20 Jahre Endoprothetik in Radeberg

In den zurückliegenden 20 Jahren konnten ca. 4000 Endoprothesen in Radeberg implantiert werden, wobei jedoch immer der Gelenk- und Knochenerhalt für jeden Patienten vor prothetischem Ersatz im Mittelpunkt der Tätigkeit der orthopädischen Chirurgen steht.

Patientengespräch 1

Die Behandlung von Schenkelhalsfrakturen stellte in der Betreuung der Patienten in der Geschichte des Krankenhauses Radeberg schon immer eine Herausforderung für die Chirurgen dar.
Mittlerweile spielt die Endoprothetik eine entscheidende Rolle für die Entwicklung und den Fortbestand der Chirurgischen Klinik der Asklepios-ASB Klinik Radeberg, was auch in der Bewertung der Krankenhäuser der Sächsischen Zeitung als Patientenfavorit 2012 seine Anerkennung fand.

Früher mussten sich die meisten durch eine Verletzung im Bereich des Hüftgelenkes betroffenen Patienten, einer langen und schmerzhaften Prozedur unterziehen. Die typische Behandlungsform stellte lange Zeit die Extensionsbehandlung, d. h. das Liegen im „Streckapparat“, dar.
Nur vereinzelte Patienten konnten durch spezielle Schraub- und Nageltechniken operativ versorgt werden.
Die Streckbehandlung war mit einer hohen Komplikationsrate vergesellschaftet. Da die Lagerung nur in Rückenlage und für mindestens 6 Wochen notwendig war, kam es sehr häufig zu Pneumonien, Thrombosen, Embolien und Lagerungsgeschwüren (Dekubitalulcerationen). Die Sterblichkeitsrate lag bei über 50%. Sollten Patienten die Behandlungszeit überstanden haben, so waren meistens Fehlstellungen des Hüftgelenkes oder des Oberschenkels die Folge. Bestimmte Bruchformen (mediale Schenkelhalsfraktur) konnten so nicht verheilen, da die Durchblutung des Hüftkopfes unwiederbringlich zerstört war. Dort war das Schicksal der Patienten in Form der Gehunfähigkeit besiegelt.
Nur unter bestimmten Voraussetzungen gelang es, ca. 30% der Patienten osteosynthetisch ausreichend zu versorgen. Endoprothetische Versorgungen fanden ausschließlich in den großen Dresdner Kliniken statt, die jedoch auch an ihre personellen und materiellen Grenzen stießen.
Durch ein hohes persönliches Engagement des damaligen Oberarztes Dr. med. Linke erfolgte die Erstimplantation eines künstlichen Hüftgelenkes am 22.10.1992 in unserer Klinik. Dies stellte den Startpunkt für die Entwicklung der Versorgung unserer Patienten mit künstlichen Gelenken dar.
Die zunächst nur unfallchirurgische Indikation zur Totalendoprothese im Bereich des Hüftgelenkes wurde bald auch auf orthopädische Erkrankungen ausgeweitet. In Folge dessen wurde die Kniegelenkendoprothethik eingeführt, die über den Oberflächenersatz (1994) zur gekoppelten Prothese (1998) bei Bandinstabilitäten und Arthrose oder bei Wechseloperationen, dann auch zum teilprothetischen Ersatz (1998) und letztendlich zur Versorgung der Patienten mit individuell angefertigten patientenspezifischen Prothesen (2009) im Bereich des Kniegelenkes führte.
Zusätzlich neben der Entwicklung der Knie- und Hüftendoprothetik begann Oberarzt
DM Wehner auch weitere große und kleine Gelenke endoprothetisch zu versorgen, um weitestgehend die Funktionalität der Gelenke wiederherzustellen. Derzeit werden Endoprothesen auch im Bereich der Schulter (seit 1996), des Ellenbogengelenkes (2004), des Sprunggelenkes (2009) und des Fußes implantiert.

Kontakt

Asklepios-ASB Klinik Radeberg
Tel.: (03528) 459 0
E-Mail: d.bollmann@asklepios.com

 

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