Leben retten hat Priorität - ZNA am Asklepios Klinikum Schwalmstadt optimiert Abläufe stetig

Bei über 20.000 Notfallpatienten pro Jahr, 50 bis 80 Patienten, die sich täglich in der Zentralen Notaufnahme (ZNA) am Standort Ziegenhain anmelden, ist der Zusammenhalt aller Verantwortlichen wesentlich.
Patrick Müller-Nolte, ärztlicher Leiter der ZNA am Asklepios Klinikum in Schwalmstadt, nennt vor allem die Interdisziplinarität seines Teams als unverzichtbare Stärke.

Multiprofessionell für 100 Prozent Einsatz jeden Tag: v.l.n.r. Heike Gleim (stellv. pflegerische Leitung), Patrick Müller-Nolte (ärztlicher Leiter), Tobias Honacker (Oberarzt), Sabine Hoos (pflegerische Leitung)

Im April dieses Jahres wurde vom Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) der Beschluss zu einem gestuften System der stationären Notfallversorgung gefasst. Da das Asklepios Klinikum in Schwalmstadt unter anderem über eine Innere Medizin und Chirurgie sowie einen Schockraum verfügt, erfüllt die dort ansässige ZNA die mit dem Beschluss einhergehenden unverzichtbaren medizinischen Anforderung für die Patientenversorgung. Doch eine zügige, notwendige und im Schwerstfall lebensrettende medizinische Versorgung bedingt vor allem eine hoch motivierte und multiprofessionelle Mannschaft, weiß Müller-Nolte:

„Rund 45 Prozent unserer Notfallpatienten bleiben stationär – ein enormes Aufkommen, das nur durch die Kooperation verschiedener Berufsgruppen zu managen ist. Durch die große und breitgefächerte Expertise unserer Chef- und Oberärzte, der Gesundheits- und Krankenpfleger, unserer Medizinischen Fachangestellten sowie den Notfallsanitätern und Rettungsassistenten, sind wir im Stande den hohen qualitativen Anforderungen in der Notfallmedizin gerecht zu werden“.

Getreu dem Motto: ZNA Schwalmstadt - „Eine für alles“ und „Jeder, immer, alles“, stehe der interdisziplinäre Gedanke zum Wohle der Patienten an erster Stelle.

Die Mehrheit der Mitarbeiter der ZNA ist laut dem ärztlichen Leiter nach dem Konzept „Advanced Life Support“ im Bereich „Erweiterte Lebensrettende Maßnahmen“ ausgebildet. Einige von ihnen zusätzlich zum „Advanced Trauma Life Support“ zur Erstversorgung von Trauma-Patienten.

„Nachdem ein Patient oder eine Patientin bei uns in der ZNA eingetroffen ist, kommt unser „Manchester-Triage-System“ (MTS) zum Einsatz“, erklärt Müller-Nolte. „Das nach den Farben Rot, Gelb und Grün sortierte System ermöglicht die Ersteinschätzung der Dringlichkeit einer Behandlung nach internationalen Standards. Vom eingerissenen Zehennagel über Herzinfarkte und Schlaganfälle bis hin zu Herz-Kreislaufstillständen haben wir vor Ort jeden Fall. Dass auf Patienten mit Bagatellverletzungen eine längere Wartezeit zukommt als auf zeitkritische Fälle, ist für erstere oft nicht sofort nachvollziehbar. Wir hoffen in solchen Situationen auf mehr Verständnis, da Leben retten immer Vorrang hat“.

Eine Optimierung der Ersteinschätzung durch das sogenannte „See-and-treat“- Konzept sei bereits in Planung. Dabei werde ein Arzt die Triage-Schwester, die Patienten nach Dringlichkeit einteilt, unterstützen und im Fall der Notwendigkeit Maßnahmen wie beispielsweise Röntgen oder Ultraschall direkt in die Wege leiten. Auch die Möglichkeit der direkten Weiterleitung von Nicht-Notfall-Patienten in eine Sprechstunde sei nicht auszuschließen.

Eine deutlich bessere Lenkung der Patientenströme verspreche sich das Team der ZNA auch nach Abschluss der Umbau-Maßnahmen am Standort Ziegenhain. Der ärztliche Bereitschaftsdienst ziehe dort ebenfalls ins Erdgeschoss mit gemeinsamem Tresen an der Pforte. „Hinzu kommt das bereits existierende „IVENA eHealth“ Zuweisungssystem. Es erleichtert uns die optimale Nutzung unserer Ressourcen“, hebt Oberarzt und organisatorischer Leiter der ZNA, Tobias Honacker hervor, der gemeinsam mit Kollege Patrick Müller-Nolte und den pflegerischen Kolleginnen Iris Schwarz, Sabine Hoos und Heike Gleim das ZNA-Leitungsteam bildet. „Durch direkten Kontakt mit den Leitstellen, kontrolliert und koordiniert es schnell und verlässlich die Belegung von Schockräumen zur Behandlung von Unfällen oder der Durchführung von Reanimationen“.

Neben räumlichen Fortschritten lege man am Asklepios Klinikum Schwalmstadt vor allem Wert auf die stetige Entwicklung des Personals. Die Kollegen und Mitarbeiter erhöhen ihr Fachwissen, laut den Asklepios Experten, durch Zusatzqualifikationen wie Gipsen, Wundmanagement, Hygiene- und Medizinproduktbeauftragte. Die geforderten Kriterien der G-BA für die angestrebte „Level II Versorgung“ sollen außerdem durch die Weiterbildung des Pflegepersonals zur Fachpflege Notfallmedizin erfüllt werden.

„Auf technologischer Ebene werden wir in Kürze eine Software einführen, mit der Einsatzdaten wie Bilder und EKG vom Einsatzort durch direkte Schnittstellen-Kommunikation übermittelt werden, um so in der Lage zu sein, unseren Rettungs- und Notdienst bestmöglich zu unterstützen“, ergänzt Patrick Müller-Nolte Leiter abschließend.

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Die Notaufnahme sollte nicht bei jeder Verletzung oder Erkrankung aufgesucht werden. Unter der kostenlosen Nummer 11 61 17 können Sie nachts, an Feiertagen oder am Wochenende, den Standort der nächsten Bereitschaftsdienstpraxis erfahren.

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