Optimale Therapie durch individuelle Behandlung - Nick Brockmeier über neue Wege in der Therapie der Herzinsuffizienz
Im Dezember dieses Jahres kann Nick Brockmeier, leitender Oberarzt der Medizinischen Klinik am Asklepios Klinikum Schwalmstadt, auf 18 Jahre als Arzt am Standort zurückblicken. Angefangen hatte er in Ziegenhain als Assistenzarzt. Heute bietet der Facharzt für Innere Medizin und Kardiologie Patientinnen und Patienten mit Symptomen wie (Herz-) Leistungsschwäche, unklarer Luftnot, Herzschmerzen oder Kreislaufproblemen eine speziell angepasste Therapie mit dem Ziel einer schnellen Genesung an.
„Die Mischung ist ausschlaggebend. Vor allem die medikamentösen wie auch die interventionellen Therapiemöglichkeiten werden immer individueller, da die Palette des Verfügbaren stetig wächst“, erklärt Brockmeier. „Die Herausforderung besteht darin, für jeden einzelnen Patienten die optimale Medikamentenkombination oder den optimalen Herzschrittmacher oder Stent auszuwählen. Gerade komplexe Herzkatheter-Eingriffe setzen eine intensive Besprechung mit dem Patienten und eine gründliche Voruntersuchung voraus“.
Dazu diene seine eigene Sprechstunde am Klinikum in Schwalmstadt. Diese ermögliche es ihm seine Patienten ambulant zu betreuen. Durch die Vergabe von Sprechstundenterminen an Menschen die akut krank im Klinikum waren, könne er die Behandlung nachverfolgen und weiter fortführen ohne dass ein erneuter stationärer Aufenthalt erforderlich sei. Für den Fall einer weiteren stationären Abklärung gebe das direkte Gespräch Aufschluss über die notwendigen Maßnahmen während des entsprechenden Aufenthalts. Vor allem die regelmäßige Überprüfung des Therapieerfolgs bei chronisch Kranken sei eine seiner wichtigsten Aufgaben.
„Als leitender Oberarzt der kardiologischen Akutstation, arbeite ich insbesondere im Herzkatheter-Labor und in der Funktionsdiagnostik“, führt Brockmeier fort. „In der Funktionsdiagnostik führe ich bei stationären Patienten, oder auch im Rahmen der Sprechstunde, Untersuchungen wie EKG, Langzeit-EKG, Langzeit-Blutdruckmessungen, Herzultraschall und Herzschrittmacherkontrollen durch. Darüber hinaus stehen komplexere Untersuchung wie Schluckultraschall des Herzens, Stressultraschalluntersuchungen, 3D-Ultraschall und sogenannte Strain-Analysen auf der dem Plan. Die Nachsorge und die Programmierung von implantierbaren Defibrillatoren sowie kardialen Resynchronisations-Systemen für Patienten mit einer hochgradigen Herzleistungsschwäche komplettieren das Leistungsspektrum, welches im Kreise meines Team angeboten wird.“
„Die kardiologische Akutstation verfügt über 12 Monitorüberwachungsplätze, die mit einer zentralen Überwachungseinheit verbunden sind. Hier werden Patienten vor und nach Herzkatheter-Eingriffen überwacht und auch akute Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder akuter Herzschwäche behandelt.“
Hier sei vor allem Teamarbeit gefragt. Die Kollegen aus dem ärztlichem Bereich, der Pflege und der Funktionsabteilung seien über die Jahre eng zusammengewachsen und unterstützen sich laut eigenen Aussagen auf einer Basis aus respektvollem Umgang und großem Engagement von allen Seiten. Dank der flachen Hierarchien arbeite man auf Augenhöhe, was bei aller Professionalität, auch die Freude nicht zu kurz kommen lasse.
„Zur optimalen Medikamentenkombination helfen uns die Leitlinien. Dennoch liegt hier die ärztliche Herausforderung in der Berücksichtigung weiterer Aspekte wie Begleiterkrankungen, der Schwere der Krankheit, der Labor- und Kreislaufparameter und auch der Lebensumstände und des Alters der Behandelten. Vor allem die Einführung der neuen ARNIs (Angiotensinrezeptor/Neprilysininhibitor) Medikamente eröffnet uns neue Wege in der Therapie der Herzinsuffizienz“.