Apotheke seit 1978 – 40 Jahre optimale Arzneimittelversorgung
Es war der 18. Juli 1978 als die Krankenhaus-Apotheke am Standort Ziegenhain, damals unter der Leitung von Apotheker Joachim Düring, die Betriebserlaubnis erhielt. Gemeinsam mit drei Apothekenhelferinnen, einer Verwaltungskraft und einem eigenen Fahrer löste das neugeschaffene kleine Team die „medizinische Ausgabestellen“ in Melsungen, Homberg und Ziegenhain ab und übernahm im Herbst 1978 die vollumfängliche Versorgung der drei Krankenhäuser. Diese Woche feiert die Krankenhaus-Apotheke der Schwalm-Eder-Kliniken ihr 40-jähriges Bestehen.
„Die Patienten der nordhessischen Asklepios Kliniken sind auf unsere optimale Versorgung mit Arzneimitteln angewiesen“, erklärt Anette Prüßner, Leitende Apothekerin im Klinikum Schwalmstadt. „Heute arbeiten täglich 15 engagierte Kolleginnen und Kollegen in der Apotheke, um eine gleichbleibend hohe Qualität in der Arzneimittelversorgung zu gewährleisten. Sie tragen damit wesentlich zum Erreichen des Behandlungsziels und zum Behandlungserfolg bei.“
Dass die Geschichte der erfolgreichen Apotheke der Asklepios Klinik in Schwalmstadt weit zurückgeht, weiß die Fachapothekerin für Klinische Pharmazie allzu gut durch Erzählungen und Berichte ihrer Kollegen und Vorgänger. 1980 wurde die erste Pharmazeutisch-Technische-Assistentin (PTA) in der Apotheke eingestellt. Dies war der Start für eine umfangreiche Eigen-Herstellung von Arzneimitteln, wie diverse Salben zur Wundbehandlung und zur Atemtherapie, Hustensaft, schmerzstillende Tropfen, verschiedene Zäpfchen und Kapseln. „Bereits seit Ende der 80er Jahre werden patientenindividuelle Zytostatika-Infusionen zur Krebstherapie in der Apotheke zubereitet“, so die Leitende Apothekerin.
Seit Dezember 2017 ist die im Schwalm-Eder Kreis festverwurzelte Apothekenleiterin „Antibiotic Stewardship (ABS) Expertin“ und damit Mitglied im interdisziplinären ABS-Team der Schwalm-Eder-Kliniken. „Das Expertenteam setzt sich aus Fachärzten, Krankenhaushygienikern und Apothekerinnen zusammen“, berichtet Dr. Dagmar Federwisch, Geschäftsführerin der Asklepios Schwalm-Eder Kliniken. „Das ABS Team arbeitet daran die Qualität der Antibiotikatherapie für unsere Patienten zu verbessern und beste klinische Behandlungsergebnisse zu erzielen.“ So wurden hausinterne Behandlungspfade zur Antibiotikatherapie entwickelt in deren Rahmen regelmäßige Antibiotika-Visiten und Schulungen stattfinden.
Neben den Schwalm-Eder-Kliniken in Melsungen und Schwalmstadt versorgt die Krankenhausapotheke auch die Asklepios Kliniken in Bad Wildungen, die Stadtklinik, den Fürstenhof und die Helenenklinik sowie die MediClin Kliniken in Reinhardshausen, die Hephata Klinik in Schwalmstadt-Treysa und die Rettungsdienste im Schwalm-Eder-Kreis.
Aus ca. 100.000 verfügbaren Arzneimitteln auf dem deutschen Markt hat die Apotheke in Zusammenarbeit mit den Ärzten der Kliniken ein Sortiment von 1.300 qualitativ hochwertigen und wirtschaftlichen Arzneimitteln ausgewählt. „Nur durch die ständige Bevorratung der Medikamente, sei die optimale Versorgung jedes Patienten während seines Krankenhausaufenthaltes schnell und sicher umsetzbar.“
Neben der Belieferung der Stationen, sind die kompetente Auskunft zu Fragen rund um das Thema Arzneimittel, sowie die Rezeptur- und patientenindividuelle Zubereitung weitere Kernaufgaben des Teams. Fünf Kolleginnen arbeiten jeden Tag daran, durch die Herstellung von Zytostatika-Infusionen, krebskranken Menschen ihr lebenswichtiges Arzneimittel zur Verfügung zu stellen – jährlich kommen sie auf ca. 8000 patientenindividuelle Mischungen.
„Meine Berufserfahrung als Krankenhausapothekerin durch die über 10-jährige Tätigkeit am Klinikum Fulda ist beim Aufbau weiterer pharmazeutischer Dienstleistungen sehr hilfreich. Seit drei Jahren bietet unsere Apotheke im Rahmen der pharmazeutischen Betreuung Arzneimittelinteraktionschecks und Visitenbegleitungen in unserer geriatrischen Fachabteilung an“, fügt die Leitende Apothekerin hinzu. „Hier überprüft eine Apothekerin die Medikation der älteren Patienten auf Wechselwirkungen, Gegenanzeigen und die richtige Dosierung. Nötige Anpassungen in der Arzneimitteltherapie nehmen wir im interprofessionellen Team während der Visite vor.“
Im August feiert Anette Prüßner ihr Dreijähriges als Leitende Apothekerin im Klinikum Schwalmstadt und ist zu diesem Anlass besonders stolz auf die vergangenen Entwicklungen und kommenden Fortschritte gemeinsam mit ihren Kollegen: „In diesem Jahr kam die Bewilligung für einen Neubau der Herstellungsabteilung für Zytostatika-Infusionen in unserer Apotheke. Wir freuen uns sehr auf unseren Neubau und die baldige Möglichkeit in einem hochmodernen Reinraumlabor arbeiten zu können. Auch unserem Aus- und Weiterbildungsangebot für pharmazeutisch-kaufmännischen Angestellte, Studenten und bereits approbierte Apotheker kann diese Veränderung nur zugutekommen.“