Wenn der Rücken schmerzt: Die wirkungsvolle Behandlung des Facettengelenkssyndroms
Die Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe investiert in neue Technik / PD Dr. Konstantinos Kafchitsas setzt neues „Sieb“ auch bei ISG-Syndrom und Spinalstenose ein
SCHWANDORF/LINDENLOHE. Wenn der Rücken schmerzt, liegen die Ursachen nicht selten in den kleinen Wirbelgelenken an der Wirbelsäule (Facettengelenke) oder an den beiden Iliosakralgelenken (ISG), die den Übergang zwischen der vom Darmbein gebildeten Beckenschaufeln und dem Kreuzbein bilden. An der Asklepios Orthopädischen Klinik Lindenlohe behandelt Chefarzt PD Dr. Konstantinos Kafchitsas solche Beschwerden – der bundesweit anerkannte Wirbelsäule-Experte nutzt hier seit Kurzem ein neuartiges Instrumentenset für die endoskopische operative Versorgung, indem die schmerzleitenden Nervenfasern an Facettengelenk oder ISG mit einer erhitzbaren Nadel verödet werden. Zugleich ermöglicht das im Instrumentenset enthaltene „Sieb“ die Erweiterung eines z.B. durch Verschleiß verengten Spinalkanals (Rückenmark-Wirbelkanal in der Wirbelsäule.
„Die neue Technologie gehört zu den regelmäßigen Investitionen, die wir angesichts des rasanten Fortschritts gerade in der Medizintechnologie machen,“ so Klinik-Geschäftsführer Daniel Weiß. Dabei gehe es nicht darum, „hochmoderne Technik um der Technik willen anzuschaffen, sondern stets das Bestmögliche für unsere Patientinnen und Patienten im Fokus zu behalten sowie immer wieder aufs Neue anzustreben, unseren Ärzten und unserem Pflegepersonal die optimalen Rahmenbedingungen für ihre Tätigkeit zu bieten“.
Im Falle des neuen Siebs bedeutet dies: Unter endoskopischer Sicht können die schmerzleitenden Nervenfasern in den Öffnungen des Wirbelkanals präzise und kontrolliert dargestellt und verödet werden, sodass der Patient bereits kurze Zeit nach dem Eingriff weitgehend schmerzfrei ist.
Zum Hintergrund: ISG-Syndrom, Facettensyndrom und Spinalstenose
Das Iliosakralgelenk-Syndrom (ISG-Syndrom) zeigt sich typischerweise als einseitiger oder beidseitiger Rückenschmerz, der bei bestimmten Bewegungen und auch durch längeres Liegen enorm verstärkt werden kann. Er kann auch in das Gesäß oder den Oberschenkel ausstrahlen.
Bei einem Facettengelenksyndrom sind die schmerzleitenden Nervenfasern der Facettengelenke Ausgangspunkt für die chronisch dumpfen Rückenschmerzen meist im Lendenwirbelsäulenbereich. Infolge der Abnutzungserscheinungen der Wirbelgelenke leiten die Schmerzinformationen an das Gehirn weiter. Die endoskopisch kontrollierte Facettengelenksdenervation w erden diese Nerven ausgeschaltet, wird der Übertragungsweg gestoppt, und die Schmerzwahrnehmung wird verhindert
Wird der Wirbelkanal in Folge von Verschleißerscheinungen oder durch angeborene Veränderungen der Lendenwirbelsäule zu eng, können sich schleichend Beschwerden entwickeln. Diese reichen von lokalen und in die Extremitäten ausstrahlende Schmerzen über bei kurzen Gehstrecken auftretende Schmerzen in einem oder in beiden Beinen auf bis zu Gefühlsstörungen und Schwäche führen. Die Arthrose, das heißt die Verdickung der Wirbelgelenke, zum Teil mit verschleißbedingter Wirbelverschiebung, ist die häufigste Ursache für eine Verengung des Spinalkanals (Spinalstenose).
Wenn das endoskopische Verfahren möglich und medizinisch sinnvoll ist, liegen laut PD Dr. Kafchitsas die vielen Vorteile auf der Hand: Die Methode ist unter lokaler Narkose durchführbar, ermöglicht einen nachhaltigen Therapieerfolg durch das endoskopisch kontrollierte Verfahren – und verspricht schnellstmögliche Schmerzfreiheit. Gleichzeitig werden Gewebe, Muskulatur und Bänder geschont, um die Stabilität der Wirbelsäule zu bewahren, deren Mobilität zudem erhalten bleibt.
Das Wirbelsäulen-Zentrum Oberpfalz
Das Wirbelsäulenzentrum an der Asklepios Orthopädischen Klinik Lindenlohe ist spezialisiert auf die Diagnostik und Behandlung von Leiden und Schmerzsyndromen der gesamten Wirbelsäule. Dazu gehören unter anderem degenerative oder traumatische Bandscheibenerkrankungen, Verengungen des Spinalkanals, Instabilitäten, Wirbelbrüche bei Traumen und Osteoporose sowie Tumorerkrankungen. Bei Operationen kommen mikrochirurgische und minimal-invasive Methoden zum Einsatz. Zum operativen Spektrum gehören ferner der Ersatz von erkrankten Bandscheiben mit Bandscheibenprothesen, dynamische Stabilisationsverfahren, Versteifungsoperationen und die Aufrichtung und Stabilisierung von Wirbelbrüchen.