Traditionelle Chinesische Medizin in Vorpommern: Akupunktur hilft Schwangeren

Für Cindy H. geht es mittlerweile mit schnellen Schritten in Richtung Geburt. Es ist die zweite Schwangerschaft für sie und auch die Beschwerlichkeiten, die so eine Schwangerschaft mit sich bringen sind nicht neu für die 41-Jährige. Doch anders als beim ersten Kind möchte sie dieses Mal Alternativen ausprobieren. Es zwickt hier und da, die Beine sind geschwollen, der Bauch stört bei Bewegungen.  „Wir können den Frauen leider nicht alle Beschwerden abnehmen. Der Körper leistet Unglaubliches in einer Schwangerschaft – immerhin entsteht neues Leben“ staunt Hebamme Antje Burger auch nach über 20 Jahren Geburtsbegleitung. „Wir bieten werdenden Müttern ab der 36. Schwangerschaftswoche einmal in der Woche eine geburtsvorbereitende Akupunktur an. Hierbei geht es unter anderem darum, Beschwerden wie schwangerschaftsbedingte Wassereinlagerungen zu lindern. Außerdem ist es möglich, durch die Akupunktur die Eröffnungsphase einer Geburt zu verkürzen“ erklärt sie weiter. „Ich war erst ein wenig skeptisch wegen der Nadeln, aber es tut wirklich nicht weh.“, sagt die Schwangere erfreut.

Seinen Ursprung hat die Akupunktur in der Traditionellen Chinesischen Medizin. Bei der Stimulierung der Akupunkturpunkte mit feinen Nadeln soll das Qi, also die Lebensenergie, frei fließen, Blockaden werden gelöst und Selbstheilungskräfte angeregt. Bei dem Verfahren können 350 verschiedene Punkte behandelt werden, die jeweils nach Lage bei unterschiedlichen Erkrankungen helfen sollen. „Für viele ist die Akupunktur hier bei uns auf der Geburtshilfe der erste Berührungspunkt mit der Traditionellen Chinesischen Medizin und die Frauen sind nicht immer überzeugt, dass die Nadeln helfen. Anders als oft erwartet, empfindet man das Stechen durch die feinen Nadeln in der Regel aber nicht als schmerzhaft“ erklärt Chefarzt Wlodzimierz Grobelny. Wie die Reize auf den Körper wirken sei trotz weltweiter großer Studien bisher nicht geklärt, dennoch ist das Feedback positiv. „Trotz anfänglicher Zweifel berichten uns die Mütter oft von einer positiven Auswirkung auf ihren Körper und empfehlen die Akupunktur weiter.“  Auch die schwangere Cindy wird sich regelmäßig mit den Nadeln behandeln lassen, denn die Regelmäßigkeit sei hierbei ausschlaggebend für den Erfolg.

Umfangreiches Angebot in der Geburtshilfe

Neben der Akupunktur steht den Frauen ein umfangreiches Angebot an Kursen und Informationsveranstaltungen zur Verfügung. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe an der Asklepios Klinik Pasewalk sind von der Hebammensprechstunde, über Informationsabende und Kreißsaalführungen bis hin zum Schwangeren- und Babyschwimmen vom Beginn der Schwangerschaft bis nach der Geburt für die Eltern da. Eine Besonderheit ist das Moxen bei einer Beckenendlage: „Hierbei werden Akupunkturpunkte mit brennenden Beifußkraut erwärmt. Die Idee ist, durch angeregte energetische Prozesse die Drehung des Ungeborenen im Bauch zu bewirken“ erklärt Chefarzt Grobelny. Bei Interesse an den Angeboten melden sich die werdenden Mütter auf der Geburtshilfe in der Asklepios Klinik unter 03973/ 23 1447.