Angehender Medizinstudent hospitiert in der Chefetage der Asklepios Klinik Lich
Das Projekt „Hospitation für angehende Medizinstudenten“ ermöglicht interessierten Schülern der Oberstufe ein Praktikum direkt unter Anleitung von Chefärzten der einzelnen Fachabteilungen und damit einen direkten Einblick in den Klinikalltag.
Bis 2030 prognostiziert die Bundesärztekammer 110.000 fehlende Ärzte in Deutschland. Andere Erhebungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und diverser Beratungsunternehmen kommen zu ähnlichen Zahlen. Wie in fast allen Wirtschaftszweigen fehlt es auch im Gesundheitssektor zunehmend an Nachwuchs, dies eine Folge der demografischen Entwicklung.
Der Ärztliche Direktor der Asklepios Klinik Lich, PD Dr. Ralf Kraus und Projektkoordinatorin Patricia Rembowski, haben bereits im vergangenen Jahr ein Projekt ins Leben gerufen, das der Licher Klinik langfristig helfen soll, den Ärzte-Nachwuchs zu sichern. „Wir wollen unsere zukünftigen Ärzte bereits als Schüler kennenlernen und sie durch das Studium und die weiteren Phasen ihrer Ausbildung begleiten“, erläutert Patricia Rembowski den Hintergrund des Projekts.
Angeboten wird Schülern der Oberstufe, die sich für ein Medizinstudium interessieren und sich eventuell bereits für einen Studienplatz beworben haben, ein Blick hinter die Kulissen. Was zunächst als „Ein-Tages-Hospitation“ begann und die Begleitung des Ärztlichen Direktors PD Dr. Kraus beinhaltete, erfreut sich so großer Nachfrage, dass die Klinik verstärkt auch Schülern zweiwöchige Praktika ermöglicht.
Kürzlich war es auch für den 18jährigen Fabian Schmidt aus Lich soweit, der die 12. Klasse der Ricarda-Huch-Schule in Gießen besucht. Im Rahmen eines Betriebspraktikums konnte Schmidt die unterschiedlichsten Bereiche eines Krankenhauses kennenlernen und wurde vom Ärztlichen Direktor PD Dr. Ralf Kraus höchstpersönlich betreut. Tiefere Einblicke erhielt der Oberstufenschüler im Bereich der Krankenpflege auf unterschiedlichen Stationen, dem Beiwohnen von ärztlichen Visiten und spannenden OP-Einsätzen im Bereich Chirurgie. Dabei stand die Vermittlung von Techniken zum Nähen von Wunden, die an einer Attrappe praktisch ausprobiert werden können, ebenfalls auf dem Plan. Zwischendurch blieb auch Zeit für den Austausch mit den ärztlichen Kollegen, die wertvolle Tipps zum Studium geben konnten.
„Ich konnte wahnsinnig viele Eindrücke gewinnen und alle Abteilungen des Hauses kennenlernen“, so Fabian Schmidt, den das Praktikum noch mehr bestärkt hat, nach dem Abitur ein Medizinstudium anzustreben.
„Ich freue mich, dass wir die Hospitation in Lich etablieren konnten“, führt Uwe List, Geschäftsführer der Asklepios Klinik Lich aus und PD Dr. Ralf Kraus ergänzt: „ Den bevorstehenden Herausforderungen aufgrund des demografischen Wandels kann unsere Klinik nur begegnen, wenn sie genug Mitarbeiter hat und diese außerdem über die nötigen Qualifikationen verfügen.“