Mehr Experten, mehr Sicherheit
Die Asklepios Frauenklinik Schwalmstadt und die Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe des Universitätsklinikums Marburg werden ab nächstem Jahr eng zusammenarbeiten.
Viele Köche verderben den Brei? In der Gastronomie mag das der Fall sein, doch in der Medizin ist es Gold wert, wenn sich viele Experten zusammenschließen. Aus diesem Grund werden die Asklepios Frauenklinik in Schwalmstadt und die Frauenklinik der Universität Marburg ab nächstem Jahr enger kooperieren.
„Viele reden oft von einer wünschenswerten besseren Zusammenarbeit der Krankenhäuser untereinander, um die medizinische Qualität und somit die Versorgung der Patienten zu verbessern. Wir sehen es deshalb als absoluten Glücksfall, dass wir so ein Projekt nun in die Tat umsetzen können“, sagt Dr. Dagmar Federwisch, Geschäftsführerin der Asklepios Klinik in Schwalmstadt.
Der „Qualitäts-Verbund Asklepios Frauenklinik Ziegenhain und der UniFrauenklinik Marburg“ soll sowohl für die Geburtshilfe als auch für die Gynäkologie gelten. „Gerade bei bösartigen Erkrankungen des weiblichen Geschlechtsorgans ist ein enger Austausch mit Kollegen wichtig. Eine sogenannte Zweitmeinung holen wir mit diesem Zusammenschluss immer ein und garantieren damit die beste Versorgung und Behandlung“, sagt Dr. Heinz-Josef Kaum, Chefarzt der Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe des Asklepios Klinikums in Schwalmstadt. Wichtig sei darüber hinaus, dass der Austausch zu jeder Tages- und Nachtzeit stattfinden kann. „Ob persönlich, telefonisch oder per Mail – unser Konzept sieht vor, dass die Erreichbarkeit auch bei kritischen Fällen gegeben ist, um schnell handeln zu können“, so Kaum.
Im Rahmen dieser Kooperation wird es auch einen gemeinsamen Weiterbildungsverbund zwischen den beiden Standorten geben, in dem interessierte Assistenzärzte einen Teil ihrer Weiterbildungszeit auch an dem jeweils anderen Standort durchlaufen können „Je mehr Wissen und unterschiedliche Erfahrungen unsere Assistenzärzte an den unterschiedlichen Einrichtungen mitbekommen, desto besser sind sie für die Zukunft gewappnet. Das schlägt sich dann wiederum in die Behandlung der Patienten nieder“, sagt der Schwalmstädter Chefarzt.
Der Klinikverbund wird von den leitenden Ärzten der Schwalmstädter Frauenklinik, Dr. Heinz-Josef Kaum und Miriam Schuchhardt, sowie von Prof. Dr. Uwe Wagner, Leiter der Frauenklinik der Marburger Universität, angeführt. Alle drei blicken auf viele Jahre Erfahrung zurück: Kaum als langjähriger Chefarzt der Abteilung, Schuchhardt unter anderem als Leitende Oberärztin der Gynäkologie in Schwalmstadt, Wagner etwa als Ärztlicher Direktor der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Uni Marburg. Der 58-Jährige hat sich früh für das Fachgebiet Gynäkologe entschieden und gilt mittlerweile auf diesem Gebiet als geschätzter Experte. Von seinem Wissen profitieren nicht nur seine Patientinnen, sondern auch Kollegen und angehende Mediziner, die er seit seinem 33. Lebensjahr auch an Hochschulen unterrichten darf. Darüber hinaus engagiert er sich in eigenen Forschungsprojekten, um neue Behandlungsmöglichkeiten- und verfahren zu studieren. Gerade im Bereich der Onkologie blickt er auf eine jahrelange praktische Erfahrung zurück.
Für Patientinnen bedeutet die zukünftig enge Zusammenarbeit der beiden Kliniken auch, dass sie während und nach der Schwangerschaft die beste Betreuung erfahren. „Eine Geburt ist immer etwas ganz Besonderes. Obwohl sie zu den schönsten Ereignissen im Leben gehört, kommt es auch immer wieder zu schwierigen Situationen. Hier müssen nicht nur unsere Ärzte schnell handeln, sondern in erster Linie die Hebammen, die die Frauen vor, während und nach der Geburt besonders eng begleiten“, erklärt Schuchardt.
„Wir sind davon überzeugt, dass wir den Patienten damit zukünftig eine noch bessere Versorgung und Behandlung bieten können. Ich bin dankbar, dass meine Kollegin Dr. Sylvia Heinis, Geschäftsführerin der Uniklinik Marburg, sowie Prof. Dr. Wagner, Dr. Kaum und Frau Schuchhardt gemeinsam mit mir und den anderen Kollegen aus den Abteilungen an einem Strang ziehen. Nur so kann diese zukunftsweisende Kooperation zum Erfolg werden“, so Dr. Federwisch.