Alles geschieht aus einem Grund - Dr. Weber über die Bedeutung des Diabetes-Tages
Laut dem Gesundheitsbericht 2017 nimmt die Anzahl an Diabetesfällen
unverändert zu. Die Behandlung der Erkrankungen wurden für Dr. Ralf Weber, Oberarzt der Inneren Medizin und Diabetologie am Asklepios Klinikum Schwalmstadt, zur Berufung. Am Samstag, 17. Februar, findet
der 13. Diabetestag in der Kulturhalle in Ziegenhain statt.
„Dank involvierter und hochmotivierter Mitarbeiter und engagierter Diabetesberater kann das Ereignis in einem regelmäßigen Abstand von zwei bis drei Jahren organisiert werden“, betont der Oberarzt und Diabetologie-Experte. So könnten die Besucher auch in diesem Jahr ein breit gefächertes Vortrags- und Informationsprogramm zwischen 9 und 13 Uhr erwarten, das sowohl die Kerngebiete der Diabetesprävention und -behandlung sowie die gesamte Bandbreite der modernen Blutzuckermesstechnik beinhalte. Den Rahmen bilde eine Industrieausstellung bis 15 Uhr, die sich aus Firmen und regionalen Anbietern von Hilfsmittelprodukten zum Thema Diabetes zusammensetze.
„Der Diabetestag soll mit seinen vorgestellten bewährten und neuen Insulintherapiekonzepten nicht nur wissentlich Betroffene, sondern alle Menschen dieser Region ansprechen“, erklärt Dr. Weber.
„Chronische Erkrankungen spielen leider eine große Rolle in der gesundheitspolitischen Entwicklung und es ist mir eine Herzensangelegenheit die Menschen frühzeitig zu sensibilisieren und mit Hilfe zur Veränderung von Verhalten und Lebensstil rechtzeitig vorzubeugen.“ Vielen Leuten seien die möglichen Folgen wie Augenerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Amputationen oder verschiedene Krebsarten aufgrund von zu später Diagnose nicht bewusst.
„Für mich bedeutet der Arztberuf nicht allein die Kenntnis über naturwissenschaftliche Zusammenhänge, sondern vielmehr die Fertigkeit naturwissenschaftliche Fakten mit Menschlichkeit zu verbinden und heilend anzuwenden“, so der Oberarzt. „Gerade in der Diabetologie ist dies besonders von Nöten. Großes technisches Know-how, Sachverstand, aber ebenso viel Empathie und die Fähigkeit zu motivieren sind unabdingbar um Patienten mit einer chronischen Erkrankung davon zu überzeugen, sich weiterhin für die eigene Gesundheit einzusetzen und zu kämpfen.“
Erste medizinische Erfahrungen sammelte der gebürtige Alsfelder nach dem Abitur zunächst im Rettungsdienst und absolvierte im Anschluss ab 1988 sein Medizinstudium an der Justus Liebig Universität Gießen. An die Asklepios Klinik in Schwalmstadt sei er 1997 unvorhergesehenerweise, in Zeiten geringer Vakanzen für Assistenzärzte, gekommen.
Nach Abschluss seines Studiums arbeitete Dr. Weber zunächst am Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation in Bad Hersfeld als Arzt im praktischen Jahr. Ein weiteres Jahr in der Medizinischen Klinik in Bad Hersfeld als Assistenzarzt mit Schwerpunkt Gastroenterologie bahnte den Weg nach Ziegenhain.
Von 1997 bis 2003 konnte er dort seine Weiterbildung als Assistenzarzt in der Inneren Medizin durchlaufen. „Die Diabetologie in Schwalmstadt erhielt Ende der 90er-Jahre die Zertifizierung als ‘Schulungseinrichtungen für Typ II Diabetespatienten’ von der Deutschen Diabetes Gesellschaft“, erinnert sich der Oberarzt. „Ich wurde schon relativ früh in die Patientenbetreuung der Diabetiker eingebunden, was mich unter anderem dazu brachte, eine Weiterbildung mit Schwerpunkt Diabetes anzustreben.“
Zwischen 2004 und 2006 wurde er somit neben dem Bereich Diabetologie auch im Fachgebiet Endokrinologie (ein Teilgebiet, das sich vor allem mit der Funktion von Hormondrüsen beschäftigt) an der Universität Gießen ausgebildet.
An seinem Wunsch weiterhin mit Menschen und nicht im Labor zu arbeiten habe sich seither nichts geändert. Im Laufe der vergangenen zehn Jahre habe sich das Diabetes-Team deutlich vergrößert. „Durch die enge Verzahnung ambulanter und stationärer Strukturen an unserem Klinikum erlangen die Patienten die Behandlung aus einer Hand“, beschreibt Dr. Weber.
„Unsere kollegiale und vertrauensvolle Zusammenarbeit im Team ohne jegliche hierarchische Strukturen fördert ebenfalls das Klima hier am Standort, was sich auch auf die Patienten überträgt.“
„Im Sommer 2016 wurde unser Klinikum als ‘Klinik für Diabetespatienten geeignet (DDG)’ von der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG) ausgezeichnet“, so Dr. Weber stolz. Dennoch sei der Erhalt solcher Zertifizierungen keine Selbstverständlichkeit. „Das Niveau als anerkannte Schulungseinrichtung für Typ I und Typ II Diabetes-Patienten mit dem Schwerpunkt ‘Diabetesfußambulanz’ kann nur durch kontinuierliche Verbesserung und Qualität gehalten werden.“
Der Diabetologe verweist desweiteren darauf, dass ein ausgeglichenes Leben eng verknüpft sei mit dem körperlichen Wohlbefinden. Alltägliche Belastungen durch Beruf und Leistungsdruck müssten durch kleine Freuden wie beispielsweise Hobbys oder Zeit mit der Familie ausbalanciert werden. Auch das Gefühl für den eigenen Körper spiele eine essentielle Rolle, vor allem bei Diabetes-Patienten: „Selbst bei kleinen Fußläsionen können Betroffene in unsere Fußsprechstunde kommen“, bestätigt der Oberarzt.
„Unser interdisziplinäres Team hier in Ziegenhain übernimmt die ambulante und stationäre Versorgung von Patienten mit diabetischen Füßen.“