In verständlicher Sprache: Asklepios bietet Informationsveranstaltung für Menschen aus der Ukraine an
Durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine sind viele Menschen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen, um anderswo Schutz zu suchen. Meist sind es Mütter mit Kindern oder ältere Menschen, die unter anderem nach Deutschland und somit auch in den Schwalm-Eder-Kreis kommen. Oftmals wird ihnen von ehrenamtlichen Organisationen oder privaten Initiativen geholfen, eine Unterkunft zu finden und notwendige Behördengänge zu tätigen - aber was ist in einem eventuellen Krankheitsfall zu tun? Um auch dann die entsprechenden Maßnahmen ergreifen zu können, bietet Asklepios am 22. Februar 2022 von 18 bis 20 Uhr im Kultur- und Begegnungszentrum Alte Sparkasse, Birkenweg 2 in Homberg Efze eine Informationsveranstaltung in verständlicher Sprache an.
Dieter Andrev, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie, ist Oberarzt im Asklepios Klinikum Schwalmstadt und Koordinator des dortigen Endoprothetikzentrums, darüber hinaus ist er im Asklepios MVZ in der orthopädischen Praxis in Homberg tätig. Der 49-Jährige stammt ursprünglich aus Kasachstan, lebt und arbeitet bereits seit 20 Jahren in Deutschland. „Ich spreche deutsch und russisch und verstehe die ukrainische Sprache“, umreißt er seine Sprachkenntnisse. „Die meisten Ukrainerinnen und Ukrainer sprechen russisch oder verstehen die Sprache“, führt Andrev weiter aus.
Im Rahmen der Veranstaltung wird auch eine Dolmetscherin zur Verfügung stehen.“ Die Menschen aus den Kriegsgebieten befänden sich in einer besonderen Ausnahmesituation, da wolle man ihnen wenigstens in Sachen Gesundheit unter die Arme greifen, beschreibt er nicht nur seine persönliche Motivation für die Unterstützung, sondern zugleich auch die von Asklepios. „Wo geht man mit welcher Erkrankung hin, wann gehe ich zum Hausarzt, wann direkt ins Krankenhaus, in welcher Situation ruft man einen Krankenwagen und was muss ich dafür bezahlen?“, seien die ersten Fragen, die man sich in einem fremden Land stellt, vermutet Andrev.
„Das ukrainische Gesundheitssystem ist anders aufgebaut als in Deutschland“, erklärt der Mediziner - dort gebe es nur in den Metropolen Angebote, die über die Grund- und Regelversorgung hinausgingen. „Hierzulande findet man auch in der ländlichen Region eine qualitative Versorgung, wie etwa in unserem MVZ in Homberg“, so der Facharzt. In seiner Informationsveranstaltung möchte er einen kurzen und allgemein verständlichen Überblick über das deutsche Gesundheitswesen und die entsprechenden Abrechnungsverfahren geben, im Schwerpunkt jedoch vor allem über die Angebote rund um Homberg berichten. Dabei will Andrev nicht nur das Leistungsspektrum der Fachärzte im MVZ vorstellen, sondern auch das der Partner, wie etwa Orthopädietechniker oder Physiotherapeuten. Dazu klärt er Fragen wie: „Was ist ein Rezept oder eine Überweisung, wo bekomme ich sie und was muss ich im Anschluss damit tun?“, aber auch „Warum muss ich manchmal auf eine Behandlung warten?“. Um den zeitlichen Rahmen der Veranstaltung nicht zu sprengen, wird es keine medizinischen Einzelgespräche geben, betont der Arzt, das sei Aufgabe in den jeweiligen Sprechstunden. „In der Praxis muss man oft in anderen Sprachen helfen“, weiß er aus seinem Alltag, bisweilen ginge das auch über das Medizinische hinaus, fügt er das wichtige soziale Miteinander hinzu. „Wir wollen uns für die Menschen engagieren“, sagt Dieter Andrev und hofft, dass Bekannte, Vermieter, Flüchtlingshelfer und viele mehr den Menschen aus der Ukraine von der geplanten Informationsveranstaltung berichten und sich dies auch in der ukrainischen Community herumspricht.
Informationsveranstaltung für Menschen aus der Ukraine:
Am 22. Februar 2022 von 18 bis 20 Uhr im Kultur- und Begegnungszentrum Alte Sparkasse, Birkenweg 2 in Homberg Efze – eine Anmeldung ist nicht notwendig, es gelten die aktuellen Corona-Schutzmaßnahmen.