Ohne große Risiken
Dr. med. Peter Dahl über seine schonende Methode gegen verengte Halsschlagadern
Menschen, die unter einer höhergradigen Einengung von Arterien (Arteriosklerose) wie beispielsweise der Halsschlagader leiden und bereits Symptome wie Bewusstseins- oder Sehstörungen vorweisen, müssen schnellstmöglich behandelt werden. Vor allem Ältere sind häufiger betroffen. Dr. Peter Dahl, Chefarzt der Klinik für Gefäßchirurgie und endovaskuläre Therapie an der Asklepios Klinik in Schwalmstadt, ist spezialisiert auf eine Methode, die Komplikationen bei dem nötigen Eingriff radikal minimiert.
Vor über zwei Jahren komplettierte Dr. Dahl, durch die Verlegung seiner Abteilung von der Klinik Bad Wildungen in die Schwalm-Eder Klinik, das Team des Herz- und Gefäßzentrums (HGZ) in Ziegenhain.
Am vorherigen Standort übte er bereits seit 2009 seine Chefarztposition aus. „Dass ich einmal Arzt werden würde war schon in der Schule meine Vision“, erzählt Dr. Dahl. „Auch die lange Wartezeit bis zur Zuweisung eines Studienplatzes an der Uni in Erlangen konnte mir diesen Traum nicht nehmen. Es war vielleicht sogar genau das Richtige, denn so lernte ich zunächst den Beruf des Krankenpflegers kennen und sehe bis heute die harte Arbeit, die sich dahinter verbirgt und die Mitarbeiter, die einfach unverzichtbar sind.“
Sein Studium sollte ein schnelles und erfolgreiches werden und ermöglichte eine Assistenzarzt-Stelle in der Herzchirurgie. Das Treffen von Entscheidungen, welches auch bedeuten kann, die eine oder andere Option auszuschlagen, habe er in der Vergangenheit gelernt: Er entschied sich nach Bestehen der Facharztprüfung zum Chirurgen gegen die angebotene Oberarztstelle und für die Weiterbildung zum Gefäßchirurgen.
„Schon ein Jahr vor dem Bestehen meiner Gefäßfacharztprüfung im Jahr 2000 hatte ich begonnen, die neuen interventionellen Kathetertechniken zu erlernen, um gefäßchirurgische Therapie teils ohne offene Operationen und somit ohne größere Risiken durchführen zu können“, berichtet der Chefarzt. Dass er sich außerdem bereits vor vielen Jahren auf die heute etablierte und schonende Methode zur Behandlung von verengten Halsschlagadern spezialisierte, sollte sich als die richtige Wahl erweisen. Der anerkannte Spezialist für Gefäßerkrankungen erklärt:
„Der größte Vorteil der interventionellen Kathetermethode ist, dass die Patienten bei dem Eingriff wach sind und wir sie somit neurologisch überwachen können.“ Das bedeute, dass der Behandelte, während seine verengten Stellen befreit würden, durch die Betätigung der Hand (mit Drücken eines Gummiquietscheentchens beispielsweise) die volle Funktion seines Hirns signalisiere. „Komplikationen und Risiken, wie in den häufigsten Fällen der Vergangenheit ein Schlaganfall, werden somit vermieden und die Patienten können nahezu schmerzfrei und sicher behandelt werden“, betont Dr. Dahl.
Neben dem beschriebenen Eingriff unter örtlicher Betäubung bei arteriellen Verschlusskrankheiten, kenne sich der Experte auch im Setzen von Bypässen als weitere Möglichkeit zur Behandlung von Durchblutungsstörungen bestens aus. Krampfadern würden von ihm und seinem Team ebenfalls durch eine spezielle Methode ambulant in Blutleere operiert und somit auch hier Schmerzen vermieden.
Er sei froh, dass ihn seine Laufbahn nach einer Zeit als Oberarzt bei Prof. Dr. Hans Schweiger in Bad Neustadt/Saale und anschließend als Chefarzt der Gefäßchirurgischen Klinik im Parkkrankenhaus/Herzzentrum in Leipzig an die Asklepios-Kliniken führte.
Am Standort Ziegenhain bestehe die Belegschaft fachbereichsübergreifend aus überdurchschnittlich engagierten Mitarbeitern. „Die meisten Ärzte an der Schwalmstädter Klinik sind speziell weitergebildet und einige bei mir in der Spezialausbildung, beispielsweise für den Bereich Gefäßchirurgie. Sie erlernen die Operationen und die beschriebenen modernsten Kathetertechniken“, so Dr. Dahl.
Er selbst sei als Ausbilder von der hessischen Landesärztekammer in vollem Umfang zugelassen und darauf bedacht seine Werte, ganz nach dem Kant’schen Leitsatz „Tue nichts, was Du nicht willst, dass es Dir selber getan werde“, zu vermitteln.
Neben dem Erhalt dieser Werte, auf das Team und den Umgang mit den teils sehr kranken Patienten bezogen, wünsche sich der Chefarzt für 2018 die Umsetzung der geplanten Vergrößerung der Aufnahmekapazitäten für seine Patienten. Die kontinuierliche Aus- und Fortbildung aller Mitarbeiter, die auch über die normalen Dienstzeiten hinaus kompetent und aufmerksam arbeiteten, garantiere neben der apparativen auch auf der personellen Ebene eine optimale Ausstattung und biete somit bereits die bestmöglichen Bedingungen. (tk)