Antidiskriminierung ist durchaus ein Thema
Asklepios Fachklinikum Stadtroda setzt auf pflegerischen Nachwuchs aus Ostthüringen und der ganzen Welt
Das Asklepios Fachklinikum Stadtroda setzt insbesondere im Bereich der Pflege auf Internationalität, um dem in Deutschland eklatanten Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Neben den bereits gestandenen Pflegefachkräften von den Philippinen, aus Rumänen, dem Kosovo, Syrien, Algerien, Eritrea und der Ukraine ist Pflegedirektor Markus Weber zwar insbesondere an pflegerischem Nachwuchs aus der Region Ostthüringen interessiert, aber auch an jungen Auszubildenden aus aller Welt.
„Der Pflegeberuf ist ein Mangelberuf. Schätzungen zufolge werden im Jahr 2030 allein in der Altenpflege mindestens 100 000 Pflegekräfte fehlen“, unterstreicht Markus Weber. Auch schon heute sei es der Fall, dass es bis zur Neubesetzung einer Stelle im Schnitt 170 Tage dauert, illustriert er erneut am Beispiel der Altenhilfe. Es sei dies ein Problem, das nicht zuletzt aufgrund der demographischen Entwicklung, gerade auch im Saale-Holzland-Kreis spürbar sei und es zunehmend werde.
„Dem Fachkräftemangel in der Pflege versuchen wir uns zum einen entgegenzustellen, indem wir selbst als Ausbildungsbetrieb fungieren. Daher möchten wir insbesondere junge Menschen aus der Region für das Berufsfeld der Pflege gewinnen“, erläutert der Pflegedirektor. „Zum anderen setzen wir darauf, junge Menschen aus dem Ausland für die abwechslungsreiche Tätigkeit an unserem Klinikum zu gewinnen“, erklärt Markus Weber.
Entsprechend waren beim diesjährigen Ausbildungscamp, das kürzlich in der Jugendbildungsstätte Hütten im Saale-Orla-Kreis stattfand, zwei Auszubildende aus der Ukraine, ein junger Mann aus Eritrea, zwei Syrer und ein Azubi aus Kamerun dabei.
„Kommunikation, Teambildung und Ethik sind die Schwerpunkte des dreitägigen erlebnispädagogischen Camps“, sagt Praxisanleiterin Susann Dumoulin. Vor dem Hintergrund einer deutlich steigenden Zahl von Azubis mit Migrationshintergrund spielt das Soziokulturelle zunehmend eine Rolle.
„Antidiskriminierung ist innerhalb der Ausbildung bei uns ein großes Thema, das im Camp auch in Workshops zum Themenkreis Diskriminierung und Rassismus behandelt wurde“, unterstreicht Pflegedirektor Markus Weber. „Es ist eben auch bei unseren Azubis ein Thema, was sie inhaltlich und fachlich abarbeiten müssen“, sagt der studierte Pflegewissenschaftler.
Gestaffelt in zwei Gruppen waren 28 Azubis aus drei Ausbildungsjahren des Stadtrodaer Klinikums vom 13. bis 17. September beim Ausbildungscamp dabei gewesen – Gruppe eins von Montag bis Mittwoch, Gruppe zwei von Mittwoch bis Freitag. Unter Einhaltung eines strengen Corona-Hygienekonzepts trafen beide Gruppen am Mittwoch zusammen. Auch Alexander Weiß, der seit kurzem neuer Geschäftsführer in Stadtroda ist und Pflegedirektor Markus Weber waren an diesem Tag dabei gewesen, um den Azubis Orientierung zu geben und ihre Fragen zu beantworten.
An diesem Tag sei auch das Thema Euthanasie im „Dritten Reich“ Bestandteil eines Workshops gewesen. „Dass man auch mal sieht, was Diskriminierung und Rassismus für Auswirkungen haben können“, gibt Markus Weber zu bedenken.
Kontakt
Markus Weber, M. A.
Pflegedirektor
Tel.: 036428 – 561338
E-Mail: markus.weber@asklepios.com
Susann Dumoulin, B.A.
Praxisanleiterin
Tel.:036428 – 561422
E-Mail: s.dumoulin@asklepios.com