Schulterprobleme adieu - Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie bietet modernste Methoden
Von allen Gelenken im menschlichen Körper hat die Schulter das größte Bewegungsausmaß – möglich wird dies durch den großen Oberarmkopf, der in einer relativ kleinen Gelenkpfanne geführt wird. Vor allem durch die in diesem Bereich vorhandenen Bänder, Sehnen und Muskeln wird dieser komplexe Bewegungsapparat stabil. Dieses Zusammenspiel führt jedoch dazu, dass das Schultergelenk besonders anfällig für Verletzungen und verschleißbedingte Erkrankungen ist.
Ibrahim Ibrahim ist seit gut zwei Jahren Oberarzt in der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie, er gehört zum Team von Chefarzt Dr. Karol Stiebler, dem Leiter des Endoprothetikzentrums und des lokalen Traumazentrums im Asklepios Klinikum Schwalmstadt. „Wir versorgen hier unter anderem Unfälle an den oberen und unteren Extremitäten, behandeln Knie-, Hüft- und Schulterarthrosen oder kümmern uns um Fußdeformitäten“, umreißt der 35-Jährige das Leistungsspektrum der Abteilung.
Ibrahim ist zertifizierter Fußchirurg und spezialisiert sich derzeit zum „geprüften Schulter- und Ellbogenchirurgen“ nach DVSE – zusammen mit Dr. Stiebler und Oberarzt Dieter Andrev bilden sie das Schulter-Team in der Abteilung. „Gerade im Bereich der Schulterprobleme ist die Altersspanne breit gefächert“, lautet seine Erfahrung, „die können sowohl arbeitsbedingt entstehen, aber auch in der Freizeit, etwa beim Sport oder anderen Tätigkeiten, die über dem Kopf ausgeführt werden“, umschreibt Ibrahim die möglichen Ursachen. „Die auftretenden Schmerzen führen zu Einschränkungen in der Beweglichkeit, häufig auch zu Schlafstörungen“, so der Facharzt weiter. „Je nach Verletzung wird das Problem im Vorfeld mittels Röntgenaufnahme oder Magnetresonanztomographie genau analysiert“, erläutert er die Vorgehensweise, „bei der anschließenden Arthroskopie schauen wir direkt in das betroffene Gelenk hinein, um einerseits die Diagnose zu bestätigen und bestenfalls den betroffenen Bereich gleich zu behandeln“. Dieses minimalinvasive Verfahren bietet den Vorteil, die Peripherie weitestgehend zu schonen. So können die Spezialisten feststellen, ob es sich um eine Beschädigung der Rotatorenmanschette handelt, das ist die das Schultergelenk umfassende Muskel-Sehnen-Kappe, um eine Durchblutungsstörung des Oberarmkopfes (Nekrose), die Erkrankung der Bizepssehne oder irgendeine andere Verschleißerscheinung beziehungsweise Deformation. „Sind alle konservativen Methoden ausgeschöpft, haben wir, je nach Erkrankung, die Möglichkeit, eine Teil- oder Vollprothese zu implantieren“, erläutert der Oberarzt den eventuell notwendigen Austausch gegen ein künstliches Gelenk. Wenn es die Knochenstabilität zulässt, verwenden die Chirurgen eine sogenannte schaftlose Prothese, ein relativ kleines Implantat, das sich bei späterem Bedarf schneller wechseln lässt. „Insbesondere bei älteren Patienten setzen wir oftmals eine sogenannte inverse Prothese ein - entgegen der Anatomie, werden dabei nämlich die Kugel am Schulterblatt und die Pfanne am Oberarmknochen fixiert“, erklärt Ibrahim, „das erhöht die Beweglichkeit, vor allem nach einem Riss der Rotatorenmanschette“. Für solche Eingriffe verfügen die Spezialisten im zertifizierten Endoprothetikzentrum über langjährige Erfahrung, in Sachen Ausstattung ist die Klinik auf dem modernsten Stand.
„Wir führen mehrmals pro Woche Arthroskopien durch, darüber hinaus werden im Jahr rund 50 künstliche Gelenke eingesetzt“, bilanziert der Oberarzt. „Ich möchte mich kontinuierlich weiterbilden, damit ich medizinisch und technisch immer auf dem neuesten Stand bleibe“, sagt Ibrahim mit Blick in die Zukunft, „und zugleich dazu beitragen, auch die Abteilung weiterzuentwickeln“, fügt er hinzu. Um für seine Arbeit fit zu bleiben, betreibt er regelmäßig Kraftsport – zudem ist es eine gute Unterstützung für seine Leidenschaft, das Bogenschießen.
Im Rahmen der Asklepios Patientenakademie, plant Oberarzt Ibrahim Ibrahim für den 5. Oktober 2022 einen Vortrag über Schultererkrankungen, um den Betroffenen Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten verständlich zu machen.