Über das künstliche Schultergelenk - Asklepios Chefarzt Dr. Stiebler informiert Vortragsgäste
Mehr als die Hälfte der über 60-jährigen Menschen in Deutschland leidet unter Gelenkschmerzen. Eine Ursache ist vor allem Arthrose: Eine Verschleißerkrankung der Gelenke, die mit steigendem Lebensalter an Häufigkeit zunimmt und vor allem an Knie- und Hüftgelenken vorkommt. Bei fortgeschrittener Erkrankung ist der Einsatz eines künstlichen Gelenks (Endoprothese) nötig.
Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie und Ärztlicher Leiter des zertifizierten Endoprothetikzentrums Asklepios Schwalmstadt, Dr. (H) Karol Stiebler, informierte dazu im Rahmen der Vortragsreihe „Gesundheitsakademie“ am vergangenen Montag interessierte Besucher im großen Vortragssaal des Asklepios Klinikums Schwalmstadt unter dem Titel „Das künstliche Schultergelenk“.
„Pro Jahr werden inzwischen ca. 25.000 künstliche Schultergelenke eingesetzt“, berichtete der Experte. „Gegenüber dem Einsatz von rund 450 000 künstlichen Knie- und Hüftgelenken jährlich ist das eine relativ geringe Zahl, weshalb die Operation unbedingt von einem auf diesem Gebiet erfahrenen Arzt durchgeführt werden sollte. Die möglichen Indikationen zum künstlichen Ersatz am Schultergelenk sind vielfältig und verlangen den Einsatz entsprechender Implantate. Nur so kann die Endoprothetik einen Gewinn an Lebensqualität garantieren.“
Die Erkrankung beginne schleichend und mache sich zu Anfang nur gelegentlich oder bei Belastung bemerkbar. Erst im späteren Stadium spüre man die Auswirkungen auch bei Ruhe und nachts. Der Austausch des zerstörten Gelenks durch ein künstliches Schultergelenk befreie von diesen Schmerzen und verbessere die Funktion des Schultergelenks.
„Da auch ein künstliches Schultergelenk ein Haltbarkeitsdatum besitzt, kommt der Einsatz bei jüngeren Patienten nur infrage, wenn diese unter unerträglichen Schmerzen leiden“, verdeutlichte Dr. Stiebler seinen Gästen. „Zunächst sollte versucht werden die Beschwerden mit konservativen Behandlungsverfahren zu bessern. Grundsätzlich gibt es jedoch keine Altersgrenze. In jedem Alter kann der Einsatz eines künstlichen Schultergelenks die einzige sinnvolle Therapie, wenn der individuelle Leidensdruck zu hoch wird.“
Dr. Stiebler erklärte den Besuchern seines Vortrags folgend die typischen Einsatzgebiete für ein künstliches Schultergelenk und stellt die verschiedenen Versorgungsmöglichkeiten mit modernen Endoprothesen vor. Im Anschluss konnten alle Gäste dem Experten direkte Rückfragen stellen und bekamen alle notwendigen zusätzlichen Informationen aus erster Hand.
Weitere Termine der Vortragsreihe „Gesundheitsakademie“ stehen bereits fest.