Angehende Medizinstudentin hospitiert in der Chefetage der Asklepios Klinik Lich

Bis 2030 prognostiziert die Bundesärztekammer 110.000 fehlende Ärzte in Deutschland. Andere Erhebungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und diverser Beratungsunternehmen kommen zu ähnlichen Zahlen. Wie in fast allen Wirtschaftszweigen fehlt es auch im Gesundheitssektor zunehmend an Nachwuchs, dies eine Folge der demografischen Entwicklung.

Der Ärztliche Direktor der Asklepios Klinik Lich, PD Dr. Ralf Kraus und Projektkoordinatorin Patricia Rembowski, haben ein Projekt ins Leben gerufen, das der Licher Klinik langfristig helfen soll, den Ärzte-Nachwuchs zu sichern. „Wir wollen unsere zukünftigen Ärzte bereits als Schüler kennenlernen und sie durch das Studium und die weiteren Phasen ihrer Ausbildung begleiten“, erläutert Patricia Rembowski den Hintergrund des Projekts.

Angeboten wird Schülern der Oberstufe, die sich für ein Medizinstudium interessieren und sich eventuell bereits für einen Studienplatz beworben haben, ein Blick hinter die Kulissen. Der Schüler begleitet einen ganzen Tag lang den Ärztlichen Direktor bei seiner Tätigkeit und kann hautnah den Alltag eines Arztes erleben.

Der Tag startet mit der Visite und einer anschließenden Besprechung der Ärzte vom Nachtdienst und dem OP-Plan für den kommenden Tag. Die Visite vermittelt einen ersten wichtige Einblick in das Hauptaufgabenfeld des Arztes: den Austausch mit dem Patienten. Anschließend ist die Begleitung des Chefarztes in den OP-Saal vorgesehen. Dort werden dem Schüler die einzelnen Schritte einer Operation erläutert, anschließend werden OP-Berichte geschrieben und die Vorbereitungen auf weitere Operationen stehen an. Die Vermittlung von Techniken zum Nähen von Wunden, die an einer Attrappe praktisch ausprobiert werden können, steht ebenfalls auf dem Plan. Zwischendurch bleibt Zeit für den Austausch mit Assistenzärzten, die wertvolle Tipps zum Studium geben können.

„Für mich persönlich war die Hospitation ein unbezahlbares Erlebnis und hat jegliche Erwartungen übertroffen“, so Emma Weber, Abiturientin der Ostschule Gießen, die als erste Hospitantin das „Ein-Tages-Praktikum“ in Lich absolviert hat. „Mich hat die Hospitation in meinem Vorhaben nach dem Abitur selbst Medizin zu studieren nur bestärkt“, so Weber weiter und bestätigt damit, dass dieses Angebot ein wichtiger und richtiger Schritt ist, um dem drohenden Ärztemangel zu begegnen.

„Ich freue mich, dass wir die Hospitation in Lich etablieren konnten“, führt Uwe List, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Lich aus und PD Dr. Ralf Kraus ergänzt: „ Den bevorstehenden Herausforderungen aufgrund des demografischen Wandels kann unsere Klinik nur begegnen, wenn sie genug Mitarbeiter hat und diese außerdem über die nötigen Qualifikationen verfügen.“