Winterzeit bedeutet nicht gleich Sturzzeit
Das neue Jahr beginnt mit eisigen Temperaturen. Doch wie gefährlich sind Glätte und Schnee für Senioren?
Bei dem Thema Sturz denkt man sofort an den klassischen Sturz auf eisglatter Straße. Bis zu 20 Prozent der Stürze erfordern sogar eine medizinische Versorgung. Doch viele Stürze sind vermeidbar.
Im Behandlungszimmer der Orthopädie und Unfallchirurgie der Asklepios Klinik Pasewalk erklärt Oberarzt Dipl.-Med. Jan Bölter den Verlauf der Operation des Speichenbruchs einer Patientin. Diese war auf dem Weg zum Supermarkt ausgerutscht und hat sich den Unterarm gebrochen, sodass eine Osteosynthese notwendig wurde. Meist bricht die Speiche nahe dem Handgelenk, wenn sich Stürzende versuchen mit den Händen abzufangen.
„Die häufigsten Verletzungen bei Stürzen sind Frakturen an Handgelenken und Unterarmen sowie Verletzungen der Fußgelenke, wie z.B. Bänderrisse“, berichtet Oberarzt Bölter. „Statistisch gesehen stürzen die Menschen jedoch im Winter nicht häufiger als im Sommer. Im Gegenteil: Die Älteren sind vorsichtig und bleiben bei eisigen Temperaturen lieber zu Hause.“ So sind es im Winter häufig Verkehrsteilnehmer, die bei Glätte verunfallen und in die Pasewalker Asklepios Klinik eingeliefert werden.
Dennoch geschehen immer noch die meisten Unfälle in der Häuslichkeit. Besonders für Senioren kann dies unangenehme Folgen haben, wie blaue Flecken, Prellungen und Knochenbrüche. Etwa ein Drittel der Senioren fällt mindestens einmal im Jahr, obwohl mit einfachen Maßnahmen die Gefahr deutlich gemindert werden kann. Benötigte Hilfsmittel sollten immer in Reichweite stehen und sämtliche Stolperquellen beseitigt werden.
Besonders wichtig ist auch die Bewegung, denn durch eine funktionsfähige Muskulatur können Stürze verhindert werden. Senioren sollten also auch bei kalten Temperaturen an die frische Luft gehen, soweit keine Glätte herrscht. Trotzdem ist älteren Menschen zu raten, vorsichtig zu sein und bei Bedarf auch auf Hilfsmittel zurück zugreifen.
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