Typische Notfälle während der Feiertage: Bauchschmerzen, Gräten im Rachen und Verbrennungen
Auch während der Feiertage und selbstverständlich „zwischen den Jahren“ ist die Zentrale Notaufnahme des Asklepios Klinikums Schwalmstadt geöffnet. Aber mit welchen Problemen kommen die Patienten in die Klinik? Ganz vorn liegen Bauchschmerzen und Entzündungen der Bauchspeicheldrüse. Es folgen – ebenfalls ernährungsbedingt – Fremdkörper wie Gräten und Knochen im Rachen. Aber auch psychische Störungen und Verbrennungen kommen gehäuft vor, weiß Patrick Müller-Nolte, Ärztlicher Leiter der zentralen Notaufnahme am Klinikum Schwalmstadt.
„Viele Notfälle um die Feiertage hängen natürlich damit zusammen, wie wir feiern“, sagt Müller-Nolte. „Ein hoher Anteil davon ließe sich auch vermeiden“, ist sich der Notfallmediziner sicher. Zur Pankreatitis (Entzündung der Bauchspeicheldrüse) kommt es häufig durch besonders fettes Essen und den Konsum von Alkohol. Auch zu Bauchschmerzen oder Gräten oder Geflügelknochen im Rachen käme es nicht, wenn man weniger oder zumindest bewusster, langsamer und aufmerksamer essen würde, vermutet Müller-Nolte.
Fast immer vermeidbar: Verbrennungen, der Klassiker an Weihnachten und Silvester. Denn auch im digitalen Zeitalter mit Lichterketten und virtuellen Kaminen vermitteln echte Kerzen noch mehr Besinnlichkeit. Die kann dann aber schnell umschlagen, wenn Adventskränze oder Christbäume Feuer fangen. An Silvester liegt es meist an Unachtsamkeit im Umgang mit Feuerwerk. Ordentlich mit alkoholischen Getränken anzustoßen fördert diese Unachtsamkeit natürlich. Gerne unterschätzt wird auch, dass das Fest der Liebe für viele Menschen auch Stress bedeutet. So sind die Familienmitglieder, die sich das Jahr über vielleicht aus dem Weg gehen, plötzlich gezwungen viel Zeit miteinander zu verbringen. Das verursacht Stress und kann zu psychischen Erregungszuständen, schweren Konflikten, Depressionen und sogar handgreiflichen Auseinandersetzungen führen. Patrick Müller-Nolte rät daher zu mehr Gelassenheit und einem entspannten Umgang mit den Feiertagen. „Man sollte die Erwartungen nicht so hochschrauben, sondern mit mehr Achtsamkeit und weniger Alkohol das genießen, was sich ergibt.“