Kenntnis trifft auf Leidenschaft - Dr. Matthias Zwinger ist neuer Chefarzt für Interdisziplinäre Intensivmedizin und Intermediate Care an der Asklepios Klinik Schwalmstadt
Zwischen blinkenden Monitoren und summenden Maschinen behalten die Ärzte und Pfleger der Intensivstation der Asklepios Klinik in Schwalmstadt den Überblick, um mit Ruhe, Fürsorge und viel Empathie die Patienten zu versorgen und Angehörige zu beruhigen. Damit das funktioniert, sind ein erfahrenes Team, ein gutes Miteinander und umfangreiche Fachkenntnisse erforderlich. Das weiß auch Dr. Matthias Zwinger, der seit August neuer Chefarzt für Interdisziplinäre Intensivmedizin und Intermediate Care ist. Er kennt die Strukturen und Abläufe wie kein anderer, da er zuvor bereits als Leitender Oberarzt der Intensivmedizin in Schwalmstadt tätig war. Ihm zur Seite steht weiterhin Dr. med. Andreas Hettel, Chefarzt der Anästhesie und operativen Intensivmedizin.
„Die Krankheitsbilder unserer Patienten sind verschieden. Es handelt sich meist um lebensbedrohliche Erkrankungen, etwa nach einem Herz-Kreislaufstillstand, einer Sepsis, bei Versagen der Atmung, sehr starken Blutungen oder auch nach schweren Operationen. Wir übernehmen die Diagnostik und erstellen Therapiepläne, die meist maschinelle und apparative Medizin, wie Beatmungsmaschinen und Dialysegeräte, sowie invasives Monitoring beinhalten. Häufig sind es auch medikamentöse Behandlungen“, erklärt Dr. Zwinger.
Wie in allen anderen Bereichen eines Krankenhauses, müssen er und sein Team sehr präzise arbeiten und oftmals schnelle Entscheidungen treffen. „Der Gesundheitszustand unserer Patienten ist in der Regel kritisch und kann sich jederzeit verschlechtern. Wir arbeiten interdisziplinär, also fachübergreifend mit unterschiedlichen Experten. Somit sind wir auf alles vorbereitet und können schnell reagieren. Unser Pflegeteam ist ebenfalls sehr spezialisiert und damit hoch qualifiziert für diese besondere Arbeit. Ohne diese Kollegen wäre eine gute Versorgung unserer Intensivpatienten gar nicht möglich“, erklärt der Chefarzt.
Für ihn ist die Arbeit auf der Intensivstation nicht nur ein Job wie jeder andere. Nach seinem Abitur an der Melanchthon-Schule Steinatal absolvierte er seinen Zivildienst im Rettungsdienst, der seine Leidenschaft für die Medizin entfachte. „Nach meiner anschließenden Ausbildung zum Rettungsassistenten habe ich dann mein Studium der Humanmedizin in Marburg aufgenommen. Zum einen konnte ich so mein Interesse an der medizinischen Wissenschaft vertiefen. Außerdem mag ich den Umgang mit Menschen und den Austausch mit anderen Kollegen und Fachdisziplinen. All diese Punkte kann ich im Arztberuf hervorragend vereinigen“, erklärt der gebürtige Schwalmstädter. Seinen Ausgleich zum fordernden Arbeitsalltag findet der 43-Jährige in seiner Familie. Der zweifache Vater genießt gemeinsame Fahrradtouren, Reisen oder Besuche von Spielen der Handballmannschaft MT Melsungen.
Nebenbei findet er außerdem immer Zeit, um sich weiterzubilden und seine medizinischen Fertigkeiten zu vertiefen. Nach erfolgreichem Ende seines Studiums führte ihn der Weg zur Klinik in Schwalmstadt, wo er sechs Jahre später seine Facharztprüfung für Innere Medizin absolvierte. Danach wechselte er ans Uniklinikum Marburg, um sich dort zum Intensivmediziner ausbilden zu lassen. 2020 kam er zurück nach Schwalmstadt. „Ich habe seit 2013 regelmäßig auf der Intensivstation in Schwalmstadt gearbeitet und gemerkt, wie sehr mir der Bereich Intensiv- und Notfallmedizin liegt. Aus diesem Grund war ich von 2013 bis 2022 auch regelmäßig als Notarzt im Schwalm-Eder-Kreis tätig, von 2018 bis 2023 auch als Leitender Notarzt“, sagt Dr. Zwinger.
An seiner Tätigkeit auf der Intensivstation in Schwalmstadt schätze er vor allem das gute Miteinander und die gegenseitige Wertschätzung, insbesondere zwischen den Kollegen der Pflege und den Ärzten der anderen Fachdisziplinen. Daran möchte er nun in seiner neuen Position anknüpfen. „Wichtig für mich als Chefarzt dieser Abteilung ist es, dass ich mit meinen Kollegen eine optimale Versorgung unserer Patienten bieten kann. Voraussetzung dafür ist neben der guten Zusammenarbeit auf Augenhöhe sicherlich auch eine ständige Weiterentwicklung der hiesigen Intensivstation. Gerade auf dem Gebiet der Intensivmedizin schreitet die Forschung immens voran. Somit möchte ich die Intensivmedizin hier weiter ausbauen und für unsere Patienten da sein“, so der 43-Jährige.