Feuer im Krankenhaus – Proben für den Ernstfall
Zahlreiche Rettungskräfte beteiligen sich am 28. November an einer großen Notfallübung im Radeberger Krankenhaus. Es ist die größte Aktion dieser Art seit sieben Jahren. Klinikmitarbeiter und Einsatzkräfte trainieren gemeinsam, was im Fall eines Brands in der Klinik zu tun ist.
Rauchschwaden auf Station 4
Um kurz nach 16 Uhr wird der Alarm ausgelöst. Auf der Station 4 der Asklepios-ASB Klinik Radeberg ist ein Feuer ausgebrochen. Unbekannte haben in einem Entsorgungsraum gezündelt, dort brennt es nun lichterloh. Einer Pflegefachkraft, die das Zimmer betreten will, schlagen die Flammen entgegen. Mit schweren Brandwunden bleibt sie bewusstlos am Boden liegen. Die Tür ist offen, das Feuer breitet sich aus.
Es ist ein Horrorszenario – aber eines, auf das im Radeberger Krankenhaus alle gut vorbereitet sein wollen. Deshalb findet am Donnerstag, dem 28. November, eine große Notfallübung in der Klinik statt. Am Einsatz beteiligen sich neben den verschiedenen Ortswehren der Freiwilligen Feuerwehr Radeberg auch ein Krankenwagen des Ortsvereins Schönfeld-Weißig des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sowie ein Rettungswagen der DRK-Rettungswache Radeberg. Eine solche Übung fand zum letzten Mal im Jahr 2012 statt.
„Nicht nur für uns in der Klinik ist so ein Training wichtig“, sagt Klaus Hackel, Brandschutzbeauftragter des Krankenhauses. Auch für die Rettungskräfte sei solch ein Einsatzszenario alles andere als alltäglich. „Wenn zum Beispiel die Feuerwehrleute in voller Atemschutzausrüstung Patienten, die nicht selbst laufen können, auf Tragen durch das Treppenhaus transportieren müssen, ist das immens anstrengend“, erklärt er weiter.
Für die Übung am Donnerstagnachmittag werden einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik zu Schauspielern. Sie stellen verletzte Pflegekräfte, bewusstlose Besucher der Klinik oder auch Ärzte dar, die durch die extreme Rauchentwicklung in Zimmern eingeschlossen sind. Damit die Übungsumgebung möglichst realistisch aussieht, werden spezielle Geräte aufgestellt, die Rauchschwaden produzieren. „Im Gegensatz zum giftigen Rauch bei einem richtigen Feuer ist das Einatmen dieser Version aber gesundheitlich unbedenklich“, so Hackel.
Auch während der umfangreichen Übung läuft der Betrieb in der Asklepios-ASB Klinik Radeberg ganz normal weiter. Damit die Patienten im Zuge des Alarms oder beim Eintreffen mehrerer Feuerwehren nicht in Panik geraten, wurden sie in den vergangenen Tagen bereits über das Geschehen informiert. Die Polizei wird auf der Pulsnitzer Straße den Verkehr regeln, der durch das Abstellen mehrerer Feuerwehrfahrzeuge vor dem Gebäude eingeschränkt ist. „Ich glaube, die meisten unserer Patienten haben vollstes Verständnis dafür, dass es in diesen ein, zwei Stunden vielleicht etwas lauter in und vor der Klinik zugeht als üblich“, sagt Geschäftsführer Florian Rupp. Schließlich ginge es darum, dass Klinikmitarbeiter und Einsatzkräfte gemeinsam für den Ernstfall trainieren. „Nur so reagieren wir richtig, wenn es wirklich einmal brennen sollte.“