Klinikum Melsungen: Hilfe gegen Schmerzen
Informationsveranstaltung zum Thema Gelenk- und Wirbelsäulenchirurgie.
Am 28. Mai fand im Melsunger Asklepios Klinikum eine gut besuchte, öffentliche Patienteninformationsveranstaltung zum Thema Gelenk- und Wirbelsäulenchirurgie statt.
Dabei berichtete Dr. Mohamed Masmoudi, Standortleiter der Abteilung für Unfallchirurgie und Orthopädie der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen, über die operative Möglichkeit der Wiederherstellung von Wirbelkörperfrakturen.
Dr. Masmoudi operiert seit einigen Wochen auch im Melsunger Klinikum. Der versierte Unfallchirurg bietet ein breites Operationsspektrum an, das neben der Unfallchirurgie und der Endoprothetik großer und kleiner Gelenke auch die Wirbelsäulenchirurgie umfasst. Damit besteht seit neuestem die Möglichkeit, sich bei Beschwerden an der Wirbelsäule an die Melsunger Klinik zu wenden. Eine Anmeldung zur Sprechstunde kann täglich von 8 bis 13 Uhr unter Tel. 05661-777111 erfolgen.
Eröffnet wurde die Veranstaltung mit dem Thema Wirbelsäulenchirurgie. Brüche der Wirbelkörper treten auch ohne eine Verletzung insbesondere bei Osteoporose spontan auf. In Deutschland leiden rund 2,5 Millionen Menschen unter Osteoporose. Mangelerscheinungen, wie beispielsweise Vitamin D- oder Folsäure-Mangel, begünstigen die Entstehung von Osteoporose. Es kann in der Folge auch zu Brüchen an den Wirbelkörpern kommen. Mit einer neuen minimalinvasiven Operationstechnik, der Kyphoplastie, können die Wirbelkörper wieder aufgerichtet und durch eine Zementfüllung stabilisiert werden. Damit verringert sich die Reibung an der Knochenhaut und der Patient hat weniger Schmerzen.
Im Anschluss an den ersten Teil wurden die Verschleißerkrankungen an Schulter-, Knie- und Hüftgelenk vorgestellt. Hier richtet sich ein mögliches operatives Vorgehen auch danach, wie gut der Muskel- und Sehnenapparat erhalten ist. Wie wichtig ein guter Muskelapparat besonders vor der Operation ist, zeigt sich am Beispiel der Hüft- und Kniegelenksprothesen.
Dr. Masmoudi wies darauf hin, dass der Muskelaufbau bereits vor der Operation erfolgen sollte, um die Genesung nach der Operation zu beschleunigen. Auch kleine Gelenke wie Finger oder Ellenbogen können mittlerweile ersetzt werden.
Dr. Andreas Hettel, Chefarzt der Klinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin am Klinikum Schwalmstadt, informierte über die aktuellen Entwicklungen der Anästhesie.
Hierbei ging er insbesondere auf die anästhesiologische Versorgung der älteren und hochbetagten Patienten ein. Diese ist in den vergangenen Jahren sehr in den Vordergrund gerückt. Eine gute Narkose beginnt deutlich vor der Operation mit einer sorgfältigen Aufklärung des Patienten und wenn möglich auch der Angehörigen. Die Narkose wird dem Patienten angepasst, typische Nebenwirkungen, wie beispielsweise Übelkeit, werden prophylaktisch schon im Vorfeld behandelt. Dabei werden die Narkosemittel der Dauermedikation angepasst.
Während der Operation wird die Körpertemperatur überwacht und mit Wärmedecken konstant gehalten. Dieses einfache Vorgehen senkt unter anderem das Infektionsrisiko nach der Operation. Um der sogenannten „Entfremdung“ vorzubeugen, dürfen die Patienten bis in den Operationsraum Brille und Hörgeräte tragen und diese schon wieder im Aufwachraum benutzen.
Ein Patient, der sich in der Fremde wieder besser orientieren kann, erscheint postoperativ weniger verwirrt, so Dr. Hettel.