Volkskrankheit Osteoporose - So kann man Knochenschwund vorbeugen

Osteoporose zählt zu den weitverbreitetsten Knochenkrankheiten der Welt. Allein in Deutschland leiden über acht Millionen Menschen an porösen Knochen. Schon harmlose Stürze können dann zu Brüchen führen. Wie der schöne Sommer dazu beigetragen hat, dem Knochenschwund vorzubeugen, und welche Methoden es sonst noch gibt, erklärt PD Dr. Konstantinos Kafchitsas, Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums Oberpfalz an der Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe.

Herr Dr. Kafchitsas, rund acht Millionen Deutsche leiden an Osteoporose, auch bekannt als Knochenschwund. Doch was bedeutet die Diagnose?

PD Dr. Kafchitsas:  Bei der Osteoporose verringert sich der Knochenmineralgehalt, also das Material, das unseren Knochen stark und widerstandsfähig macht. Als Folge verschlechtert sich die Qualität der Knochen und sie brechen leichter.

Was sind die typischen Merkmale dieser Erkrankung?

Das ist die Tücke bei Osteoporose: viele Betroffene merken erst einmal gar nichts, denn die Krankheit verläuft in der Regel ohne Symptome und Schmerzen. Erst wenn sich die Knochenmasse schon soweit abgebaut hat, dass zum Beispiel ein harmloser Sturz mit einem Bruch endet, wird man darauf aufmerksam. Die Betroffenen haben schon 30% der Knochenmasse verloren, bevor der Orthopäde radiologisch die Erkrankung verdächtigt. Damit es erst gar nicht so weit kommt, sollte man die Knochendichte regelmäßig kontrollieren lassen, wenn man zu einer Risikogruppe gehört. Dazu zählen Menschen über 50, extrem schlanke Frauen nach den Wechseljahren, Kortison-Patienten und Raucher.

Wie funktioniert die Kontrolle?

Zuerst einmal spricht der behandelnde Hausarzt oder Orthopäde die Risikofaktoren mit den Patienten durch. Er klärt, ob eine familiäre Vorbelastung besteht, osteoporosefördernde Mittel wie Cortison eingenommen wurden, oder bestimmte Erkrankungen, zum Beispiel eine Schilddrüsenunterfunktion, vorliegen. Mit einer speziellen Röntgenuntersuchung, der sogenannten DXA Untersuchung zur  Knochendichtemessung, lässt sich dann bestimmen, ob ein Patient an Osteoporose leidet. Sowohl die Wirbelsäule aber auch der Schenkelhals werden überprüft.

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es, wenn bei mir Osteoporose festgestellt wurde?

Für die Behandlung von Osteoporose gibt es verschiedene Medikamente, die genau auf die Bedürfnisse des Betroffenen abgestimmt werden. In den meisten Fällen ergänzen Vitamin-D und Kalzium-Präparate die Therapie. Aber auch als Patient kann man einiges tun, um dem Knochenschwund vorzubeugen.

Und was wäre das?

Am wichtigsten ist ausreichend Bewegung, am besten draußen. Denn körperliche Aktivität beeinflusst Aufbau und Erhalt der Knochenmasse positiv, das Sonnenlicht regt die Vitamin-D Produktion an. In den Sommerwochen konnte man in diesem Jahr davon genug tanken und die Speicher füllen. Genauso wichtig aber ist, was man isst. Milchprodukte wie Joghurt oder Käse aber auch Gemüsesorten wie Brokkoli und Grünkohl enthalten besonders viel Kalzium. Das brauchen die Knochen um stark zu bleiben.

Informationen zur Person:

PD Dr. Konstantinos Kafchitsas ist Chefarzt des Wirbelsäulenzentrums Oberpfalz an der Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe. Dort ist man auf sämtliche Erkrankungen des Stützorgans spezialisiert. Für seine Expertise wurde Dr. Kafchitsas 2014 mit dem Master-Zertifikat der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft ausgezeichnet.

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