Multimedikation: Schlucken wir zu viele Pillen?
Kostenloser Vortrag im Asklepios Klinikum Schwalmstadt
Je mehr Medikamente Patienten verordnet bekommen, desto größer sei das Risiko nicht erwünschter Wirkungen, erklärt Dr. Jens Zemke, Chefarzt der Klinik für Geriatrie, Facharzt für Innere Medizin- Notfallmedizin. Gemeinsam mit Apothekerin Anna-Lena Kolbe wird er darüber am Montag, 29. Januar, 18 Uhr, im großen Vortragssaal des Asklepios Klinikums Schwalmstadt informieren.
Forscher beschreiben in einer aktuellen Studie, dass vor allem ältere Patienten, die zahlreiche Medikamente einnehmen, deren Nutzen nicht gesichert sei. Dr. Zemke: „Bei geriatrischen Patienten ist die Vielzahl an Erkrankungen eher die Regel als die Ausnahme. Neben Herz- und Kreislauferkrankungen bestehen oft Asthma, Diabetes mellitus, sowie neurologische oder psychiatrische Erkrankungen.“ Häufig werde jede Einzeldiagnose nach entsprechenden aktuellen Richtlinien beziehungsweise Leitlinien therapiert, was unweigerlich zu einer Vielzahl an Medikamenten führe.
Der geriatrische Patient nehme daher im Durchschnitt acht vom Arzt verordnete Medikamente ein. Laut Definition der Weltgesundheitsorganisation (WHO) besteht eine Übermedikation ab der Einnahme von sechs Medikamenten. Der Vortrag von Chefarzt Dr. Zemke und Apothekerin Anna-Lena Kolbe zeigt wie durch individuelle Auswahl und Sorgfalt bei der Arzneimittelverordnung und Einnahme die Lebensqualität älterer Patienten verbessert werden kann.