Individuelle Therapie bei Sodbrennen - Spezialisten des Asklepios Refluxzentrums Schwalm-Eder referieren
Unsere Speiseröhre, ein rund 30 cm langer Muskelschlauch vom Schlund bis zum Mageneingang, endet durch eine Art Ventil. Dieses sorgt dafür, dass wenig Rückfluss an Säure aus dem Magen in die Speiseröhre entsteht. Ist das Ventilsystem jedoch defekt, kann die aufsteigende Säure Beschwerden verursachen, auch bekannt als Sodbrennen, eine Krankheit, die zwanzig Prozent der Bevölkerung belastet. Dr. med. Felix Meuschke, Chefarzt der Asklepios Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie und der Gastroenterologe Dr. med. Norbert Hesselbarth, Spezialisten im Refluxzentrum Schwalm-Eder, erklärten die Volkskrankheit Anfang Mai in einem, von interessierten Gästen gefüllten Vortragssaal am Standort Ziegenhain.
„Sodbrennen kann sich zunächst durch ein gelegentliches leichtes Brennen hinter dem Brustbein äußern“, erläuterte Dr. Hesselbarth. „Allerdings kommt es zunehmend neben weiteren Beschwerden, wie häufigem nächtlichem Husten oder morgendlicher Heiserkeit, auch zu schweren Entzündungen der Speiseröhre.“
In seinem Teil des Vortrags machte Dr. Hesselbarth deutlich, dass vielfältige Ursachen als Einflussfaktoren infrage kommen und eine präzise Diagnostik daher ganz entscheidend ist, um die Entwicklung einer solchen Refluxkrankheit zu einer Speiseröhrenentzündung (Ösophagitis) zu vermeiden.
Der Experte wies ergänzend auf mögliche Konsequenzen wie innerliche Geschwüre und Vernarbungen hin, sollte man die Ursache von Sodbrennen nicht beheben.
„In unserer Praxis erfolgen neben der Kontrolle des oberen Teils des Verdauungstrakts (Gastroskopie), auch die 24h-Impedanz-pH-Metrie und die High-Resolution-Manometrie des Ösophagus. Dies sind spezielle Verfahren zur genauen Untersuchung der Leitfähigkeit der Organe bzw. zur Messung des Druckverhältnisses der Speiseröhrenmuskulatur“, so Dr. Hesselbarth.
„Im Refluxzentrum Schwalm-Eder erfolgen zusätzliche Diagnostika in der Radiologie und Nuklearmedizin in jeweils angegliederten Praxen in Bad Zwesten und Bad Wildungen. Durch diese gute Kooperation werden unseren Patientinnen und Patienten eine individuelle Behandlung und eine Vielfalt an Diagnoseverfahren und Therapiemöglichkeiten ermöglicht.“
Der erfahrene Gastroenterologe Hesselbarth und sein sachkundiger Kollege Chirurg Meuschke betonten während ihres Vortrags im Rahmen der Asklepios-Veranstaltungsreihe „Gesundheitsakademie“ vor allem die Wichtigkeit der interdisziplinären Zusammenarbeit. Insbesondere zur Detektion der Patienten, die einer operativen Therapie benötigen, sei der fachbereichsübergreifende Austausch essentiell.
„Bei schweren Formen von Sodbrennen ist die über Jahrzehnte etablierte laparoskopische Fundoplicatio immer noch das Hauptoperationsverfahren. Bei einigen Patienten, wenden wir auch ein Elektrostimulationsverfahren (EndoStim) an“, schilderte Chefarzt Dr. Meuschke. Während des Vortrags veranschaulichte er außerdem, dass der Bruch im Zwerchfell grundsätzlich versorgt werde. Seit 2018 sei man als offizielles Beratungszentrum für die EndoStim-Methode ausgezeichnet, überregional bekannt und habe bislang sehr gute Ergebnisse erzielt, nicht zuletzt aufgrund des hervorragenden 3D-Kamerasystems am Asklepios Klinikum Schwalmstadt. Dennoch müsse die „Art“ der Operation individuell auf jeden Patienten abgestimmt werden.
„Wir können inzwischen eine hohe Expertise im Bereich der Rezidivoperationen vorweisen“, erzählte Dr. Meuschke den rund 60 Zuhörern zum Abschluss.
Ein Aspekt, den die Gäste auch im Anschluss an die Präsentationen in der direkten Diskussion mit den Experten aufgriffen. Es wurden zudem Fragen zu medikamentösen Behandlungsstrategien und Nebenwirkungen gestellt sowie die Terminvergabe in der Gastroskopie im ambulanten Bereich angesprochen.