Erste TricValve-Implantation in Hamburg
Erste TricValve-Implantation in Hamburg
Das Klappeninterventionsteam des Medizinischen Versorgungszentrums Prof. Mathey, Prof. Schofer hat heute unter der Leitung von Prof. Joachim Schofer und Dr. Christina Brinkmann erstmals in Hamburg eine Patientin mit schwerer Trikuspidalklappeninsuffizienz erfolgreich behandelt.
Die Trikuspidalklappeninsuffizienz ist ein sehr häufiger Herzklappenfehler, der insbesondere in fortgeschrittenem Lebensalter auftritt und in der Regel aufgrund des zu hohen Operationsrisikos einem herzchirurgischen Eingriff nicht mehr zugänglich ist.
Aus diesem Grund wurden in den letzten Jahren wenige invasive Alternativen in Form von Kathetereingriffen am schlagenden Herzen und ohne den Einsatz einer Herzlungenmaschine entwickelt. Der Startschuss hierzu war der erste Kathetereingriff an der Trikuspidalklappe weltweit, den Prof. Joachim Schofer 2014 bei einer Patientin erfolgreich durchgeführt hat. Dabei wurde durch eine kathetergestütze Naht der erweiterte Klappenring gerafft und dadurch die Durchlässigkeit reduziert. Seitdem hat sich das Spektrum der Kathetertechniken vor allem durch die Einführung des sog. Clips, mit dem die Klappensegel an der Stelle der größten Undichtigkeit zusammengeführt werden, deutlich erweitert. Dennoch gibt es immer noch eine Reihe von Patienten, bei denen der Eingriff an der Herzklappe selbst nicht mehr durchgeführt werden kann, weil die Veränderungen bereits so weit vorangeschritten sind, dass sich die Undichtigkeit durch eine Raffung des Klappenringes oder durch einen Clip nicht mehr beheben lässt.
Für diese Patienten steht jetzt ein neues Verfahren zur Verfügung (siehe Abbildung). Dabei werden über die Leistenvene 2 biologische Klappen, eine in die obere, die andere in die untere Hohlvene direkt am Einstrom des Blutes in den rechten Vorhof implantiert. Dadurch wird der Rückstrom des Blutes durch die massiv undichte Trikuspidalklappe in die Hohlvenen blockiert, wodurch die Blutstauung vor dem Herzen nachlässt und sich die quälenden Symptome wie Luftnot, Ödeme in den Beinen, Stauung der Leber und evtl Wasseransammlung im Bauchraum bessern.
Ein solcher Eingriff wurde am 16.8. 2022 an einer 82-jährigen Patienten durchgeführt, die unter erheblichen Symptomen der Herzschwäche litt. Die Prozedur dauerte etwas über 1 Stunde und verlief ohne Komplikationen, die Patientin konnte nach wenigen Tagen in deutlich gebessertem Zustand nach Hause entlassen werden.