Am 1. Oktober ist europäischer Tag der Depression
Die Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit Langen informiert über Burnout und Depression
Am 1. Oktober ist europäischer Tag der Depression
Langen, den 01. Oktober 2019. Rund 50 Millionen Menschen sind in Europa wenigstens einmal im Leben von einer Depression betroffen. Daher findet am 1. Oktober 2019 der europäische Tag der Depression statt. Ins Leben gerufen wurde der Jahrestag von der European Depression Association (EDA), einer Allianz aus Experten und Praktikern sowie medizinischen Fachkräften und Organisationen aus 17 europäischen Ländern. Jetzt informiert Dr. Stefan Hornung, Chefarzt der Asklepios Klinik für Psychische Gesundheit Langen, über Burnout und Depression.
Depressive Erkrankungen zählen zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland. Knapp vier Millionen Deutsche sind an Depressionen erkrankt. Trotzdem wird diese Erkrankung weiterhin stark unterschätzt. Lediglich ein Drittel der in Deutschland Erkrankten erhält professionelle Hilfe. Dies liegt vor allem an Unwissen, Vorurteilen und dem noch immer vorherrschenden Stigma psychischer Erkrankungen. "Dieses Stigma bringt mich dazu, an dieser Stelle den Begriff des "Burnout" ins Spiel zu bringen. Das Burnout ist seit einigen Jahren zunehmend in aller Munde, über Burnout spricht man, über Burnout liest man, und über Burnout sprechen auch Betroffene deutlich häufiger als über eine (eigene) Depression", sagt Dr. Hornung.
Ist Burnout eine Erkrankung?
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat im weltweit gültigen Verzeichnis der medizinischen Diagnosen in der voraussichtlich ab 2022 gültigen Fassung das Burnout aufgenommen. "Man kann das durchaus so verstehen, dass es dann das „offizielle“ Siegel bekommen hat, als eine Erkrankung zu gelten. Doch ist das richtig?", fragt Dr. Hornung. In der Fachwelt wird seit Jahren darüber gestritten, und ein Konsens ist darüber unverändert nicht hergestellt. Im Jahr 2012 schrieb das Deutsche Ärzteblatt „Burn-out ist keine Krankheit“ und berichtete unter dieser Überschrift über ein Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN), der führenden deutschen Fachgesellschaft für Psychiatrie.
Was versteht man unter Burnout?
Der Begriff Burnout stammt aus der Arbeitsmedizin und beschreibt ein Zusammentreffen von emotionaler Erschöpfung, Zynismus und einer verminderten subjektiven Bewertung der eigenen Leistungsfähigkeit. Burnout wird hier als Resultat chronischen Arbeitsstresses beschrieben. Die körperlichen und seelischen Folgen können denen einer Depression gleichen – oder es kann auch eine Depression sein. Und hier liegt Fluch und Segen des Begriffes. Während viele Betroffene sich unverändert scheuen, in der Öffentlichkeit von ihrer Depression zu sprechen und sich sehr oft erheblich schämen, an einer solchen erkrankt zu sein, so ist das beim Burnout häufig ganz anders. Darüber wird viel gesprochen und über den Zusammenhang zwischen einem Zuviel an Arbeit und einem Burnout wird gelegentlich sogar mit Stolz berichtet.
Infoveranstaltung über Burnout und Depression am 4. Oktober
Während die eine Gruppe von Menschen Hilfe sucht und auch bekommt, gerät die andere Gruppe der Betroffenen mit dem Fortsetzen der Stigmatisierung und der Festigung desselben auch in diesem Jahrzehnt immer weiter ins Hintertreffen. "Ist es nun also Fluch oder Segen, dass über das Thema Burnout so viel gesprochen und geschrieben wird?", fragt Dr. Hornung und meint, "dass es vielleicht beides zugleich ist". Deshalb berichtet er in seinem Vortag am 4. Oktober 2019, um 19.00 Uhr, in der Neuen Stadthalle Langen, über Burnout und Depression, über die Überschneidungen und die Unterschiede, über die Vor- und Nachteile der Aufnahme in den Katalog der Erkrankungen. Für Fragen steht Dr. Hornung nach seinem Vortrag gerne zur Verfügung.
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