Mehr Patientensicherheit bei Operationen der Wirbelsäule

Patienten mit schwierigen Wirbelsäulen-Operationen werden an der Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe ab sofort mit einem neuen Verfahren behandelt. Deutschlandweit kommt das sogenannte „intraoperative Neuro-Monitoring“ nur in sehr wenigen, spezialisierten Häusern zum Einsatz.

„So wenig der Begriff auf den ersten Blick aussagt, so viel mehr Erleichterung und Sicherheit verschafft er dem Patienten“, erklärt PD Dr. Konstantinos Kafchistas, Chefarzt am Wirbelsäulenzentrum Oberpfalz an der Klinik Lindenlohe. Egal ob bei Skoliosen, Wirbelkörperbrüchen oder schweren Bandscheibenvorfällen: jede Operation birgt Risiken. Der Chirurg muss millimetergenau arbeiten, um das Rückenmark zu schonen und die Nerven nicht zu verletzen. Das Neuro-Monitoring unterstützt den Operateur dabei, indem es den Patienten kontinuierlich im Hintergrund überwacht. Dazu werden die motorischen Nerven des Rückenmarks mit leichten elektrischen Impulsen stimuliert; deren Zustand kann so jederzeit überprüft werden. Droht eine Schädigung der Nerven, gibt das System sofort einen Warnton ab und zeigt am Bildschirm im OP genau, wo an der Wirbelsäule es zu Problemen kommen könnte. Der Chirurg kann sofort reagieren, mögliche Komplikationen oder im schlimmsten Fall eine Lähmung verhindern.

Neben dieser deutlichen Steigerung der Sicherheit profitiert der Patient auch noch auf andere Weise: Bei herkömmlichen Verfahren können die Ärzte die Funktion der Nervenleitung während der Operation nur testen, indem sie den Patienten aus der Narkose holen und ihn bitten, sich zu bewegen und ihn anschließend wieder in Narkose versetzen. „Das ist natürlich belastend für die Patienten. Dieses neue Verfahren bietet uns die Möglichkeit, darauf verzichten zu können“, so der Chefarzt.

„Möglich macht uns den Einsatz des Neuro-Monitorings nur, dass wir mit Dr. Kafchitsas einen Wirbelsäulenspezialisten im Haus haben, der an großen Uni-Kliniken bereits Erfahrung sammeln konnte und so auch mit den modernsten Verfahren vertraut ist, die sonst nur in sehr wenigen Einrichtungen zum Einsatz kommen“, ergänzt Geschäftsführer Marco Woedl. Zudem sei die neue Methode ein weiterer Schritt in Richtung „Excellence-Zertifikat“ der Deutschen Wirbelsäulengesellschaft (DWG). „Die Klinik ist bereits mit dem Basis- und dem Master-Zertifikat ausgestattet, wir wollen so bald als möglich auch den Schritt zum Excellence-Zertifikat schaffen, das bislang deutschlandweit nur 18 Mal vergeben wurde. Dafür ist Voraussetzung, dass der Operateur dieses Verfahren beherrscht.“

 

Seite teilen: