Symposium zum Thema „Gewalt gegenüber Rettungskräften“
Berichte hinsichtlich steigender Gewalt gegenüber Rettungskräften häufen sich zusehends. Dabei reichen die Angriffe von verbalen Beleidigungen bis hin zu ernsthaften Körperverletzungen. Dieses aktuelle Thema wurde durch die Asklepios Klinik Lich in der Fortbildungsreihe „RettungsdienstLich“ aufgegriffen.
Kürzlich lud die Asklepios Klinik Lich nicht nur eigene Mitarbeiter, sondern auch externe Kollegen aus den hiesigen Rettungsdiensten ein, um gemeinsam an einem Symposium zum Thema Gewalt gegenüber Rettungskräften, teilzunehmen.
Das Symposium ist eingebettet in die Fortbildungsreihe „RettungsdienstLich“, welche seit 2014 Krankenhaus- und Rettungsdienstmitarbeiter zusammenführt. Beide Expertengruppen verbindet eine Besonderheit und zwar die engagierte Notfallversorgung von Patienten. Und da diese Aufgabe nur Hand in Hand möglich ist, freut sich die Asklepios Klinik Lich darüber, eine Plattform geschaffen zu haben, auf welcher diese Zusammenarbeit weiterhin gestärkt werden kann. Ziel der Fortbildungsreihe „RettungsdienstLich“ ist es, Themen zu vertiefen, welche für beide Expertengruppen von Interesse sind. Bei der vergangenen Veranstaltung wurde dafür ein brandaktuelles Thema aufgegriffen „Deeskalation und Selbstschutz im Notfalleinsatz“.
Nachdem die Teilnehmer durch Geschäftsführer Uwe List und den Ärztlichen Direktor PD Dr. Ralf Kraus begrüßt wurden, übernahm Sven Seeger, Dozent im Rettungsdienst und Deeskalationstrainer aus Frankfurt. Dieser veranschaulichte in einem spannenden Vortrag, dass die Gewaltbereitschaft gegenüber Einsatzkräften immer weiter ansteigt und zeigte auf, welche Konsequenzen dies mit sich bringen kann. Beispielsweise erklärte er, dass ein Messer auf kurzer Distanz die gefährlichste Waffe darstellen kann. In solch einer Situation rät Seeger dazu, sich unverzüglich aus der Situation zu entfernen. Eines der wichtigsten Stichworte in seinem Vortrag war ohnehin die „Eigensicherung“. Diese steht in riskanten Situationen immer an oberster Stelle, so Seeger. Wie eine Eigensicherung effektiv umgesetzt werden kann, wenn es darauf ankommt, zeigte der Deeskalationstrainer anhand praktischer Beispiele.
Aber wie gestaltet sich die juristische Lage, wenn es in Rettungseinsätzen zu Gewalt kommt? Dieser wichtigen Frage ging Oliver Leubecher, Fachanwalt für Medizinrecht und Notar aus Gießen, nach. Anhand einer anschaulichen Präsentation brachte er den Anwesenden die komplexe Rechtslage verständlich näher und es kam schnell zu einem regen Austausch zwischen dem Publikum und dem Fachanwalt.
„Häufig bestehen Unsicherheiten im richtigen Umgang mit schwierigen Themen wie diesen. Wir von der Asklepios Klinik Lich sind froh darüber, eine Plattform bieten zu können, auf welcher solche Fragen für die Beteiligten geklärt werden können“, so Projektkoordinatorin Patricia Rembowski, die gemeinsam mit PD Dr. Kraus die regelmäßige Fortbildungsreihe etabliert hat.
Auch Geschäftsführer Uwe List zieht ein positives Resümee: „Beide Vorträge waren höchst informativ. Wir freuen uns mit unseren Fortbildungen wirklich etwas erreichen zu können. Ich bin mir sicher, dass die Anwesenden für die Zukunft handfeste Tipps mit in die Einsätze nehmen können. Und falls dies gefährliche Situationen entschärfen oder sogar verhindern kann, ist der Mehrwert der Veranstaltung enorm.“