„Jede Geburt ist ein Geschenk“
Empathie bestimmt den Alltag in der Asklepios Frauenklinik
Es ist oftmals leichter sich in einen anderen Menschen hineinzuversetzen, wenn man selbst erfahren hat, was die andere Person durchlebt. Gynäkologin Miriam
Schuchhardt ist leitende Oberärztin der Frauenklinik der Asklepios Schwalm-Eder Kliniken und erzählt warum sie vor allem für ihren Sohn Leo-Mattes unglaublich dankbar ist.
„Mama zu werden und zu sein bringt eine enorme Veränderung mit sich“, berichtet die 36-Jährige. „Privat wie beruflich hat mich die Geburt meines Kindes extrem bereichert. Die Sorgen, Ängste und Beschwerden werdender Mütter kann ich seither noch besser nachvollziehen. Durch die eigene Erfahrung stehe ich meinen Patientinnen nicht länger nur als erfahrene Ärztin, sondern auch als Mutter zur Seite.“
Aufgewachsen in einem Drei-Generationen-Haus in Seigertshausen zog es Miriam Schuchhardt nach ihrem Medizin-Studium in Gießen auch wegen ihrer Familienverbundenheit wieder zurück in den Schwalm-Eder-Kreis. Ihre Famulaturen absolvierte sie in unterschiedlichen Kliniken und ihr Praktisches Jahr an der Asklepios Klinik in Lich. Ein großer Vorteil, denn durch das Kennenlernen vieler verschiedener gynäkologischer Abteilungen und die zwischenzeitliche Übernahme gynäkologischer Praxis-Sprechstunden sammelte die Oberärztin ihre heutige Expertise.
Durch die Praxistätigkeit in Zusammenhang mit ihrer Arbeit unter der Leitung verschiedener Chefärzte mit unterschiedlichen Schwerpunkten, war es ihr außerdem möglich, die gesamte Facharztausbildung in der Umgebung zu absolvieren. Im Anschluss an ihr Examen bewarb sie sich an der Frauenklinik in Homberg, wo sie von 2008 bis 2010 zunächst unter Chefarzt Dr. Reinhard Trolp und zuletzt unter der Klinikleitung von Prof. Heinz-Harald Riedel als Assistenzärztin tätig war. Nach dem Umzug der gesamten Abteilung vor acht Jahren nach Schwalmstadt übernahm ihr heutiger Chef Dr. Heinz-Josef Kaum im Jahr 2011 die Leitung. Mit ihm gemeinsam steht sie seit 2015 als Oberärztin Frauen in den Bereichen Gynäkologie und Geburtshilfe am Standort Ziegenhain mit Rat und Tat zur Seite.
„Ohne unsere höchstverlässlichen Assistenzärzte wären wir nur ein halb so starkes Team“, betont die leitende Oberärztin. „Zusammen mit unseren Hebammen und Krankenschwestern geben wir menschlich wie fachlich alles, damit sich unsere Patientinnen gut aufgehoben fühlen.“ Durch ihre eigene Mutter, die als Pflegedienstleitung in einer großen Pflege- und Therapieeinrichtung arbeitete, lernte sie bereits als junges Mädchen, welchen aufopferungsvollen Beitrag jeder Mitarbeiter einer medizinischen Einrichtung zu leisten hat, damit das große Ganze funktioniert. Neben einer Atmosphäre, in der sich die Patientinnen gut aufgehoben fühlen, schätze Schuchhardt in der Frauenklinik am Standort Ziegenhain ihre Freiheiten zur Entscheidungsfindung sowie die Förderung ihrer beruflichen Weiterentwicklung seitens Chefarzt Dr. Kaum. „Jede Geburt ist ein Geschenk, spannend und nie genau planbar“, erklärt die Expertin. „Innerhalb von Sekunden kann sich alles ändern. Unsere Rolle als Geburtshelfer wird in jedem Fall neu bestimmt. Mal ist allein ein Händehalten des oft weitaus aufgeregteren werdenden Vaters ausreichend, mal benötigen Mutter und Kind den Einsatz sofortiger Notfallhilfe.“
Ein Großteil ihrer Arbeit bestünde auch aus der Durchführung gynäkologischer Operationen. Hier setzten sich die minimalinvasiven Eingriffe immer weiter durch. Der Verzicht auf größere Bauchschnitte bedeute häufig weniger Schmerzen, kürzere Krankenhausaufenthalte, seltener postoperative Komplikationen sowie ein besseres kosmetisches Ergebnis. Mittlerweile könnten auf diese Weise sogar Krebsoperationen durchgeführt werden. „Voraussetzung solcher Maßnahmen ist, wie in allen Fällen, ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz und handwerklicher Geschicklichkeit des Arztes, aber auch eine Basis des Vertrauens zwischen dem Behandelnden und der Patientin“, verdeutlicht Schuchhardt. Sensibilität und Empathie seien essentiell für die Garantie eines Ambientes, in dem offen über Zweifel und Wünsche gesprochen werden könne, um schließlich gemeinsam den besten Weg einzuschlagen.
„Dank des Rückhalts meiner Familie und meines Lebensgefährten, die großes Verständnis für meine Arbeit und die nötige Investierung an beruflicher Zeit für mich aufbringen, habe ich die Kraft, um unser gynäkologisches Spektrum am Standort zu erweitern“, so die leitende Oberärztin. „Der Bereich minimalinvasiver Hysterektomien soll zukünftig weiter ausgebaut werden, sodass diese Methode neben vaginalen und abdominalen Operationsverfahren zum Standard wird – alles mit Fokus auf das Wohl unserer Patientinnen.“