Täglich neue Herausforderungen: Anna Holl ist Oberärztin in der Klinik für Akut-und Notfallmedizin
Notaufnahmen sichern im Akutfall tagtäglich und rund um die Uhr die Versorgung von Patient:innen, so auch im Asklepios Klinikum Schwalmstadt. Ärztlicher Leiter der Klinik für Akut-und Notfallmedizin (früher Zentrale Notaufnahme) ist Tobias Honacker, ihm zur Seite steht Oberärztin Anna Holl.
Bevor die 35-Jährige ihr Medizinstudium in Marburg begann, machte sie ein Freiwilliges Soziales Jahr beim Rettungsdienst und sammelte erste Erfahrungen für ihren weiteren Berufsweg – auch während des Studiums arbeitete sie nebenbei in diesem Bereich. Ihr praktisches Jahr absolvierte die angehende Ärztin 2015 in der Chirurgie des Ziegenhainer Krankenhauses, nach dem Examen begann ihre mehrjährige Weiterbildungszeit in der Abteilung für Innere Medizin. Seit ihrer erfolgreichen Facharztprüfung, arbeitet die Internistin nun in der Notaufnahme des Klinikums Schwalmstadt. „Derzeit befinde ich mich noch in der Zusatzweiterbildung -Klinische Akut- und Notfallmedizin-“, erklärt Holl - im Zuge der Qualitätssicherung in der medizinischen Notfallversorgung sei der Nachweis darüber Voraussetzung, um als Klinik an der Notfallversorgung teilnehmen zu können. „Die Notaufnahme verfügt über zehn Betten, bei Bedarf können wir sechs Patient:innen gleichzeitig mit Monitoren überwachen“, beschreibt sie die aktuelle Kapazität, „darüber hinaus haben wir einen Schockraum, zwei Isolierräume und einen Gipsraum“.
Neben Holl und Honacker verstärken Ärztinnen und Ärzte aus anderen Abteilungen das medizinische Team, darunter ein fest eingeteilter Unfallchirurg. Um den Rund-um-die-Uhr-Betrieb sicherzustellen, kümmert sich zudem das Team der examinierten Pflegekräfte in drei Schichten um die Notfälle. „Zu uns kommen in kurzen Intervallen immer wieder neue Patient:innen jeden Alters mit akuten Beschwerden oder Verletzungen, die ganz unterschiedliche Diagnosen erfordern“ erzählt die engagierte Medizinerin, gerade das mache die Arbeit jedoch so vielfältig und spannend, fügt sie hinzu. „Die Patienten kommen auf allen möglichen Wegen zu uns, je nach Schweregrad der Erkrankung – selbstständig zu Fuß, in Begleitung von Angehörigen oder mit dem Rettungsdienst und Notarzt“, berichtet die Fachärztin aus ihrem Alltag.
Die Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst wird dabei mithilfe des Interdisziplinären Versorgungsnachweises (IVENA) sowie dem Notfall Informations- und Dokumentationsassistenten (NIDA) verbessert und zugleich vereinfacht. So wissen die Leitstellen beispielsweise immer, welche Kapazitäten in der Klinik vorhanden sind und durch das NIDA-System können wichtige Parameter, wie Verletzung, Kreislaufstabilität und weitere Informationen, noch vor dem Eintreffen des Patienten in der Notaufnahme abgerufen werden. „So können wir frühzeitig weitere Fachärzte im Haus zur Unterstützung rufen und gegebenenfalls notwendiges medizinisches Spezialgerät bereitstellen, dadurch verkürzt sich die Zeit bis zur Diagnose und der anschließenden Therapie“, macht die Oberärztin deutlich. „Die Notaufnahme hat sich in den vergangenen Jahren mehr und mehr zur selbständigen Abteilung entwickelt“, blickt Holl zurück, was sich nun auch in dem neuen Namen „Klinik für Akut-und Notfallmedizin“ widerspiegele. „Wir können in unserer Abteilung viel machen“, freut sich die engagierte Ärztin über den abwechslungsreichen Aufgabenbereich, „außerdem sind wir gut vernetzt“, beschreibt sie die Vorteile des kompakten Klinikbetriebs auf dem flachen Land, das sorge auf allen Ebenen für kurze Wege. „Aktuell sind wir schon ganz gut aufgestellt“, sagt die stellvertretende ärztliche Leitung der Notaufnahme hinsichtlich der technischen und personellen Ausstattung, aber gerade im Bereich Fachkräfte sei man grundsätzlich auf der Suche, ergänzt sie beim Blick in die Zukunft. Um für die täglichen Herausforderungen im Krankenhaus fit zu sein, wandert Anna Holl gern durch die Natur, zudem engagiert sie sich ehrenamtlich als Kreisverbandsärztin beim DRK Biedenkopf.