Neue kardiologische Behandlungsmethode im Schwedter Klinikum etabliert

Das Asklepios Klinikum Uckermark führte jetzt das erste Mal eine Transkatheter-Mitralklappenreparatur bei einem Herzinsuffizienz-Patienten mit funktioneller Mitralklappeninsuffizienz durch.

Erste Carillon Implantation
Der minimalinvasive Eingriff wurde durch den kommissarischen Chefarzt Herrn Marcin Jaworski (links) und Oberärztin Anna Kacperska (rechts) durchgeführt.

Das Verfahren wurde mit dem Carillon-Mitral-Contour-System® im Hybrid-OP des Klinikums durchgeführt. Bei der Carillon-TMVr-Therapie kommt ein Implantat zum Einsatz, das in eine Vene an der Außenseite des Herzens neben der Mitralklappe eingesetzt wird. Das permanente Implantat besteht aus zwei Ankern, die durch ein Formband verbunden sind. Das Verfahren dient dazu, die Mitralklappe neu zu formen, um die Klappenundichtigkeit zu verringern und die Herzfunktion zu verbessern.

Weltweit leiden schätzungsweise 26 Millionen Menschen an einer Herzinsuffizienz und die meisten haben eine funktionelle Mitralklappeninsuffizienz. Diese wird dadurch verursacht, dass sich die Mitralklappe nicht dicht schließt. Dadurch entsteht ein Leck, durch welches Blut immer dann durch die Klappe zurückströmt, wenn sich der linke Ventrikel, die Hauptpumpkammer des Herzens, zusammenzieht. Dies verringert die Menge des sauerstoffhaltigen Blutes, das in den Körper gepumpt wird, und beschleunigt, wenn der Zustand unbehandelt oder unterbehandelt bleibt, die Herzinsuffizienz und vermindert die Lebensqualität. Eine frühe Intervention ist notwendig, um die Ergebnisse zu verbessern und das Fortschreiten der Herzinsuffizienz zu verlangsamen.

Der minimalinvasive Eingriff wurde durch den kommissarischen Chefarzt Herrn Marcin Jaworski und Oberärztin Anna Kacperska durchgeführt. „Bei vielen unserer Patienten führt die Behandlung ihrer Herzinsuffizienzsymptome, einschließlich der funktionelle Mitralklappeninsuffizienz, mit einer medikamentösen Therapie nicht zu optimalen Ergebnissen“, so Marcin Jaworski. „Nur ein kleiner Prozentsatz der multimorbiden, älteren und bereits herzoperierten  Patienten kommt für offene chirurgische Eingriffe in Frage und dabei bestehende chirurgische Mitralklappentechniken haben erhebliche Einschränkungen“, fährt er fort. „Durch die Carillon-TMVr-Therapie ändert sich die Art und Weise, wie wir diese Patienten behandeln. Wir können Patienten früher im Krankheitszyklus behandeln und gleichzeitig die Tür für eventuelle zukünftige Behandlungsoptionen offenhalten. Die Herzinsuffizienz ist eine fortschreitende Krankheit und Patienten brauchen Optionen, die eine progressive Behandlung zulassen.“

Die kardiologische Abteilung des Schwedter Klinikums hat sich in den letzten Jahren zum leistungsstärksten Herzzentrum der Region Nordostbrandenburg entwickelt und bietet heute eine Vielzahl diagnostischer und therapeutischer Verfahren an. Neben Tumorzentrum/Onkologie ist die Kardiologie anerkanntes Center of Excellence innerhalb der Asklepios Kliniken.

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Tel. kardiologische MVZ-Praxis:
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Erste Carillon Implantation
Von links: Hr. Huub Backers (Firma Cardiac Dimensions), Ass.-Arzt Kacper Janas, Oberarzt Dr. med Daniel Mormon, Komm. Chefarzt Marcin Jaworski, Oberärztin Anna Kacperska, Oberarzt Dr. med Marek Mierzejewski, Frau Denis Makowski (Firma Cardiac Dimensions), Prof. Dr. med. Klaus Witte (Uniklinik RWTH Aachen); Nicht auf dem Bild: Oberarzt Jan Świątkowski

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