder als Folge von jahrelangem Bluthochdruck auftreten.