Die ersten Kilometer sind entscheidend
Chefarzt Dr. med. Matthias Schulze über die Kardiologie
Eine Basis des Vertrauens ist das Fundament jedes Erfolges. 2006 zum
Chefarzt der Medizinischen Klinik des Krankenhauses in Schwalmstadt ernannt, steckt Dr. Matthias Schulze, Experte für Innere Medizin/Kardiologie,
seit über zehn Jahren Herzblut und Leidenschaft in die Entwicklung der heutigen
Asklepios-Klinik in Ziegenhain.
Seine Kollegen bestätigten das seither ungebrochene Vertrauen ihm gegenüber, indem sie ihn im Mai des vergangenen Jahres zum Ärztlichen Direktor der Schwalm-Eder-Kliniken wählten.
Gebürtig aus Wolfsburg kommend, arbeitete er parallel zur Schule bereits mit 17 Jahren als Jugendfußballtrainer, schloss eine B-Trainerlizenz ab und lernte schnell, was ein voller Stundenplan bedeuten kann. Noch heute ist der damalige Landesliga-Spieler fußballerisch aktiv – beim örtlichen TSV Trutzhain. Schon als kleiner Junge wollte er unbedingt Arzt werden. Eine Erkrankung des Vaters wies ihm damals den Weg in Richtung Innere Medizin.
„Die Spezialisierung auf Innere Medizin mit dem Schwerpunkt Kardiologie kristallisierte sich 1993 heraus, nachdem ich mein Studium an der Medizinischen Hochschule in Hannover (MHH) beendet hatte und an der Klinik für Kardiologie der MHH sowie an Kliniken in England promovierte“, erzählt der Chefarzt.
Der zwischenzeitliche Wechsel an die Medizinische Klinik II des Universitätsklinikums der Technischen Universität Dresden (TUD) und die Ausbildung zum Facharzt für Innere Medizin und anschließend für Kardiologie am TUD Herzzentrum, ebneten ihm die dortige Laufbahn zum Oberarzt im Jahr 2003. Dass er drei Jahre später als Chefarzt an der Schwalmstädter Klinik begann, stellte sich als Glücksgriff für beide Seiten heraus. Unter anderem in den Bereichen der Echokardiografie (Ultraschalluntersuchung des Herzens), Intensivmedizin (Diagnostik und Therapie lebensbedrohlicher Zustände) und auf dem Gebiet der frühzeitigen Erkennung und Behandlung von Herzinfarkten ist er Experte und erster Ansprechpartner. „Da ich kurz vor Beginn als Chefarzt schon zwei Monate die kommissarische Leitung der Klinik übernommen hatte, kannte ich bereits das Krankenhaus, die Umgebung und seine Menschen“, erklärt Dr. Schulze.
Damals wie heute sei es sein Ansporn, gemeinsam mit allen Kollegen hochwertige Medizin auf Universitätsniveau im Rahmen einer familiären und freundlichen Atmosphäre bieten zu können. Nur durch stetige Weiterentwicklung könne man das sehr hohe Niveau halten. „In den vergangen Jahren konnte in Kooperation mit allen Verantwortlichen am Standort Ziegenhain jede Menge erreicht werden“, betont der Chefarzt.
„Die vorhandene Expertise zum Einbau von Einkammer-, Zweikammer- und Dreikammer-Schrittmachern oder die Durchführung komplexer Koronarinterventionen zur Wiederherstellung einer normalen Herzmuskeldurchblutung sind nur einige Fertigkeiten, die für unsere Klinik sprechen.“
So sei neben der interventionellen Behandlung von Herzfehlern, die Erweiterung von Engstellen und die Wiedereröffnung verschlossener Gefäße mit Hilfe von Katheterverfahren nach modernstem und bestem Standard möglich. Eine 24-Stunden-Rufbereitschaft für Herzinfarkt-Patienten ist fester Bestandteil.
Aufgrund der guten Entwicklung der Klinik für Innere Medizin/Kardiologie sei 2015 die Etablierung des Herz- und Gefäßzentrums Nordhessen (hgz) möglich gewesen. Die Erweiterung des Leistungsspektrums durch die Abteilung „Rhythmologie/Elektrophysiologie“ habe zusätzlich dazu beigetragen, dass sich die ärztliche Versorgung am Standort verbesserte. Zur Komplettierung des Herz- und Gefäßzentrums wurde die Abteilung Gefäßchirurgie aus Bad Wildungen in Schwalmstadt integriert.
„Trotz der herausragenden Entwicklung darf man nie vergessen wo wir einmal gestartet sind“, unterstreicht der Chefarzt in diesem Zusammenhang. „Wie im Laufsport sind auch im Aufbau und Ablauf sowie für den Erhalt einer Klinik die ersten Schritte die entscheidenden.“
Für den Familienvater komme ein Ausruhen auf Erfolgen nicht infrage. Durch seinen Fußball- und Ausdauersport – er lief 2014 seinen ersten und 2016 seinen zweiten Halbmarathon – wisse er selbst wie essentiell es ist, „am Ball zu bleiben“.
Auch die Kooperation und der hilfreiche Wissensaustausch auf Chefarztebene sei keine Selbstverständlichkeit und bedinge ständiger Pflege und Arbeit. Baulich und fachlich sei das Krankenhaus bereits sehr viel enger zusammengerückt. Als Ärztlicher Direktor versuche er aber vor allem durch direkte Kommunikation mit den anderen Fachbereichen dafür Sorge zu tragen, dass weiterhin alle Entwicklungsmöglichkeiten genutzt würden.
Nur so könne das Leistungsspektrum erweitert werden und bestehende Kooperationen, beispielsweise mit der Uniklinik Marburg im katheterinterventionellen Einsatz von Aortenklappen, ausgebaut werden.