Hilfe auf dem kurzen Dienstweg – Zivilangestellte der Bundeswehr absolviert Praktikum bei Asklepios
Celina Eckhardt durchläuft derzeit ihre Ausbildung zur Medizinischen Fachangestellten (MFA), bis 2006 hieß dieser Beruf Arzthelferin. In Deutschland dauert sie in der Regel drei Jahre, in dieser Zeit werden die angehenden MFA auf die Arbeit in Hausarzt- und Facharztpraxen, Krankenhäusern sowie anderen medizinischen Versorgungseinrichtungen vorbereitet. Zu den Ausbildungsinhalten zählen unter anderem die Patientenbetreuung und -beratung, Gesundheitsschutz sowie Maßnahmen der Arbeits- und Praxishygiene, gesetzliche und vertragliche Bestimmungen der medizinischen Versorgung, Assistenz bei ärztlicher Diagnostik und Therapie, Umgang mit Arzneimitteln, Sera und Impfstoffen sowie Heil- und Hilfsmitteln.
Darüber hinaus gehören Grundlagen der Prävention und Rehabilitation, Betriebsorganisation, Verwaltung und Abrechnung sowie sonstiger Schriftverkehr dazu. Die 18-Jährige lernt jedoch nicht in einer gewöhnlichen Arztpraxis sondern als Zivilangestellte im Sanitätsversorgungszentrum der Knüll-Kaserne in Schwarzenborn. Dort können alle geforderten Lerninhalte vermittelt werden, lediglich das Abrechnungswesen mit den Krankenkassen bleibt auf der Strecke, da für SoldatInnen die sogenannte Freie Heilfürsorge gilt, also die unentgeltliche truppenärztliche Versorgung. Um diese Lücke zu schließen, absolvierte die Auszubildende ein dreimonatiges Praktikum in der Verwaltung des Asklepios Klinikums Schwalmstadt, wo sie sowohl die Verfahrensweisen zur Abrechnung von ambulanten als auch von stationären Behandlungen kennenlernen durfte. Die Verbindung zum Ziegenhainer Krankenhaus kam durch Dr. Felix Meuschke zustande, dem Chefarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie. Der engagierte Mediziner hat sich in den vergangenen drei Jahren zum Oberfeldarzt der Reserve ausbilden lassen und in dieser Funktion von Zeit zu Zeit den Leiter des Sanitätsversorgungszentrums Schwarzenborn vertreten. „Die Sache mit dem Praktikum konnten wir auf dem kurzen Dienstweg lösen“. Bereits in der Vergangenheit unterstützten Dr. Meuschke und seine Kollegen die Soldaten des Jägerbataillons, etwa bei der erweiterten Sanitätsausbildung im Vorfeld eines Auslandseinsatzes. Für die junge Praktikantin gab es neben dem Einblick in die Verwaltung noch ein ganz besonderes Highlight: Sie durfte einen Tag lang dem Team von Dr. Meuschke im Operationssaal über die Schulter schauen. „Nach diesem Tag im OP wusste ich genau, dass ich mir auf jeden Fall den richtigen Berufsweg ausgesucht habe“, bedankte sich die junge Frau. „Ich fände es super, wenn ich noch mehr in die Medizin eintauchen könnte“, fuhr sie fort, „daher kann ich mir gut vorstellen, nach meiner Ausbildung eventuell noch eine weitere als Notfallsanitäterin anzuhängen“. Für die Zukunft kann sich Dr. Meuschke den Ausbau der Kooperationen mit den uniformierten Sanitätern vom Knüll gut vorstellen.