Damit der eigene Wille bis zum Schluss der bestimmende Maßstab für das eigene Leben bleibt
Über 100 Zuhörer beim „Oberviechtacher Gesundheitsdialog“ von Stadt und Klinik / Dr. Christian Glöckner und MdL Alexander Flierl über „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht“
OBERVIECHTACH. Eine 94jährige Frau verstirbt nach einem zehnwöchigen künstlichen Koma, eine 83jährige verwirrte Frau wird von einem wildfremden Betreuer statt von der Tochter betreut, ein 25jähriger Mann liegt nach einem Verkehrsunfall mit Schädel-Hirn-Trauma im Koma und seine Angehörigen können ohne Vorsorgevollmacht keine Entscheidungen treffen.
Es sind Beispiele wie diese, mit denen Dr. Christian Glöckner und Rechtsanwalt MdL Alexander Flierl beim Vortrag „Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht – ist das wichtig für mich?“ die Frage kenntnisreich mit einem deutlichen „Ja“ beantworteten. Vor über 100 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern im vollbesetzten Emil-Kemmer-Haus verdeutlichten der Ärztliche Direktor der Asklepios Klinik Oberviechtach und seine prominente Unterstützung, wie wichtig es ist, dass man beizeiten festlegt, was man im Ernstfall will und wer dann für einen entscheiden darf.
Denn es kann jeden betreffen – sei es als Patient oder Angehöriger: Wenn ein Mensch aufgrund einer schweren Erkrankung, eines Unfalls oder seines Alters nicht mehr selbst seine Angelegenheiten regeln und nötige Entscheidungen treffen kann, treten ohne Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht häufig immense Schwierigkeiten auf, die auch oftmals nicht im Sinne des Patienten sind, wovon auch Dr. Christian Glöckner aus dem Krankenhaus-Alltag zu berichten wusste.
MdL Alexander Flierl und Dr. Christian Glöckner – vor fünf Jahren hatten die beiden Experten schon einmal zum Thema referiert und waren damit auf eine riesige Resonanz gestoßen. Das war diesmal nicht anders, hatten die beiden in ihrem Vortrag im Rahmen der Reihe „Oberviechtacher Gesundheitsdialog“ von Stadt und Klinik doch viele wertvolle Tipps aus medizinischer und juristischer Perspektive dabei.
Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Betreuungsverfügung: Der Ärztliche Direktor und der Rechtsanwalt erläuterten verständlich an konkreten Fallbeispielen, was zu beachten ist – und wie man frühzeitig sicherstellt, dass der eigene Wille bis zum Schluss der bestimmende Maßstab für das eigene Leben bleibt. „Man sollte sich nicht scheuen, mit dem Partner und in der Familie das Thema anzugehen und darüber zu sprechen, zu diskutieren und sie zu klären, bevor es zu spät ist“, so Dr. Christian Glöckner.
Am Endes des gut einstündigen Vortrags nahmen sich die beiden Referenten noch viel Zeit, die Fragen aus dem Publikum umfassend zu beantworten und alle Unklarheiten zu beseitigen.
Das Interesse an der Veranstaltungsreihe ist weiterhin groß – und sie soll, nach kurzer Umfrage durch Handzeichen, die Dr. Glöckner an das Publikum richtete – weiter im Emil-Kemmer-Haus bleiben.
Es gibt sogar noch einen Bonusvortrag: Am 26.07.2023 spricht der leitende Arzt der Chirurgie, Boyan Minkov, über „Leistenbruch, Nabelbruch & Co.– Was kann man tun?“, wie immer um 19 Uhr im Saal des Emil-Kemmer-Hauses. Und auch im Herbst sind wieder spannende Vorträge für die Bevölkerung geplant. Näheres folgt in Kürze!