DMSG vergibt Zertifikat als Multiple Sklerose-Rehabilitationsklinik
Auch in diesem Jahr 2020 steht am kommenden Samstag, den 30. Mai, die chronische Erkrankung „Multiple Sklerose“ (MS) rund um den Globus wieder besonders im Fokus, dabei auch das Anliegen der weltweit mehr als 2,3 Millionen davon betroffenen Menschen – denn dann ist „Welt-MS-Tag“. Das diesjährige Motto: „Gemeinsam stark“. Im Vorfeld kommt eine gute Nachricht nach Seesen: Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) hat die Klinik für Neurologische Rehabilitation der Asklepios Kliniken Schildautal erneut als „Multiple-Sklerose Rehabilitationsklinik“ zertifiziert.
„Wir haben mit unserem Team sehr viel Arbeit investiert und freuen uns über die Anerkennung"
Regelmäßig wird bei einer Begehung vor Ort in einer sogenannten „Re-Zertifizierung“ überprüft, ob die Voraussetzungen dafür weiterhin gegeben sind. Die strengen Qualitätskriterien des DMSG-Zertifikates sind darauf ausgerichtet, Kliniken hervorzuheben, die sich für die Behandlung von MS-Patienten besonders gut eignen. Eine Anerkennung von überregionaler Bedeutung: Denn nur 22 Kliniken in Deutschland wurde dieses renommierte Zertifikat verliehen.
Neben einer Mindestzahl von 120 MS-Rehabilitationspatienten im Jahr sind – als Voraussetzung für den Erhalt des Zertifikats – jährlich 80 Patientenvisiten in die Datenbank der DMSG einzugeben. „Wir haben mit unserem ganzen Team sehr viel Arbeit investiert und freuen uns jetzt sehr über die Anerkennung, danke an alle, die hierbei so engagiert mitgeholfen haben“, sagte Christoph Herrmann, Ärztlicher Leiter der Klinik für Neurologische Rehabilitation. „Unverzichtbarer Baustein des Teams ist unsere speziell weitergebildete Mitarbeiterin für MS-Rehabilitationspflege (so genannte MS-Nurse) Tatjana Benner.“
Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft hatte 2016 erstmals die Klinik für Neurologie des Zentrums für Neurologie der Asklepios Kliniken Schildautal als Multiple Sklerose Zentrum zertifiziert. „Dass wir das Zertifikat nun schon zum dritten Mal bekommen, bestätigt eindrucksvoll unsere Leistungen in der Behandlung von Multipler Sklerose in der Neurologie, die wir seit mehr als 40 Jahren erbringen“, sagte der Direktor des Zentrums für Neurologie und zugleich erfahrener MS-Experte, Prof. Dr. med. Mark Obermann.
„Die Zertifizierung ist eine herausragende Anerkennung des ganzen Teams und stärkt zugleich den Gesundheitsstandort im Harz“, sagte Adelheid May, Regionalgeschäftsführerin Asklepios Kliniken Region Harz.
Passend zum Motto des Welt-MS-Tages: „Miteinander stark“ soll das Zertifikat MS-Erkrankten helfen, eine qualitativ hochwertige Behandlung durch erfahrene Zentren zu erhalten und wird auch an MS-Praxen und Rehabilitationskliniken vergeben. Ziel ist es zudem, im Interesse der Betroffenen, die Vernetzung der Strukturen untereinander und mit den Selbsthilfegruppen weiter zu fördern. Diese Vernetzung wird in den Schildautal-Kliniken nun bereits praktiziert, intern mit der Versorgung von akut kranken MS-Patienten und der anschließenden spezialisierten neurologischen Rehabilitation. In der Akutbehandlung stehen den Patienten im MS-Zentrum die modernsten intravenösen und apparativen Methoden zur Behandlung der Erkrankung nach dem aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisstand zur Verfügung. In der MS-Rehabilitationsklinik erhalten sie auf gleichem Niveau eine optimale interdisziplinäre Behandlung der unterschiedlichsten Folgen ihrer Erkrankung. Im Dialog mit den Betroffenen werden die Behandlungskonzepte stetig erweitert, so wurde zum Beispiel ein Beckenboden-Trainingsgerät zum Training der Harnkontinenz etabliert. Aktuell bieten die Mitarbeiter den Rehabilitanden die notwendigen Informationen für eine sichere MS-Immunbehandlung während der COVID-19-Pandemie. Das Zentrum für Neurologie ist mit 300 Betten eine der größten neurologischen Abteilungen in Deutschland und deckt das komplette Spektrum neurologischer Krankheitsbilder in allen Erkrankungsstadien ab.
Multiple Sklerose, oft mit „MS“ abgekürzt, ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark umfasst und meist im frühen Erwachsenenalter beginnt. Die Krankheit lässt noch viele Fragen unbeantwortet und ist in Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg von Patient zu Patient so unterschiedlich, dass sich allgemeingültige Aussagen nur bedingt machen lassen. Aus diesem Grund ist MS auch als „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ bekannt.
Hintergrund:
Die Asklepios Kliniken Schildautal wurden 1954 bis 1956 von der Landesversicherungsanstalt Braunschweig erbaut und waren bis 1974 eine Lungenheilstätte. Ab 1974 wurden sie umfunktioniert in ein Fachkrankenhaus für Neurologie, Neurochirurgie, Thorax-, Herz- und Gefäßchirurgie mit Anästhesiologie und Intensivmedizin. 1995 ging die Klinik in die Trägerschaft der Asklepios GmbH über und wurde durch die Klinik für Neurologische Rehabilitation und Neurologische Frührehabilitation erweitert. 2005 wurde das Stadtkrankenhaus übernommen, ab 2009 wurden die Fachrichtungen Chirurgie und Innere Medizin am Standort integriert. Die Asklepios Kliniken Schildautal in Seesen sind mit ihren ca. 500 Betten ein Zentrum für die konservative und operative Behandlung bei Erkrankungen des Nervensystems, der Muskulatur und der Blutgefäße. Dabei bilden das Zentrum für Neurologie mit Neurologie, neurologischer Frührehabilitation und neurologischer Rehabilitation, die Klinik für Neurochirurgie, die Klinik für Gefäßchirurgie, die Klinik für Innere Medizin und Kardiologie, die Klinik für Allgemein- und Unfallchirurgie, das Zentrum für Radiologie und Neuroradiologie sowie das Zentrum für Anästhesiologie und Intensivmedizin einen ineinandergreifenden Verbund.