Chefarzt lernt von Chefarzt
Kürzlich hospitierte Dr. Sven Rogmans, Chefarzt für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie am Krankenhaus Nordwest in Frankfurt bei einer Hüftoperation von Dr. (H) Karol Stiebler, Chefarzt der Unfallchirurgie und Orthopädie sowie Ärztlicher Leiter des Endoprothetikzentrums am Klinikum Schwalmstadt, um das besonders muskelschonende AMIS-Verfahren kennenzulernen.
Im Vordergrund der Hospitation stand das Kennenlernen dieser speziellen OP-Methode sowie das dafür benötigte Instrumentarium inklusive eines speziellen Lagerungstisches, der das operative Verfahren deutlich vereinfacht. Das AMIS-Verfahren wird bisher nur in wenigen Kliniken in Deutschland eingesetzt und zeichnet sich dadurch aus, dass während des Eingriffs keine Muskeln, Sehnen oder Nerven durchtrennt werden. Patienten profitieren folglich nicht nur von wesentlich weniger Schmerzen, auch die Genesungszeit ist deutlich kürzer, was eine entsprechend schnellere Rückkehr in den Alltag bedeutet. In der Regel sind Sport und uneingeschränkte Bewegung schon relativ schnell wieder möglich und das bei unveränderter Muskelfunktion. Während einer solchen Hüft-Operation von Dr. (H) Karol Stiebler hospitierte Dr. Sven Rogmans aus dem Frankfurter Krankenhaus Nordwest, um diese Methode kennenzulernen. Während der OP bestand reichlich Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch zwischen den beiden Medizinern.
Auch die operierte Patientin, die aus persönlichen Gründen namentlich nicht erwähnt werden möchte, kann bestätigen, dass das OP-Verfahren besonders schonend ist. „Meine linke Hüfte wurde bereits vor 10 Jahren in Süddeutschland von Dr. Martin Nolde mit der AMIS-Technik operiert, die ich bereits aus Frankreich kannte, wo ich einige Jahre gelebt habe“, erzählt die 77-Jährige. „Schon damals war ich erstaunt, wie schnell ich nach der OP wieder auf die Beine gekommen bin. Seit einiger Zeit wohne ich nun in Kassel und meine rechte Hüfte hat Probleme gemacht. Nach diversen Voruntersuchungen war klar, dass ich auch auf dieser Seite ein neues Hüftgelenk benötige. Also habe ich im Internet nach einem Operateur gesucht, der das AMIS-Verfahren anbietet. Glücklicherweise habe Herrn Dr. Stiebler und das Asklepios Klinikum Schwalmstadt gefunden. So konnte ich wohnortnah operiert werden.“
Dr. Stiebler ergänzt: „Wir sind in der Region die einzige Klinik, die diesen schonenden Eingriff zur Implantation eines Hüftgelenks einsetzt.“ Deshalb ist sein medizinisches Wissen hoch gefragt. Gerne gibt Dr. Stiebler seine Erfahrungen weiter, um eine Hüftoperation mit der AMIS-Technik möglichst vielen Patienten zu ermöglichen. „Ich biete Hospitationen an, damit interessierte Medizinerkollegen einen Einblick in die Operationsmethode erhalten und diese gegebenenfalls irgendwann eigenständig anbieten können“, betont Dr. Stiebler. Da das Verfahren nur in wenigen Kliniken in Deutschland angewendet wird, freute sich Dr. Rogmans sehr, diese Technik kennenlernen zu können. Besonders beeindruckt zeigte sich der Gastarzt davon, wie gewebeschonend die Operation abgelaufen ist.