Sichere Stationen
"Safewards" an der Asklepios Klinik für psychische Gesundheit Langen eingeführt
Sichere Stationen - "Safewards" an der Asklepios Klinik für psychische Gesundheit Langen eingeführt
Langen, den 12. August 2019. Mit "Safewards" hat die Asklepios Klinik für psychische Gesundheit Langen ein innovatives Sicherheitskonzept eingeführt, das sich positiv auf die allgemeine Stimmung der Patienten auswirkt. Besonders der Umgang mit angespannten oder aggressiven Patienten wird durch die Implementierung von Safewards erleichtert, Zwangsmaßnahmen müssen seltener angewendet, Medikamente seltener verabreicht werden. Die Klinikmitarbeiter erhalten durch Safewards Interventionsmöglichkeiten, mit denen sich Konflikte verringern lassen und entstandene Konflikte zufriedenstellend gelöst werden können. Safewards wird zurzeit in allen psychiatrischen Asklepios-Kliniken implementiert.
Konfliktpotentiale gibt es in jeder Klinik. In psychiatrischen Kliniken können Konflikte aber deutlich häufiger vorkommen. Wie damit im Klinikalltag umgegangen werden sollte, erarbeiten zurzeit Klinikmitarbeiter in einer klinikübergreifenden Arbeitsgruppe unter Beteiligung von Judith Beutel, pflegerische Stationsleitung der geschützten Akut- und Aufnahmestation der Asklepios Klinik für psychische Gesundheit in Langen.
"Safewards bietet auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierende Interventionsmöglichkeiten, um positiv auf das Verhalten von Patienten einzuwirken und eine Eskalation zu vermeiden. Safewards ist aber nicht nur eine Ansammlung von Handlungsanweisungen. Das Konzept beinhaltet vielmehr eine spezielle Haltung der Klinikmitarbeiter bei der Wahrnehmung von Ursachen für aggressives Verhalten und im Umgang damit", so Beutel.
Zurzeit werden drei verschiedene Interventionsstrategien im multitherapeutischen Team besprochen und in die Praxis umgesetzt. Dabei werden in einem ersten Schritt die gegenseitigen Erwartungen, die Patienten und Mitarbeiter aneinander stellen, im Gespräch geklärt. So werden Missverständnisse vermieden, und beide Seiten wissen, was sie von einander erwarten können.
Als besonders positiv haben sich Nachrichten erwiesen, die von Patienten nach ihrer Entlassung an nachfolgende Patienten hinterlassen wurden. Hier berichten ehemalige Patienten darüber, was ihnen auf der Station besonders geholfen hat, um Krisen zu überwinden. Die Nachrichten werden auf der Station an einen „Baum der Hoffnung“ gehängt und stehen allen Patienten zur Verfügung.
Um ängstliche oder aggressive Patienten zu beruhigen, wurde als dritte Maßnahme im Rahmen der Safewards-Einführung eine sogenannte Beruhigungsbox eingesetzt. Darin werden Gegenstände bereitgehalten, die einem Patienten zur Beruhigung unterstützend angeboten werden können. Vom Kuscheltier bis zur Entspannungsmusik besteht so ein schneller Zugriff auf Dinge, die alternativ zu Medikamenten den Patienten kurzfristig unterstützen können.
"In der jetzigen Phase befinden wir uns mit der Umsetzung von Safewards noch in der Anfangsphase, denn Safewards bietet noch viel mehr als die drei genannten Interventionsstrategien. Interessant ist dabei, dass Safewards auch offen gegenüber Handlungskonzepten ist, die auf eigenen individuellen positiven Erfahrungen beruhen. So entwickelt sich Safewards immer weiter und passt sich ständig klinikspezifischen Gegebenheiten an", sagt Beutel.
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