Wenn Hüftkopfknochen als Knochenmaterial weiterverwendet werden

Über eine Kooperation der Asklepios Klinik Lindenlohe

knochen

SCHWANDORF/LINDENLOHE. Was geschieht eigentlich nach dem Einsatz eines künstlichen Gelenks mit den entfernten Knochen? Die allermeisten werden nach einer Operation entsorgt – jedoch nicht an der Asklepios Orthopädischen Klinik Lindenlohe, wo man seit wenigen Monaten in der Abteilung Endoprothetik den herausgenommenen Hüftkopfknochen (Femurkopf) der Wiederverwertung an einen externen Partner zuführt, der wiederum mit einem Spezialisten bei der Herstellung von sog. Allografts (Transplantate) zusammenarbeitet. Diese kommen entweder als (Teil-)Femurköpfe zum Einsatz oder werden als Granulat bzw. Blöcke für den Knochenersatz verwendet.

 

Nicht nur Leitender Oberarzt Dr. Marco Strauch, der in Lindenlohe der Abteilung Allgemeine Orthopädie, Endoprothetik und Unfallchirurgie vorsteht, ist überzeugt von der Kooperation: „Allogenes Knochenmaterial von Lebendspendern, das nach geprüften Verfahren und höchsten Qualitätskriterien aufbewahrt, aufbereitet und wiederverwendet ist, ist aus medizinischer Sicht viel zu wertvoll, um es nicht Patienten zur Verfügung zu stellen, für die eine Knochenspende die beste Alternative ist.“

 

Und Geschäftsführer Felix Sasse ergänzt: „Angesichts der sehr großen Menge von Hüft-Endoprothesen, die jährlich an unserer Klinik eingesetzt werden, sind wir ein fast schon logischer Partner für die sinnhafte Weiterverwertung entwendeter Hüftkopfknochen.“

 

Was Dr. Marco Strauch – neben der Tatsache, dass die Femurköpfe ausschließlich von Lebendspendern gewonnen werden – besonders wichtig ist: „Auf die Operation selbst hat die Weiterverwendung der Knochen keinerlei Auswirkung, der Ablauf bleibt identisch. Und selbstverständlich muss der Patient nach vorheriger Aufklärung sein Einverständnis geben.“

 

Zum Ablauf: Vor der Narkose wird dem Patienten zusätzlich Blut abgenommen, um die notwendigen Parameter zu prüfen und festzustellen, ob der Femurkopf verwendet werden kann. Dieser wird nach der OP in einer eigens vorrätigen Spenderbox kühl gelagert und zusammen mit der Blutprobe abgeholt. „Dabei wird jeder Schritt bis ins kleinste Detail dokumentiert, was grundlegend für Transparenz und Sicherheit ist“, so Dr. Marco Strauch: „Wenn die Probe im Labor keine Auffälligkeiten zeigt, erhalten wir eine Info, um die Dokumentation abzuschließen. Der Hüftkopfknochen kann vom Kooperationspartner zur Weiterverarbeitung verwendet werden.“

 

Endoprothesen-Zentrum der Maximalversorgung

Die Asklepios Orthopädische Klinik Lindenlohe umfasst nicht nur alle Bereiche der Orthopädie, sondern genießt als eine der größten Spezialkliniken für den Bewegungsapparat in Ostbayern weit über die Grenzen der Region hinaus einen ausgezeichneten Ruf. Ob Knie, Schulter oder Hüfte: Durch die hohen medizinischen Standards, die Verwendung moderner Techniken sowie zukunftsweisender Implantate können in Lindenlohe die verschiedensten Probleme individuell gelöst werden. In dem zertifizierten Endoprothesen-Zentrum der Maximalversorgung werden jährlich über 1.400 endoprothetische Eingriffe durchgeführt.

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