Veränderungen bringen Chancen
Chefarzt Dr. Zemke über die Bedeutung der Geriatrie an den Asklepios Schwalm-Eder Kliniken
Dem Verlust eines geliebten Menschen ins Auge zu blicken, ihn letztlich jedoch
vermeiden zu können, verändert das ganze Leben. So geschehen im Fall Dr. Zemke, Chefarzt Geriatrie ASKLEPIOS Klinik Schwalmstadt-Melsungen und Ärztlicher Leiter am Notarztstandort Homberg/Efze. Die überlebte Krebserkrankung seiner Tochter veränderte seine Haltung gegenüber Patienten und Menschen im Allgemeinen grundlegend.
Der gebürtige Bremer widmete sich zur Beginn seiner Studienzeit zunächst der Forschung und absolvierte 1990 ein Studium der Humanmedizin in Giessen. Seine Dissertation schrieb er im Rahmen eines Auftrags der Behringwerke Marburg bei dem europäischen Forschungsprojekt „EUREKA“ und promoviert 1993 erfolgreich an der Universität Giessen.
„Schon gegen Ende meiner Forschungszeit wusste ich, dass mich die Altersmedizin, als ein sehr wichtiges Gebiet, reizte“, erklärt der Familienvater. „Meine anschließende Zeit als Arzt im Praktikum an der Rehabiitationsklinik für Innere Medizin, Rheumatologie und Orthopädie in Bad Salzhausen bestärkte mich diese Richtung einzuschlagen und so wurde ich zunächst Facharzt für Innere Medizin.“
1992, vor fast genau 25 Jahren, kam es dann zum ersten beruflichen Kontakt mit den Schwalm-Eder Kliniken. Als Assistenzarzt war der Experte, mit den Zusatzbezeichnungen; Notfallmedizin, Röntgendiagnostik, Hypertensiologe, Klinische Geriatrie und Palliativmedizin, in der Inneren Abteilung des Melsunger Krankenhauses tätig. „Nach der darauffolgenden Zeit als Assistenzarzt am Marienkrankenhaus in Kassel bot sich mir im Jahr 2000 die Gelegenheit als Oberarzt an der Medizinischen Klinik der ASKLEPIOS Klinik Homberg zu arbeiten, um vier Jahre später die Position als Leitender Arzt der Medizinischen Klinik zu übernehmen“, so Dr. Zemke. „Die Schließung der Homberger Klinik 2010 war schwer, aber sie bot mir die Chance mich voll und ganz der Altersmedizin zuzuwenden. So übernahm ich vorerst als Chefarzt im Kollegialsystem und fünf Jahre später als alleiniger Chefarzt die Verantwortung für die ASKLEPIOS Kliniken an den Standorten Melsungen und Schwalmstadt.“
Abgesehen von seiner persönlichen Veränderung habe er als Chefarzt auch eine Veränderung an den Krankenhäusern bedingt durch die Privatisierung wahrgenommen. Dr. Zemke stellte im Vergleich zu damals fest, dass mit der Privatisierung vor acht Jahren eine gewisse Strukturierung der medizinischen Versorgung an den Schwalm-Eder Kliniken umgesetzt werden konnte.
„Ich habe ein Auge auf die gefährliche Spirale der Ökonomisierung der Medizin und die damit einhergehenden Gefahren, wie beispielsweise der Verlust an Qualität, aber eine solche Situation trat bei uns an den Kliniken nicht auf. Im Gegenteil.“, betont Dr. Zemke.
Gerade durch den demografischen Wandel habe die Altersmedizin sehr stark an Bedeutung zugenommen. Das wisse man an den Standorten Melsungen und Schwalmstadt genau. Er selbst beschreibt die Geriatrie als „die Zukunft der Medizin“ und verweist im Interview darauf, dass in knapp 20 Jahren jeder zweite Mensch älter als 65 Jahre sein werde. Eine Tatsache, die sich in allen Köpfen verankern solle, um sich frühzeitig auf die Veränderungen in der Gesellschaft einrichten zu können.
Sein Team sei sich darüber nicht nur im klaren, sondern es arbeite stetig daran den zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein. „Wir erhoffen uns für 2018, neben der erfolgreichen Umsetzung des Neubaus in Melsungen, die Zertifizierung als AltersTraumaZentrum (ATZ) in Schwalmstadt zu erhalten“, erzählt der Chefarzt. „Die Schwalm-Eder Kliniken, als „kleine“ Krankenhäuser am Rande der Stadt, zeichnen sich für mich gerade durch ihre überdurchschnittlich motivierten und sehr gut ausgebildeten Spezialisten aus, die in harmonsicher Zusammenarbeit ihr bestmögliches geben.“
Dass das in der Geriatrie an den Asklepios Schwalm-Eder Kliniken unter der Führung von Dr. Zemke funktioniert, zeige sich durch die Dynamik seiner Mitarbeiter und den Willen sich kontinuierlich zu verbessern, ohne dabei das Wohl aller aus den Augen zu verlieren. So freute sich das Team auch gemeinsam über den Gewinn des „Hessischen Gesundheitspreis 2016“ mit dem Alzheimerpräventions- und Therapieprogramm „Bewegung gegen das Vergessen“ des Chefarztes, der außerdem unter die besten drei Hypertensiologen (Bluthochdruckexperten) Hessens gewählt wurde.
„Zum Jahreswechsel möchte ich noch einmal ins Gedächtnis rufen, dass die bevorstehende Zeit uns alle betrifft und wir die Veränderung als Chance begreifen müssen“, Dr. Zemke abschließend. „Jeder einzelne sollte sich motivieren durch Sport wie Wandern oder Laufen vital zu halten, um schlimmeren Erkrankungen vorzubeugen.“