Für den Ernstfall gerüstet - Praxisnaher Intensivkurs für Rettungs- und Notfallmedizin in Kassel

Zweimal jährlich bietet das Team „Rettungsmedizin Nordhessen“ einen 80-stündigen Lehrgang „Zusatzweiterbildung Notfallmedizin“ an – diesmal fand der praxisorientierte Kurs am Elisabeth Krankenhaus in Kassel und bei Feuerwehr in Calden statt.

Bild: Kurs Rettungs- und Notfallmedizin
Gemeinsam stark: Trotz des ernsten Hintergrunds, hatten alle Teilnehmer Spaß an der intensiven Ausbildung.

Ein schwerer Verkehrsunfall, mehrere deformierte Fahrzeuge, von denen eines sogar auf dem Dach liegt. Aus einigen Autos sind Schreie von Personen zu hören, die verletzt und zum Teil auch eingeklemmt sind - andere liegen blutüberströmt auf dem Asphalt oder laufen panisch am Unfallort umher. Während der herbeigeeilte Rettungsdienst die Erstversorgung übernimmt, beginnen Feuerwehrleute mit der Befreiung der Fahrzeuginsassen. Zeitgleich beurteilen Notärzt:innen die Schwere der Verletzungen und priorisierten entsprechend die Behandlung. Alles zum Glück nur eine Übung, doch so realistisch gestaltet, dass sie alle eingesetzten Rettungskräfte in echten Stress versetzt. Dieses Szenario auf dem Gelände der Feuerwehr Calden bildete den krönenden Abschluss des Kurses „Zusatzweiterbildung Notfallmedizin“, zuvor hatten die Teilnehmenden eine lehrreiche Ausbildungswoche am Elisabeth Krankenhaus in Kassel. Seit über 20 Jahren vermittelt das Team Rettungsmedizin Nordhessen in einen 80-stündigen Lehrgang das notwendige Fachwissen für die geforderte „Zusatzweiterbildung Notfallmedizin“ - in dieser Zeit wurden bereits an die 900 angehende Notärztinnen und Notärzte ausgebildet. Neben der Vermittlung von wichtigen theoretischen Kenntnissen, wie Einsatzorganisation, Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und anderen Hilfsdiensten, sowie weiteren medizinischen Notwendigkeiten, legen die Ausbilder ihren Schwerpunkt vor allem auf echte Praxisnähe, die man nicht aus einem Handbuch lernen kann.

Erfahrenes Ausbilderteam

Dr. Andreas Hettel, Chefarzt der Abteilung Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin am Asklepios Klinikum Schwalmstadt, leitete wie immer das Seminar. Der erfahrene Mediziner ist seit vielen Jahren aktiver Notarzt und zudem als Leitender Notarzt des Schwalm-Eder-Kreises bestellt. Ihm zur Seite standen Patrick Müller-Nolte, ärztlicher Leiter der zentralen Notaufnahme der Asklepios Stadtklinik Bad Wildungen, Kathrin Häfele, Fachärztin für Innere Medizin und NEF-Leitung im Elisabeth Krankenhaus, sowie Jochen Radtke von „Crash-Art Unfalldarstellung“ aus Zierenberg, der wieder für die Organisation verantwortlich war. Während dieser einwöchigen Ausbildung wurden die Teilnehmenden mit zahlreichen Fallbeispielen und praktischen Übungen konfrontiert, so standen beispielsweise „Atemwegsmanagement mit allen im Rettungsdienst verfügbaren Hilfsmitteln“, „Neugeborenen-Versorgung“ und „Notfallsonografie“ auf dem Lehrplan. Darüber hinaus gab es Einweisungen in notfallmedizinische Gerätetechnik, wie Defibrillatoren, Notfall-Respiratoren oder extrakorporale Unterstützungssysteme - auch der Einsatz von Rettungsmaterialien wurde durchgenommen, darunter die Beckenschlinge, das Spineboard oder die Vakuummatratze. Insbesondere bei der Traumaversorgung ging es um die Zusammenarbeit mit der Feuerwehr und deren Einsatztaktik – hier stand der Einsatz und Gebrauch schwerer technischer Hilfsmittel, wie Rettungsschere oder Drehleiter, im Fokus. Für September ist bereits der nächste Kurs geplant, diesmal findet die Ausbildung bei der Feuerwehr in Gudensberg statt.

Termine und Veranstaltungsorte

Das nächste Seminar findet vom 23.09. bis 30.09.2023 bei der Freiwilligen Feuerwehr in Gudensberg statt.

Weitere Infos und Anmeldung unter: 

www.rettungsmedizin-nordhessen.com

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