Pflege testet KI-gestützten Therapie-Roboter als Assistenten zur Mobilisierung schwerkranker Patient:innen

Die Asklepios Klinik Schildautal in Seesen setzt einen neuen Meilenstein in der Patientenversorgung: Ab sofort testet die Klinik ein hochmodernes, robotergestütztes System zur Frühmobilisierung schwer erkrankter Patient:innen. Das innovative VEMOTION System basiert auf Künstlicher Intelligenz (KI) und wurde von der Firma Reactive Robotics entwickelt. Der Einsatz dieses Therapieroboters als Assistent für schwerkranke Patient:innen, das Praxis-Projekt ist in Kliniken in Niedersachsen in dieser Form einzigartig.

Chefarzt Dr. Thinius: „Wir freuen uns sehr. Die robotische Assistenz verspricht nicht nur eine deutlich schnellere und sicherere Mobilisierung unserer Patienten, sondern verbessert auch ihre langfristigen Genesungschancen erheblich"

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Testeten den neuen Therapieroboter: v.r. Asklepios Neurologie/NFR-Chefarzt Dr. med. Ralph Thinius, Pflegebereichsleitung, Schildautal-Klinik, Annett Dziuba, © Asklepios

Hier geht’s zum Video, Schulung am System:  

https://www.youtube.com/shorts/NNt8r144FNg

 

Die Frühmobilisierung spielt eine zentrale Rolle in der Rehabilitation von Patient:innen, insbesondere bei Intensivpatienten oder Menschen mit schwerwiegenden neurologischen Erkrankungen, beispielsweise bei Schlaganfall-Patient:innen.  Ziel ist es, Bewegung möglichst frühzeitig wieder in den Rehabilitationsprozess einzubinden, um Komplikationen wie Muskelschwund, Kreislaufprobleme oder Langzeitmobilitätsverluste zu vermeiden. Das VEMOTION System von Reactive Robotics kombiniert fortschrittliche KI mit robotischer Präzision, um Patient:innen individuell und sicher bei den ersten Bewegungen nach einem Krankheitsereignis zu unterstützen. Dank sensorgesteuerter Robotik und adaptiver Algorithmen erkennt das Gerät die Aktivität des Patienten in Echtzeit und passt die Unterstützung entsprechend an. Dies ermöglicht eine hocheffiziente, personalisierte Therapie und entlastet gleichzeitig das medizinische Fachpersonal.

 

„Wir freuen uns sehr, diese bahnbrechende Technologie in unserer Klinik zu testen. Die robotische Assistenz verspricht nicht nur eine deutlich schnellere und sicherere Mobilisierung unserer Patienten, sondern verbessert auch ihre langfristigen Genesungschancen erheblich“, betont Dr. med. Ralph Thinius, sowohl Chefarzt der Klinik für Neurologie als auch der Klinik für Neurologische Frührehabilitation der Asklepios Klinik Schildautal. „Mit dem Test und Einsatz modernster Technologien wie der KI-gestützten Frühmobilisierung unterstreicht die Asklepios Klinik Schildautal ihre Rolle als Vorreiterin im Bereich innovativer Therapiekonzepte und zeigt, wie die Zukunft der Patientenversorgung mit Hilfe von Medizintechnik gestaltet werden kann“, sagt Florian Nachtwey, Regionalgeschäftsführer der Asklepios Kliniken in der Region Harz.

Das Projekt wird in enger Zusammenarbeit mit Reactive Robotics durchgeführt. „Es geht dabei darum, Patient:innen schneller wieder auf die Beine zu helfen. Mit dem neuen KI-gestützten Gerät, das wir nun testen, schaffen wir eine Lösung, die hochpräzise Unterstützung bei der Frühmobilisierung bietet und dabei den individuellen Bedürfnissen jedes Patienten gerecht wird“, erklärt Thomas Pfennig, Regional-Pflegedirektor der Asklepios Klinik Schildautal.

 

Die Testphase wird in den kommenden Monaten begleitet von einer umfassenden Evaluation, bei der sowohl die klinischen Ergebnisse als auch die Erfahrungen von Patient:innen und Mitarbeiter:innen im Mittelpunkt stehen. Erste Rückmeldungen aus der Praxis zeigen bereits vielversprechende Ergebnisse. Reactive Robotics ist ein führender Anbieter von KI-gesteuerten robotischen Lösungen im Gesundheitswesen. Das Unternehmen entwickelt Technologien, die Patient:innen in ihrer Rehabilitation unterstützen und medizinisches Fachpersonal in seiner Arbeit entlasten.

 

So funktioniert die KI-Technik:  Sie ermöglicht den Übergang von passiver Bewegung zum aktiven individualisierten Training: Eine minimale Eigenbewegung der Patienten ist ausreichend, um den gewünschten vollständigen Bewegungsumfang robotisch-assistiert umzusetzen. Entsprechende Trainingsreize maximieren die Teilnahme des Patienten und steigern so die Eigenaktivität signifikant.

 

Die Vorteile im Detail auf einen Blick:

  • Patient:innen können buchstäblich wieder schneller auf die Beine gestellt und bewegt werden - von passiver Unterstützung bis zum aktiven Training
     
  • Es können Patient:innen mit einem Gewicht bis zu 180 kg robotisch-unterstützt von einer Person mobilisiert werden
     
  • Mobilisierung und Vertikalisierung ist bereits frühzeitig direkt im Krankenbett möglich (besonders bei beatmeten und schwergewichtigen Patienten von Vorteil)
     
  • Der Patientenfortschritt wird automatisch digital dokumentiert
     
  • Es ist ein mobiles Gerät –  also von Bett zu Bett einsetzbar
     
  • Pflegekräfte werden körperlich entlastet, und gleichzeitig erhalten die Patienten Unterstützung während ihrer Bewegungstherapie
     
  • Ausgedehnte Bewegungstherapie zum frühestmöglichen Zeitpunkt

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