Austausch in geselliger Runde - Asklepios lädt regelmäßig zum Angehörigen-Café ein
Viele Leute gehen gern mal ins Café, um sich dort mit Freunden und Bekannten zum netten Plausch zu treffen. „Warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden“, dachten sich die Organisatorinnen und riefen das Angehörigen-Café ins Leben. „Menschen, die zuhause einen Angehörigen pflegen, möchten wir dazu einladen, mal in angenehmer Atmosphäre vom Pflegealltag abzuschalten, andere in ähnlicher Situation kennenzulernen und Erfahrungen auszutauschen“, so der Anspruch der Pflegedienstleitung, die das Projekt in Kooperation mit dem Asklepios Bildungszentrum auf den Weg gebracht hat.
Bei dem offenen Angebot, das einmal pro Quartal im Asklepios Klinikum Schwalmstadt stattfindet, soll vor allem die Geselligkeit im Vordergrund stehen - ganz nebenbei könnten gemeinsam Ideen entwickelt werden, wie der Pflegealltag erleichtert werden kann. Dazu gibt es Informationen, beispielsweise wo und wie man Hilfeangebote und Beratung durch Fachkräfte bekommt. Darüber hinaus bringen sich die Auszubildenden der Klinik ein, die in kurzen Fachvorträgen ihr bereits erlerntes Wissen an die Teilnehmer weitergeben möchten.
Für die Herbstveranstaltung hatten sich die angehenden Pflegekräfte gleich zwei Themen ausgesucht: Sturz- und Pneumonie-Prophylaxe. „Wieso stürzen ältere Menschen häufiger“, lautete die erste Frage, die die vier Vortragenden umgehend beantworteten. „Ursachen sind oftmals Schwindel, Gangunsicherheit oder die Nebenwirkungen von Medikamenten“, erklärten sie SchülerInnen, hinzu kämen Gleichgewichtsprobleme und eine verminderte Reaktionsfähigkeit sowie die eingeschränkte Wahrnehmung, etwa durch Seh- oder Hörschwächen, so die engagierten Azubis weiter. Insbesondere warnten sie vor Stolperfallen im Alltag, Teppichkanten, Treppenstufen, Kabel oder auch der Dauerkatheter seien Gefahrenpotenziale, aber auch schlechte Beleuchtung oder glatte Oberflächen würden das Risiko erhöhen. Entsprechende Haltegriffe in Bad, Toilette und Flur sowie der Körpergröße angepasste Stühle, Betten oder Rollstühle seien geeignete Hilfsmittel, so die weiteren Profitipps, „verwenden sie zudem immer nur individuell eingestellte und regelmäßig gewartete Gehhilfen“, mahnten sie. An einem mitgebrachten Rollator zeigten sie anschaulich, wie das Gerät an die jeweilige Körpergröße angepasst wird. Im zweiten Teil erläuterten sie, wie man einer Pneumonie (Lungenentzündung) vorbeugen kann, dazu hatten sie ein Pflegebett vorbereitet, mit dem sie die richtige Lagerung des Patienten demonstrierten.
Im Anschluss beantworteten sie bereitwillig Fragen und gaben Tipps aus ihrer bisherigen Praxis, die die Gäste gern aufnahmen. „Das ist eine echte Win-win-Situation, die Angehörigen können gemütlich zusammensitzen und obendrein Tipps aus der Klinikpraxis in ihren Pflegealltag zuhause mitnehmen“, freute sich Pflegedienstleitung Squollan Schöneweiß. „Außerdem ist es eine gute Übung für die Schülerinnen und Schüler, weil sie hier ein reales Beratungsgespräch mit Angehörigen führen können“, ergänzte Andrea Großmann, Bereichsleitung für die Außenstelle Schwalmstadt des Asklepios Bildungszentrums Nordhessen. Den engagierten Schüler:innen merkte man an, dass sie Spaß bei ihrer Arbeit haben - darüber hinaus waren sie stolz, mit ihrem Wissen und Können anderen zu helfen.
Bei Kaffee und Kuchen mischten sich die Auszubildenden anschließend unter die Gäste und plauderten mit ihnen gemütlich weiter. Für das nächste Treffen planen die Organisatorinnen einen „Adventskaffee“ - auf Wunsch zahlreicher Teilnehmer soll dann der Fokus auf der Pflege von Demenzpatienten liegen. Henning Pfannkuch von der Alzheimer-Gesellschaft wird dazu einen einleitenden Vortrag halten, er ist zertifizierter Demenz-Experte und arbeitet im Pflegestützpunkt des Schwalm-Eder-Kreises.
Das Angehörigen-Café findet am 15. Dezember ab 14 Uhr im Vortragsraum des Asklepios Klinikums Schwalmstadt statt - Anmeldungen dafür können bereits jetzt unter der Durchwahl 06691-799 506 erfolgen.