Zum Welt-Suizid-Präventionstag am 10. September Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit Langen informiert

Rund 10.000 Menschen sterben in Deutschland pro Jahr durch Suizid. Deutlich mehr Männer als Frauen wählen den Suizid. Auch wenn die Zahlen seit 40 Jahren sinken und in den letzten fünf Jahren nahezu konstant geblieben sind, ist jeder Tote einer zu viel. Wie das Team der Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit Langensuizidalen Patienten   hilft, darüber informiert Chefarzt Dr. Stefan Hornung.

Nach einem Suizidversuch steht oft als erstes der medizinische Notfall im Vordergrund. Ist der Patient außer Lebensgefahr, rückt die psychiatrische Versorgung in den Fokus der Bemühungen. Dabei wird ganz individuell auf die Bedürfnisse des Patienten eingegangen. "Liegt als maßgeblicher Grund für den Suizidversuch eine psychische Erkrankung vor, muss diese entsprechend medikamentös und / oder psychotherapeutisch behandelt werden. Handelt es sich in erster Linie um eine psycho-soziale Notsituation aus der heraus der Suizidversuch begangen wurde, heißt es helfen und nicht alleine lassen. Denn in diesen Fällen handelt es sich um einen Hilferuf, weil der Patient mit einer belastenden Situation nicht mehr alleine zurecht kommt", so Dr. Hornung.

Die Frage, ob Partner, Freunde und Verwandte vorab erkennen können, ob sich ein Mensch mit dem Gedanken trägt einen Suizid zu begehen, lässt sich kaum beantworten. "Es kann, muss aber nicht, typische Anzeichen geben, die einem Suizidversuch vorausgehen. Diese richtig zu deuten ist aber überaus schwierig und für Laien fast unmöglich. Vereinfacht kann man sagen, dass ein für die jeweilige Person ungewohntes Ausmaß an Rückzug und Isolation bei gleichzeitigen extrem schwierigen Lebensumständen ein Warnsignal sein kann", sagt Dr. Hornung. Stellt man fest, dass ein Mensch in einer Lebenskrise steckt, sollte man Hilfe anbieten, Zuhören und motivieren, professionelle Hilfe aufzusuchen. Von großer Bedeutung ist es, dem gefährdeten Menschen das Gefühl zu geben, nicht alleine mit seinen Problemen zu sein.

Ob es hilfreich ist, Freunde, Partner und Verwandte nach einem Suizidversuch in die Behandlung mit ein zu beziehen, lässt sich nicht generell beantworten. "Wesentlich ist der Wille des Betroffenen und die Frage, ob eine psychische Erkrankung vorliegt. Das kann je nach Erkrankung und auch je nach Phase der Erkrankung sehr unterschiedlich sein und von extrem hilfreich bis extrem schädigend schwanken. Leider wird das von den Angehörigen nicht immer verstanden und nicht immer respektiert. Gegen den Willen des Betroffenen die Angehörigen mit einzubeziehen ist in aller Regel falsch", erklärt Dr. Hornung.

Notfallversorgung rund um die Uhr gegeben
In einer akuten Notsituation können sich Patienten beziehungsweise Familienangehörige und Freunde unter folgender Telefon-Nummer an die Klinik wenden: 06103-912-4000. Wichtig ist es, nach einem Suizidversuch professionelle Hilfe anzunehmen, denn jeder Dritte unternimmt nach dem ersten einen weiteren Suizidversuch und jeder Zehnte stirbt später durch Suizid.


Die gute Nachricht
Die Erfolgsaussichten einer Therapie sind gut. "Generell kann man sagen, dass für alle psychiatrischen Erkrankungen gute Therapiemöglichkeiten bestehen und dass sich diese in den letzten Jahrzehnten immer weiter verbessert haben. Was oft Probleme bereitet, ist die häufig zu findende negative Einstellung gegenüber Psychopharmaka. Hier hat sich viel getan, die Medikamente sind sehr hilfreich und haben mittlerweile sehr viel weniger Nebenwirkungen als oft erwartet wird", sagt Dr. Hornung.

 

Kontakt

Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit Langen
Tel.: (06103) 40 00

Pressekontakt
Phillip Heistermann I Geschäftsführer
Tel.: (06103) 91 24 00 4

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