Darmkrebs – Vorsorge schützt! Vortrag des Universitären Darmzentrums Mittelhessen an der Asklepios Klinik Lich
Lich… Im Darmkrebsmonat März informieren Expert:innen des neu gegründeten Universitären Darmzentrums Mittelhessen im Rahmen eines Pateint:innenvortrags zu neuen Behandlungsmöglichkeiten bei der Diagnose Darmkrebs.
„Früh erkannt ist Darmkrebs meist heilbar“, berichtet Privatdozent Dr. med. Thilo Schwandner. Schwandner ist Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie an der Asklepios Klinik Lich, Leiter des zertifizierten Darmkrebszentrums sowie der medizinische Vorstand des neu gegründeten Universitären Darmzentrums Mittelhessen in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Gießen und Marburg GmbH (UKGM), Standort Gießen. Gemeinsam mit seinem Kollegen Prof. Dr. Andreas Hecker, Geschäftsführender Oberarzt und Leiter der robotischen Darmchirurgie am UKGM sowie wissenschaftlicher Koordinator im Universitärem Darmzentrum, ruft er deshalb dazu auf, die Möglichkeiten zur Vorsorge unbedingt zu nutzen.
Die erfahrenen Chirurgen werden ebenfalls die interdisziplinären Behandlungsmöglichkeiten im Universitären Darmzentrum Mittelhessen beleuchten, die mit dem Angebot einer standortübergreifenden Diagnostik im viszeral-onkologischen Behandlungsspektrum große Vorteile in der Versorgung der Betroffenen bedeuten.
Aktuell erkranken in Deutschland jährlich mehr als 60.000 Menschen an Darmkrebs, weltweit sind es über 1,4 Millionen. Der Darmkrebs ist die zweithäufigste Todesursache, bei frühzeitiger Erkennung gibt es jedoch sehr gute Heilungschancen.
„Die bösartigen Tumoren entstehen in der Regel aus Vorstufen, den sogenannten Polypen. Diese zunächst gutartigen Tumoren können im Verlauf von vielen Jahren entarten“, führt Schwandner aus. Durch diesen langen Zeitraum ist die Vorsorge eine effektive Waffe gegen den Krebs. „Bei der Dickdarmspiegelung (Koloskopie) können die Krebsvorstufen erkannt und entfernt werden. Außerdem können frühe Krebsstadien mit einer guten Heilungschance entdeckt und sogar zum Teil endoskopisch therapiert werden“, ergänzt Andreas Hecker.
„Die gutartigen Wucherungen des Dickdarmes sind bei Menschen über 50 weit verbreitet und nehmen mit zunehmendem Alter an Häufigkeit zu“, erklärt Dr. Franziska Willis, Oberärztin am Universitätsklinikum Gießen. Damit steigt auch mit zunehmenden Lebensalter die Wahrscheinlichkeit an Darmkrebs zu erkranken. Aus diesem Grund wurde 2002 die Vorsorgekoloskopie in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm aufgenommen. Ab dem 50. Lebensjahr besteht bei Männern ein Anspruch auf diese Untersuchung, da sie ein erhöhtes Darmkrebsrisiko haben. Bei Frauen besteht der Anspruch ab dem 55. Lebensjahr. Die Kosten werden von der gesetzlichen Krankenkasse übernommen. Jedoch nehmen nur etwa 25% der Anspruchsberechtigten das Angebot wahr. Dabei konnte bei keiner anderen Krebsart durch eine Vorsorge und Früherkennung so viel erreicht werden. Im Rahmen der Vorsorgekoloskopie wurden in den ersten 10 Jahren seit 2003 bundesweit fast 180.000 Fälle von Darmkrebs verhindert und weitere 40.000 Fälle in einem frühen, heilbaren Stadium entdeckt. „Darmkrebs wird genetisch vererbt, deshalb ist eine frühzeitige Vorsorge bei Fällen in der Familie besonders wichtig“, klärt Thilo Schwandner auf, der im Universitären Darmkrebszentrum gemeinsam mit den Beteiligten einen Schwerpunkt auf die wissenschaftliche Betreuung von Studien setzen will. „Auch die wissenschaftliche Evaluation etablierter Behandlungspfade ist ebenfalls ein wichtiger Bestandteil der wissenschaftlichen Arbeit und ist unerlässlich bei der Bewertung der Versorgungsqualität“, so Prof. Andreas Hecker.
Als Risikofaktoren für die Entwicklung von Darmkrebs gelten „Lifestyle“-Faktoren wie schlackenarme Ernährung mit hohem Fett- und Fleischanteil, Übergewicht, Rauchen und Bewegungsmangel.
„Blut im Stuhl und veränderte Stuhlge¬wohnheiten in Verbindung mit Müdigkeit, Gewichtsabnahme und Schmerzen können Symptome sein. In diesen Fällen empfehle ich dringend die Durchführung einer Koloskopie“, so PD Dr. Schwandner. Diese kann in der Regel ambulant durchgeführt werden. Zur Vorbereitung muss der Darm entleert werden. Auf Wunsch kann die Untersuchung mit einer Schlafspritze erfolgen und ist damit nicht unangenehm. Bei der Untersuchung muss der Dickdarm entfaltet werden. Die Experten an der Asklepios Klinik Lich verwenden hierfür anstatt von Raumluft CO2. Dieses Gas wird bis zu 150mal schneller vom Körper aufgenommen. Damit werden Beschwerden wie Druckgefühl und Bauchschmerzen deutlich minimiert. Findet der Arzt verdächtige Gewebewucherungen, so werden diese sofort entfernt.
In einem Patient:innen-Vortrag erläutern PD Dr. Thilo Schwandner, Prof. Dr. Andreas Hecker und Dr. Franziska Willis die Bedeutung und die Möglichkeiten der Früherkennung, neuste Behandlungsmethoden und die Nachsorge bei den Betroffenen. Die Behandlungsmöglichkeiten im neu gegründeten Universitären Darmzentrum werden ebenfalls aufgezeigt.
Der Vortrag findet statt am 12.03.2025 ab 18.00 Uhr im Konferenzraum II im Erdgeschoss der Licher Klinik. Eine Anmeldung ist nicht notwendig, das Platzkontingent ist begrenzt.
Kontakt:
PD Dr. Thilo Schwandner
Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie
Ärztlicher Direktor
Leiter Darmkrebszentrum
Asklepios Klinik Lich
Goethestraße 4
35423 Lich
Tel.: (0 64 04) 81- 292
Email: allgemeinchirurgie.lich@asklepios.com