Lindenloher Ärzte veröffentlichen Studie zu Vitamin D
Rolle bei Wirbelsäulenerkrankungen beleuchtet
Vitamin D ist gut für Knochen und Muskelkraft und beeinflusst auch den Stoffwechsel positiv. Das ist allgemein bekannt. Welche Rolle Vitamin D aber bei Patienten spielt, die unter einer verschleißbedingten Wirbelsäulenerkrankung leiden, hat die Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe in einer Studie erforscht. Ergebnis: rund 86 Prozent der Patienten, die sich deshalb einer Operation unterzogen, hatten nicht genug Vitamin D im Blut.
Bei der Studie, die auf internationalen Kongressen präsentiert wurde und ausgezeichnet wurde, handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Universitätsklinik Patras (Griechenland), der Universitätsklinik Mainz und des Wirbelsäulenzentrums Oberpfalz (WZO) an der Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe. Im Fokus standen Patienten, die wegen einer degenerativen, also verschleißbedingten Wirbelsäulenerkrankung wie einer Wirbelkanalverengung (Spinalkanalstenose) oder einer Arthrose der kleinen Wirbelgelenke in Behandlung waren. Bei insgesamt 400 Betroffenen, die sich im Zeitraum von einem Jahr zu einer Operation angemeldet hatten, wurden vor dem Eingriff über eine Blutuntersuchung die Werte von 25-Hydroxy-Vitamin-D, der Vorstufe von Vitamin D im Körper, bestimmt. Das Ergebnis: etwa 62 Prozent der Patientinnen und Patienten hatten einen schweren, rund 24 Prozent einen leichten Mangel, wobei die Ergebnisse bei Männern und Frauen ähnlich waren.
„Für uns sind die Ergebnisse so wichtig, weil ein Vitamin D-Mangel die Knochen schwächt und es dadurch nach einer Wirbelsäulenoperation zu Komplikationen wie weiteren Brüchen kommen kann“, erklärt PD Dr. Konstantinos Kafchitsas, Chefarzt des WZO an der Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe. „Da sich jetzt herausgestellt hat, dass die meisten von unseren Patientinnen und Patienten darunter leiden, prüfen wir jetzt immer vor einer OP, ob eine Behandlung mit Vitamin D sinnvoll ist und denken derzeit auch an eine vorsorgliche Gabe von Vitamin D nach der Operation.“ So ließe sich das Risiko für osteoporotische Brüche und ein Versagen der Implantate reduzieren.
„Wir unterstützen solche Forschungsvorhaben natürlich gern, denn wenn sich unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aktiv an der Forschung und Kongressen beteiligen, profitieren auch unsere Patienten davon. Diese können sich so auf hochspezialisierte Medizin auf dem neusten Stand der Wissenschaft verlassen“, erklärt Geschäftsführer Marius Aach.